Solingen/Kommt vorbei und lasst Euch von der faszinierenden Messer Tradition GÜDE's begeistern oder lasst Euren GÜDE Messern mal wieder den richtigen Schliff verpassen.
Der ein oder andere wird bestimmt auch beim Werksverkauf fündig?
Wir freuen uns auf Euch!
Solinger Schneidwaren Samstag bei GÜDE
Samstag, 7. September 2019 von 09:00 bis 16:00
Güde - das Messer
Chronik der Firma Güde
Die ganz großen Stückzahlen gibt es bei Güde nicht. Roboter und Massenproduktion gibt es auch nicht. Aber Handarbeit und Qualität, die gibt es bei Güde schon in der vierten
Generation.
Gegründet wurde die Schneidwarenfabrik 1910 von Karl Güde. Für ihn stand fest, wie wirklich gute Solinger Messer hergestellt wurden: ganz geschmiedet und alle folgenden Arbeitsgänge
ausschließlich von Hand. Diese Tradition führte der Sohn, Franz Güde, konsequent fort.
Der Standort des traditionellen Messerbetriebes liegt etwas abseits von der Katternbergerstraße, vorher wurde an der Kanalstraße produziert.
Früher fertigte Güde auch in Lohnarbeit für andere Solinger Unternehmen, meist waren es Brotmesser mit Welle. Das Firmenzeichen, die drei Palmen, ist seit 1923 eingetragen.
In den Anfängen fertigte man auch noch geschmiedete Bestecke mit Hirschhornheften für die USA.
Franz Güde gelang 1930 die wohl letzte herausragende Erfindung an einem Messer.
Granton in den USA hatte das Patent auf Kullen und das Solinger Zwillingswerk kaufte Granton dieses Patent ab. Güde zog die Kulle nach vorne zur Wate durch, so wurde es zur Welle und Güde meldete
diesen Arbeitsgang als Patent an.
Güde entwickelte in den 1930ziger Jahren noch viele Modelle mit Wellen und Verzahnungen, unter anderem auch schon an Rundmessern.
Nach den zweiten Weltkrieg übernahm Franz D. Güde den elterlichen Betrieb. Viele Schneidwarenfabriken wurden nach dem Krieg zu Großunternehmen und Güde konnte nur durch traditionelle und
qualitative Handarbeit überleben.
In den 1950ziger Jahren waren Profis wie Köche, Schlachter und Metzger die Stammkunden.
Und auch heute sind die Profi Messer Serien bei Metzgern und vor allen Köchen wegen ihrer Qualität beliebt. Ende der 1980ziger Jahre übernahm Dr. Karl Peter Born, der Enkel von Franz Güde, das
Unternehmen. Born besann sich auf die alten Messerformen und ging den Weg der Handarbeit konsequent weiter.
Das brachte zusätzlich zahlreiche Liebhaber guter Messer und steigerte den Verkauf in den USA und im deutschen Fachhandel.
Produziert wird mit ca. 20 Mitarbeitern, die Brotmesserwelle wird immer noch mit der Hand eingeschliffen.
Güde Messer wurden mehrfach mit Preisen, wie dem roten Punkt, ausgezeichnet.
Das Programm ist umfangreich und das Ergebnis hier beschriebener Handarbeit durch Solinger Fachleute.
Auffallend durch Funktion und Design ist die Serie "Alpha Olive". verwendet wird Chrom - Vanadium - Molybdän - Stahl, rostfrei, eisgehärtet und handgeschärft. Die Schalen sind aus Olivenholz.
Auch in dieser Serie gibt es alles vom Kochmesser zum Brotmesser bis hin zum Filiermesser oder einem Ausbeiner.
"Santku Chai Dao" stellt Güde gleich in zwei Ausführungen her. Einmal mit glatter Wate und einmal mit Kulle.
Das "Franz Güde" fehlt natürlich nicht im Programm. Es ist das nach dem Erfinder benannte Brotmesser mit Welle, 32 cm lang, der Griff ist aus Holz.
Die Güde Version eines Chinesischen Kochmessers sorgte in Fachkreisen auch für Aufmerksamkeit. Aus bestem rostfreien Stahl geschmiedet, mit perfekter Oberflächenbearbeitung und einem
Griffmaterial, das den hygenischen Vorschriften für Profimesser gerecht wird.
Literarische Geschichte hat der Firmeninhaber geschrieben. Ende 2004 stellte Dr. Karl Peter Born sein Messerhandbuch "Der griff nach dem Glück" vor.
Eigentlich bleibt hier keine Frage offen, denn zur Herstellung, Pflege, Handhabung und Material ist alles verständlich erklärt.
(Verlag Gute Gesellschaft, ISBN 3-9809429-2-9, 19,80 EU).
Etwas zum staunen hält Güde dann auch noch bereit. Da war der Eintrag in das Guinnessbuch mit dem größten Messer der Welt. Das gute Stück ist 3,12 Meter lang, 15 cm dick, 30 cm breit und wiegt 70
Kilo. Es ist im Klingenmuseum in Solingen ausgestellt.
Und dann gibt es noch das teuerste Messer im Programm, das Brotmesser "Franz Güde" aus Damaszenerstahl. Das Messer ist 45 cm lang (Gesamtlänge) und wiegt 380 Gramm.
Der Damaststahl wird von der Damaststahlschmiede Markus Balbach nach dem "Verbund - Feuerschweiß - Verfahren" von Hand hergestellt. Man bezeichnet das als "Wilder Damast". Dabei werden zwei
Stahlsorten unter hohen Temperaturen verbunden. Sie werden abwechselnd zu mehr als 300 Lagen miteinander verbunden.
50 Arbeitsgänge sind notwendig um das Messer fertig zu stellen.
Die Maserung der Klinge wird durch ein spezielles Ätzverfahren hervorgehoben. der Messergriff besteht aus Wüsteneisenholz, einem teil versteinerten Holz, daß man in der Wüste findet.
Der Verkaufs - Preis liegt bei 3,200 EURO.
Auch das ist Güde – Güde das Messer.
(c) Peter Nied 2005
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