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24. Mai 2019

Größere Brötchen für Beschäftigte im Bäckerhandwerk

Düsseldorf/Solingen - Bäcker und Bäckerei-Verkäuferinnen sollen größere Brötchen backen können: Für die rund 300 Menschen, die in den Bäckereien in Solingen arbeiten, fordert die Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein Plus von 140 Euro. „Frühes Aufstehen, Hitze in der Backstube, Saubermachen nach Ladenschließung – die Mitarbeiter machen einen Knochenjob. Das muss sich auch im Portemonnaie bemerkbar machen“, sagt Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG Düsseldorf-Wuppertal. Der Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks und der Bäckerinnungs-Verband
Westfalen-Lippe bieten für die verschiedenen Lohngruppen jedoch nur ein Plus zwischen 1,2 und 2,2 Prozent an. Für Bäckergesellen nach der Ausbildung wären das nicht einmal 26 Euro mehr pro Monat.

„Das Angebot der Arbeitgeber bewegt sich für einen Großteil der Beschäftigten nicht einmal auf dem Level der Inflationsrate. Damit wird das Risiko der Altersarmut, insbesondere für Beschäftigte in den unteren Lohngruppen, weiter verschärft. Wer heute hochwertiges Brot backt oder verkauft, kann es sich dann morgen selber nicht mehr leisten“, so Gewerkschafterin Torun. Die NGG lehnt das Angebot der Bäckerinnungs-Verbände ab und ruft die Arbeitgeber dazu auf, für die anstehende Tarifverhandlung ein „ernstzunehmendes Lohn-Angebot“ zu machen. Im nordrhein-westfälischen Bäckerhandwerk würden knapp 70.000 Beschäftigte von höheren Löhnen profitieren.

Der Branche falle es immer schwerer, noch genügend Fachpersonal zu finden, so Torun. „Eine bessere Bezahlung ist ein entscheidender Faktor dabei, die Jobs in der Produktion und im Verkauf attraktiver zu machen. Ein weiterer Schlüssel sind faire und zeitgemäße Lohngruppen. Der Vorschlag der Arbeitgeber dazu ist ein Schritt zurück. Damit lässt sich die Abwanderung des Personals in andere Branchen nicht aufhalten und vor allem die Begeisterung junger Menschen für das Bäckerhandwerk bestimmt nicht entfachen.“ Nach Angaben der Arbeitsagentur machen in Solingen aktuell lediglich 8 Azubis eine Lehre in einer Bäckerei – vor sechs Jahren waren es noch 27. „Wenn die Bäckermeister nichts für das Image ihrer Branche tun, dürften sich künftig noch weniger junge Menschen für diesen Beruf entscheiden und könnten noch mehr Betriebe schließen“, warnt Zayde Torun.


Foto NGG

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"Rente mit 70 wäre reine Rentenkürzung"

Sozialverband VdK lehnt die Forderung von Gesamtmetall-Präsident Wolf strikt ab
    Rentenkasse muss stattdessen durch mehr Beitragszahler gestärkt werden

Der Sozialverband VdK Deutschland kritisiert die Aussagen von Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf, nach denen das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre angehoben werden soll. Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall begründete seine Forderung mit der demografischen Entwicklung und der Belastung für die Renten- und Sozialkassen.

VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärte dazu heute:

"Der VdK spricht sich strikt gegen eine Rente mit 70 Jahren aus. Schon heute arbeitet nur eine Minderheit der 65-jährigen in Vollzeit. Vor allem diejenigen, die heute in körperlich oder psychisch anstrengenden Jobs arbeiten, wären von einer Erhöhung der Regelaltersgrenze betroffen. Für diese Gruppe bedeutet eine Rente mit 70 eine reine Rentenkürzung, denn sie schaffen es schon heute kaum, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten.

Statt lebensferner Überlegungen, das Renteneintrittsalter weiter heraufzusetzen, müssen wir die gesetzliche Rentenversicherung stärken. Das bedeutet: Perspektivisch müssen alle dort einzahlen – neben Angestellten auch Beamte, Selbständige und Politiker. Eine solche ‚Rente für alle‘ stärkt das System und führt zu mehr Gerechtigkeit. Vorbilder wie die Pensionskasse in Österreich zeigen, dass dieser Weg funktioniert.

Die Rentenkasse muss durch mehr Beitragszahler gestärkt werden. Dies erreichen wir auch durch mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und einen höheren Mindestlohn. Die Rechnung ist einfach: Mehr Beitragszahler, die gleichzeitig höhere Beiträge zahlen, führen zu höheren Einnahmen in das gesetzliche Rentensystem. Gegen die Erhöhung der Minijob-Grenze haben wir uns daher schon klar ausgesprochen."
 

Zahl der Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten binnen zehn Jahren mehr als verdreifacht

• Ende 2021 waren 295 000 Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten erfasst
• Indien wichtigstes Herkunftsland
• Auch Arbeitskräfte-Zuwanderung aus EU-Staaten nimmt zu

WIESBADEN – Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die aus Staaten
außerhalb der Europäischen Union (EU) befristet zum Arbeiten nach Deutschland
gekommen sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2021
waren gut 295 000 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die eine
befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich deren Zahl damit
innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht (+226 %). Zum Jahresende 2011
waren noch gut 90 500 Menschen mit einem solchen Aufenthaltstitel in
Deutschland erfasst.

Quelle: Destatis

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Peter Nied

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