
Solingen/red - Appell an achtsamen Umgang mit Wanderschafherde. Ab Dienstag, 4. Juni, sind Naturschutzgebiet Krüdersheide und Götsche wieder Moorschnucken und Ziegen als Wanderschafherde
unterwegs. Sie "arbeiten" für den Naturschutz und pflegen Nass- und Trockenheiden. Von dort aus wandern sie weiter ins Naturschutzgebiet Ohligser Heide.
Die Pflege der Heidelandschaft ist eine dauerhafte und aufwändige Aufgabe: Seit 1998 ist die Ohligser Heide der Europäischen Union als Flora-Fauna-Habitat gemeldet. Damit verbunden ist die
Verpflichtung, sowohl die typischen Pflanzen also auch die daran gebundenen Tierarten zu erhalten. Vor diesem Hintergrund wird bereits seit 2002 im Rahmen eines kreisübergreifenden
Beweidungsprojektes vor Ort eine Wanderschafherde eingesetzt. Ihre Aufgabe ist es, die Lebensräume in der Heide offen zu halten und eine Bewaldung zu verhindern. Tagsüber wird die Herde von einem
Schäfer mit ausgebildeten Hütehunden über die Flächen geführt. In der Nacht wird sie mit einem Elektrozaun eingepfercht und so gesichert.
In der Vergangenheit musste der Schäfereibetrieb jedoch immer wieder schwierige Situationen meistern. So trieben bellende Hunde die Tiere auf und zerstreuten sie weit in unwegsames Gelände,
Steckzäune wurden umgedrückt, so dass Schafe entliefen, einige wurden von freilaufenden Hunden gerissen. Die Nachsuche ist immer mühsam, der Verlust wiegt auch finanziell schwer.
Vor diesem Hintergrund appellieren Stadtdienst Natur und Umwelt, Biologische Station Mittlere Wupper und der Schäfereibetrieb vor Ort, die beiden Naturschutzgebiete mit besonderer Achtsamkeit zu
besuchen. Hundebesitzer sollten dafür Sorge tragen, dass sie ihre Hunde ruhig und stressfrei auf offiziellen Wanderwegen an der Schaf- und Ziegenherde vorbei führen. Zudem gilt im
Naturschutzgebiet grundsätzlich die Leinenpflicht.
Foto: P. Nied
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