Maastricht/von Peter Nied – die Buchhandlung in der Kirche ist eine der 10 Sehenswürdigkeiten der Stadt Maastricht in den Niederlanden. Buchhandlung und Kirche haben eine umfassende Geschichte. Die Dominikanerkirche in der Altstadt wurde im Jahr 1294 fertiggestellt und dann vom Orden der Dominikaner genutzt. Im Jahre 1796 wurde der Orden von französischen Besatzern enteignet und danach als Pferdestall für die Kavallerie genutzt. Die Franzosen zogen dann 1814 wieder ab und die Kirche blieb bis ca. 1910 ungenutzt, denn der Orden kehrte nicht zurück. Im Anschluss diente die Kirche als Boxkampfhalle, Stadtarchiv, Messehalle für Blumen und einem Parkhaus für Fahrräder.
Konkrete Planungen für eine neue Nutzung der alten Dominikanerkirche gab es dann im Jahre 2004. Nun entwickelte die Stadtverwaltung zusammen mit der niederländischen Buchhandelsgruppe BGN ein Konzept. Beauftragt wurde das Amsterdamer Architektenbüro Merkx + Girod. Die eigentliche Herkulesaufgabe bestand darin, in einer Kirche mit 750 m² sollte eine Verkaufsfläche von 1200 m² entstehen. Realisiert wurde schließlich ein 8 Meter hohes und 10 Meter langes schwarzes Bücherregal auf 2 Etagen mit vor – und Rückseite. Ein begehbares Bücherregal in einer Kirche. Mit der Verkaufsfläche am Boden hatte die Buchhandlung schließlich Platz für ca. 30.000 Bücher. Am Boden gibt es ebenfalls Regale und viele Büchertische. Auch alte Wandgemälde von 1337 blieben erhalten, im Chor gibt es ein Cafe mit einem langen Tisch in Kreuzform. Die Geschosse sind per Treppe oder einem Fahrstuhl zu erreichen. Die Beleuchtung ist einem Kircheninneren gerecht. Die Genres der Literatur entspricht selbstverständlich dem einer gut sortierten Buchhandlung. Es handelt sich um Bücher in niederländischer und englischer Sprache. Ein Besuch lohnt sich hier auf jeden Fall und die Lesungen und Klavierkonzerte im Chor sorgen für eine bedenkliche und ruhige Zeit.
Fotos penpicture
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