Einfach aber scharf
An vielen weltweiten Standorten der Messerproduktionen werden neben hervorragender Qualität auch preiswert hergestellte Taschenmesser gefertigt. Einige dieser einfachen Modelle kommen auch noch
aus Solingen. Billig sind sie jedoch nie. Selbst einfache Hippen benötigen immer noch mehrere Arbeitsgänger und sind daher auch teuer in der Herstellung. Den nachstehend aufgeführten Messern
gleicht am nächsten das Solinger Mercator (Kaiser Wilhelm Messer). Kasten, einklappbar und nur eine Klinge. Hier gibt es aber auch aufwendigere Modelle.
Das einfache Douk - Douk Messer wird seit über 100 Jahren von Cognet in Frankreich gefertigt. Mit Motiven von Dämonen und Tieren wird das einfache Taschenmesser auf dem afrikanischen Kontinent
vertrieben.
Der Trattenbacher Feitel aus Österreich hat eine Tradition bis in das ausgehende Mittelalter. Das einfache einklappbare Messer mit einer Klinge hat einen gedrechselten Griff oder einen Griff aus
Horn. Der Niedergang kam mit der Einführung auf maschinelle Fertigung. Nun starben die vielen kleinen Familienbetriebe im Trattenbachtal aus. Es werden heute nur noch diese Taschenmesser im
Museumsbetrieb hergestellt. Ein gutes Dutzend verschiedener Modelle befinden sich in einer Solinger Privatsammlung.
Den Urtyp des Taschenmessers in Japan, das Higonokami, stellen heute nur noch einige wenige Schmiede ganz von Hand her. Einer davon ist Miyamoto. Jeder Junge hatte noch bis vor ca. 30 Jahren
dieses Taschenmesser bei sich. Im einfachen Kasten, zumeist aus Messing, liegt die eingeschlagene Klinge aus dreilagigem Kohlenstoffstahl. Die Lage in der Hand ist für uns in Europa
gewöhnungsbedürftig.
Auch das Kogatana ist ein einklappbares Messer aus Japan. Das Messer ist ein Werkzeug für Schnitz - und Furnierarbeiten. Nur noch ganz kleine Auflagen werden heute von Fachleuten in Handarbeit
hergestellt. Die Klinge ist extrem scharf und aus einem harten Carbonstahl. Die mehrlagige Klinge sollte mit japanischen Wassersteinen geschärft werden.
Peter Nied (c)
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