
Ein Kommentar von Peter Nied
Sie haben Bezeichnungen wie Beauty Farmen und sind nicht für niedrige Einkommen gebaut worden. Während in Solingen viele Wohnungen im Altbau leer stehen, bleiben Neubau-Wohnungen oft unbezahlbar.
Solingen wird immer mehr zur Schlafstadt für Beschäftigte im Umland wie Köln oder Düsseldorf. Dort fehlen auch Wohnungen aber Beschäftigte im höheren Gehaltssegment verschlägt es immer mehr in
die Klingenstadt. Der Platz wird immer weniger aber sozialer Wohnungsbau ist für viele Politiker absolut kein Thema. So sollen bis 2030 rund 40 % der Wohnungen so preiswert sein, dass auch
Empfänger von Sozialleistungen dort wohnen können und dürfen. Die Politik und die Projekte der letzten Jahre sprechen eine andere Sprache. Und bald werden der Stadt Solingen die sogenannten
freien unternehmerischen Endscheidungen auf die Füße fallen.
Schauen wir kurz in die Innenstadt. Da gibt es die "Kölner Höfe". Vor Kurzem als neuer Eigentümer eingeklinkt hat sich ein Anlage-Konsortium mit Sitz auf den karibischen Inseln. Wohnen kann dort
keiner, war auch nie geplant. Oder gegenüber die "Villa Aurora Park". Seniorengerecht mit Preisen von 229.999 € - 639.990 € • Preis/m² ab 3.500 € im Herzen der Innenstadt. Auch die Projekte "Berg
Carre`" und "Heine Gärten" wurden von Kempe Immobilien nicht für den kleinen Geldbeutel gebaut. Man kann mieten oder auch kaufen. Und am ehemaligen Union-Stadion wird durch Boufonds Property
Development auch nicht einem sozialen Wohnungsbau genüge getan.
Alles gut für die Stadt und die pendelnden Fachkräfte aber nicht für die schichtarbeitende Krankenschwester oder die alleinerziehende Mutter an der Kasse im Supermarkt. Das sind keine Bauprojekte
die sinnlos sind aber trotzdem sehr einseitig ausgerichtet.
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