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08. Januar 2018

Aus Ruinen auferstanden


Solingen/von Peter Nied-Was 1945 ein englischer Journalist bei ZWILLING sieht, liest sich so:“ das Bild von 42 Bombentreffern, die das Werksgelände umgepflügt hatten, passte sehr schlecht zu einer Präzisionsarbeit, die Henckels Kapital gewesen war. Die Gesenkschmiede war pulverisiert. Der große Kran im Stahlwerk, der zum Gießen unentbehrlich ist, war zerstört, das Laboratorium dem Erdboden gleichgemacht. Eine Bombe fiel in den Schacht des Hauptwasserbehälters.
Ein fünfstöckiges Gebäude, in dem Werkstätten untergebracht waren, war vernichtet worden. Überall waren die Dächer abgehoben und ließen kostbares Gerät freiliegen. Wertvolle Maschinen waren weggeschleudert und unter Bergen von Schutt begraben worden."
Ein wenig verklärt wird immer die Geschichte des Wiederaufbaus und die Aufnahme der Produktion. Nicht die Eigentümer, sondern die Arbeiter der Firma Zwilling ergriffen die Initiative. Hier hat Hauser sauber und wertefrei recherchiert. Etwa dreißig ehemalige Zwilling Scherenschleifer, eben aus der Gefangenschaft entlassen, sprachen die britische Besatzungsmacht wegen Arbeit an. Sie verschwiegen die ehemalige Tätigkeit für Zwilling, denn als Rüstungsbetrieb stand Zwilling mit dem Rücken zur Wand. Also gab man vor, als Heimarbeiter eine Art Lohnschleiferei zu betreiben. Es gab die Erlaubnis, und fortan schliffen die Leute in einer halb verfallenen Werkstatt. So ganz nebenbei wurde im kleinen Stil auch der Wiederaufbau betrieben. Und im November 1945 gab es auch noch vollkommen überraschend einen Auftrag der Briten. Es sollten Bestecke für die Soldaten der Besatzer gefertigt werden.
Den Sturm dieser Begeisterung bremste allerdings ein Befehl der Briten aus. Die 25 leitenden Angestellten und Technikern wurde verboten das Werksgelände zu betreten. Begründung: 23 dieser Leitenden waren Mitglieder der NSDAP. Dr. Beckmann, als einer der Inhaber, wurde durch einen Nachkriegs - Entnazifizierungsausschuss entlastet.
Nun stellte sich eine neue und bange Frage, wird das Zwillingswerk demontiert, und gehen die Maschinen als Reparationsgut nach England? Im Dezember 1946 wurde dann auch noch eine Arbeitserlaubnis für die Herstellung von Bestecken widerrufen. Bei Zwilling sah man eine treibende Kraft im Hintergrund. Es wurde vermutet, dass die englische Kookkurrenz in Sheffield die Hände im Spiel hatte.
Doch dann spielte die große Weltpolitik den Solingern positiv in die Hände. Die gewünschte Ost-West-Verständigung zerschlug sich. Deutschland wurde zu einem westlichen Bollwerk, die Produktion vor Ort wurden wieder aufgenommen und ausgebaut.

Am 14. Juli 1947 wurde der Firma Zwilling mitgeteilt, dass nunmehr die Produktion aller Typen von Stahlwaren wieder aufgenommen werden könne.

 

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Corvid: Solingen 26.01.21

Stand 26.01.2021 - 16:42 Aktuelle SituationInsgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie in Solingen bisher 5.520 bestätigte Fälle gemeldet.Aktuell sind 233 Personen nachgewiesen infiziert, 30 Patient:innen werden derzeit stationär behandelt, die übrigen ambulant betreut. 5.165 Menschen sind wieder genesen. 122 mit dem Virus infizierte Menschen sind bisher verstorben.In den letzten sieben Tagen sind insgesamt 165 Corona-Neuinfektionen festgestellt worden. Damit entfallen 103,6 neue Fälle auf je 100.000 Menschen, die in der Klingenstadt leben.In Quarantäne befinden sich derzeit insgesamt 511 Personen. Die Quarantäne konnten 22.466 Personen beenden.

Ein klares Bekenntnis zur Kooperation

 

SPD bittet Grünen um Entschuldigung / Arbeitsaufträge für Partei und Fraktion

 

Das Bekenntnis zu den gemeinsam beschlossenen Zielen ist ebenso deutlich wie der Wunsch, den bisher so erfolgreichen Weg für Solingen auch künftig gemeinsam zu gehen: „Vorstand und Unterbezirksausschuss haben einstimmig beschlossen, Bündnis 90/Die Grünen in aller Form um Entschuldigung für den Schaden zu bitten, der bei den Bezirksbürgermeister-Wahlen in Burg/Höhscheid und Mitte entstanden ist“, sagt Josef Neumann, Vorsitzender des Solinger SPD-Unterbezirks. „Ebenso einstimmig ist unser klares Bekenntnis zu den gemeinsamen Beschlüssen und die Bekräftigung unseres Wunsches, weiter mit den Grünen für ein sozial gerechtes, nachhaltiges und lebendiges Solingen zu arbeiten.“

 

„Jeder von uns kann die Enttäuschung und auch die Wut der Grünen mehr als nur nachvollziehen“, sagt Josef Neumann. Denn dass Wut und Entsetzen über den Bruch fester Verabredungen auch in der SPD groß sind, war in der mehrstündigen Video-Sitzung der beiden höchsten SPD-Gremien außerhalb eines Parteitags jederzeit zu spüren: „Hier hat nicht mal eine Handvoll Einzelner aus sehr persönlichen Gründen alles gefährdet, was wir alle in Jahren miteinander erreicht haben.“

 

Doch das will die Solinger SPD nicht hinnehmen: „Wir haben daher umfassende Schritte beschlossen, wie wir jetzt die gemeinsamen Ziele mit den Grünen angehen wollen“, sagt Konstantin Klopp, Vorsitzender des Unterbezirksausschusses. Dazu gehörten konkrete Arbeitsprogramme und der regelmäßige Austausch mit den Grünen ebenso wie die zeitnahe politische Aufarbeitung in den SPD-Gremien. Konstantin Klopp: „Wir wollen den Blick dabei nach vorn richten: Unser Engagement für die gemeinsam beschlossenen Ziele muss der Beweis unserer Verlässlichkeit sein.“ Erleichtert zeigten sich die knapp 40 Konferenzteilnehmer denn auch darüber, dass Josef Neumann diesen Prozess „bis zum allerletzten Tag“ seiner Amtszeit vorantreiben will, die im Frühjahr mit dem kommenden Parteitag endet. „Nach zehn Jahren Vorsitz ist das dann auch ein guter Zeitpunkt, das neue Jahrzehnt in jüngere Hände zu übergeben“, sagt der Parteivorsitzende.

 

Eine wichtige Aufgabe wird nun wie bisher die Ratsfraktion haben: „Gemeinsam mit unserem Oberbürgermeister haben Bündnis 90/Die Grünen und die SPD in den letzten sechs Jahren enorm viel für Solingen erreicht“, sagt die Fraktionsvorsitzende Iris Preuß-Buchholz. „Mit dem Wachsen unserer Stadt, dem Klimawandel, der Mobilitätswende und Solingens Gesundheitswesen warten riesige Herausforderungen auf uns. SPD und Grüne haben dafür gute Konzepte – und die wollen wir jetzt auch umsetzen!“

 

 

 

 

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

 

 

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