
Solingen/Wenn Lebenszeit im Stau flöten geht: Die Zahl der Berufspendler in Solingen hat einen neuen Höchststand erreicht. Auf dem Weg zur Arbeit verließen im vergangenen Jahr rund 28.000 Menschen regelmäßig die Grenzen der Stadt – das sind 51 Prozent mehr als noch im Jahr 2000. Damals zählte die Stadt noch rund 18.000 sogenannte Auspendler, wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt. Die IG BAU beruft sich dabei auf eine aktuelle Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Die Zahl der Einpendler nach Solingen stieg dabei in genanntem Zeitraum um 50 Prozent auf 19.000 Einpendler.
Gewerkschafterin Doris Jetten spricht von einem „alarmierenden Trend“. Eine Hauptursache für den Pendel-Boom sei der Mangel an bezahlbaren Wohnungen in den Groß- und Unistädten. „Eine wachsende Zahl von Menschen kann sich die hohen Mieten und Immobilienpreise in der Stadt nicht mehr leisten. Aber genau dort sind in den letzten Jahren besonders viele Jobs entstanden“, sagt die Bezirksvorsitzende der IG BAU Düsseldorf. Die Folge seien immer längere Staus und überfüllte Züge.
Strecken von mehr als 50 Kilometern bis zum Arbeitsplatz seien für viele Pendler aus Solingen mittlerweile gang und gäbe, betont Jetten. „Dabei geht nicht nur wertvolle Zeit für Familie, Freunde und Hobbys verloren. Auch die Umwelt leidet unter der Fahrerei.“ Nach Angaben des Umweltbundesamtes geht knapp ein Fünftel aller CO2- Emmissionen in Deutschland auf das Konto des Verkehrs.
PM + Foto IGBau
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