
Stadt löst Probleme in den Schulen
Solingen/Für die Raumprobleme an der Grundschule Westersburg hat die Stadt eine Lösung gefunden. Schon in seiner Sitzung am 18. Juni wird darüber der Ausschuss für Schule und Weiterbildung
beraten. Eine entsprechende Informationsvorlage wird jetzt an die Fraktionen verschickt. Daraus geht hervor, dass im 1. Obergeschoss des notwendigen Neubaus zwei Multifunktionsräume in Größe von
jeweils 80 Quadratmetern entstehen sollen. Bisher waren hierfür jeweils nur 57 Quadratmeter vorgesehen gewesen.
Baulich sollen die Räume so beschaffen sein, dass auch später noch einmal aufgestockt werden kann. Sie bieten die Möglichkeit zu Förderung, Betreuung, Ganztag und Differenzierung. Im Erdgeschoss
wird sich der Verwaltungsbereich befinden. Dazu gehöen das Lehrerzimmer, das Büro der Schulleitung (einschließlich Sekretariat), Elternsprechzimmer, das Büro für die Sozialarbeit sowie der
Technikraum und sanitäre Anlagen. Im Souterrain sind ein weiterer Multifunktionsraum (Unterricht + Ganztag), ein Lehrmittelraum sowie ein Büroraum für den offenen Ganztag geplant.
Dieses Konzept, das die Schulverwaltung allen Beteiligten Ende März in einem Gespräch vor Ort vorgestellt hat, trifft auf breite Zustimmung. Sowohl die Schulleitung als auch der Träger des
offenen Ganztags, die Schulpflegschaft und der örtliche Personalrat für Grundschulen können mit diesem Konzept gut leben, nachdem es im Frühjahr noch Diskussionen bei der Suche nach dem idealen
Raumkonzept für die Westersburg gegeben hatte. "Ich bin froh, dass unsere Schulverwaltung jetzt ein Raummodell vorschlagen kann, das einen breiten Konsens ermöglicht", erklärt die zuständige
Dezernentin Dagmar Becker. "Diese Lösung bietet der Westersburg eine gute und angemessene Perspektive." Sie zu finden, sei nicht ganz einfach gewesen, sagt sie. "Aber unsere intensive Arbeit hat
sich gelohnt."
Der Neubau ist notwendig, weil der Anbau-Pavillon der Grundschule aus den 70er Jahren abgerissen werden muss. Er ist mit Schadstoffen belastet. Betroffen sind dadurch der Verwaltungstrakt und die
Räume der offenen Ganztagsbetreuung. Die Schäden an der Westersburg wurden vor zwei Jahren festgestellt. Mit dem Abriss des belasteten Pavillons soll im Sommer 2019 begonnen werden. Die
Fertigstellung des Neubaus ist bei einer geplanten Bauzeit von zwei Jahren für Sommer 2021 vorgesehen.
In der Übergangszeit muss eine Interimslösung für den offenen Ganztag und für die Verwaltung der Grundschule greifen. So prüft die Stadt derzeit, ob für den offenen Ganztag das Schulgebäude an
der Wittkuller Straße genutzt werden kann. Auch das ehemalige Schulgebäude "Roter Esel" an der Friedrich-Ebert-Straße könnte eine Option bieten. Bei einer Lösung Wittkuller Straße wäre ein
Schülerspezialverkehr einzurichten. Dann müssten die Eltern die Kinder dort abholen. Für den "Roten Esel" wäre ein solcher Transfer nicht nötig. Die Kinder der Übermittagbetreuung bleiben in der
Grundschule Westersburg. Hierzu erstellt die Schule ein pädagogisches Konzept.
Bund und Land bewilligen knapp 10 Millionen Euro an Fördermitteln.
"Kommunalinvestitionsförderungsgesetz NRW": Hinter diesem sperrigen Namen - kurz: KInvFöG - könnte sich ein warmer Geldregen für das marode Verwaltungsgebäude des Mildred-Scheel-Berufskollegs
(MSB) verbergen. In ihren Sitzungen am 18. und 21. Juni werden die Mitglieder des Schul- und des Finanzausschusses eine Verwendung der bereits zugesagten Bundesmittel in Höhe von 9,86 Millionen
Euro für das Berufskolleg an der Beethovenstraße beraten, bevor der Rat in seiner Sitzung am 28. Juni die endgültige Entscheidung trifft.
Hintergrund ist, dass die vom Bund ausgeschütteten und über das Land bereitgestellten Fördermittel ausschließlich der Verbesserung der Schulinfrastruktur dienen dürfen. Sofern die Stadt einen
Eigenanteil von zehn Prozent - im Solinger Fall eine runde Million Euro - übernimmt, werden 90 Prozent der förderfähigen Kosten von Bund und Land übernommen.
Die somit zur Verfügung stehende Projektsumme von 10.959.121 Euro soll nach Überprüfung der Wirtschaftlichkeit direkt für einen dringend erforderlichen Ersatzneubau verwendet werden. Auf
Ausweich-Gebäude wird damit zugunsten eines neuen, modernen Gebäudes verzichtet. Die Ausbildungsvielfalt am Berufskolleg wächst. Zum kommenden Schuljahr 2018/19 bietet das MSB beispielsweise
erstmals die Praxisintegrierte Ausbildung (PIA) zur Erzieherin / zum Erzieher an - ein dualer Ausbildungsgang, an dessen Ende die Fachhochulreife und der Abschluss "staatlich anerkannte/r
Erzieher/in" steht.
Der aktuelle Haushalt enthält für Investitionen ein Volumen von rund 62 Millionen Euro - überwiegend zur Sanierung und Modernisierung von Schulen, für Kindergärten und öffentliche Gebäude. Für
die dringend notwendige Sanierung des MSB hatten bislang aber keine Mittel zur Verfügung gestanden. Das soll sich jetzt ändern. Er sei mit dem Versprechen angetreten, den Bildungsstandort
Solingen zu fördern, zu stärken und für die Zukunft fit zu machen, betont Oberbürgermeister Tim Kurzbach. "Für dieses Ziel haben wir im Rathaus schon einiges bewegt. Und es geht in den kommenden
Jahren weiter."
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