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04. November 2019

Gedenken in Erinnerung

Solingen/Am 5. November 2019 gedenkt die Stadt Solingen der etwa 1.900 Opfer, die während der Bombenangriffe am 4.11./5.11.1944 auf Solingen getötet wurden.

Unter den den Opfern waren auch mindestens 111 ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangene.

Weitgehend in der Solinger Öffentlichkeit vergessen sind die vier alliierten Soldaten, drei Kanadier und ein Brite, die am gleichen Tag, nachmittags auf offener Straße unweit des damaligen Stadthauses auf der Potsdamer Straße gelyncht wurden.

Die vier alliierten Soldaten waren zusammen mit drei anderen Fliegern bei einem Angriff auf Düsseldorf am 2. November 1944 in der Berliner Straße in Solingen abgestürzt. Drei Besatzungsmitglieder starben bei dem Crash, die vier Überlebenden wurden festgenommen und im Polizeigefängnis im Stadthaus inhaftiert. Am 5. November 1944 nach dem zweiten Großangriff auf Solingen, einzelne Häuser in der Potsdamer Straße brannten noch, sollten die vier Gefangenen von Luftwaffen-Soldaten zu einem Verhör nach Düsseldorf überstellt werden. Die kleine, von zwei Soldaten bewachte Gruppe von Soldaten in kanadischer Uniform wurde aber vor dem Stadthaus auf dem Weg zu dem Transportfahrzeug von SA-Männern, Wehrmachtssoldaten und Zivilisten entdeckt. Die Menge umringte die alliierten Soldaten, die Situation eskalierte. Verschiedene Personen schossen auf die Kriegsgefangenen und alle vier Gefangenen starben noch auf der Straße. Andere Passanten warfen Steine auf die am Boden liegenden sterbenden Soldaten und traten auf die leblosen Körper.

Ermordet wurden:

Matthew Dorrell, 21 Jahre, aus einem 100-Seelen-Dorf in der Mitte der Provinz Saskatchewan, Kopfschuss.
Ernest Crossley, Bordmechaniker und einziger Brite an Bord, aus zwei verschiedenen Waffen von hinten durch die Brust geschossen.
Jack Lupinsky, Navigator,  23 Jahre, Schuss in die Brust aus einer kleinkalibrigen Waffe.
Alan Gilchrist Samuel, Bombenschütze, von einem Schuss in die Brust getroffen und dann per Kopfschuss ermordet.
Der genaue Tatablauf ist nicht mehr vollständig rekonstruierbar. Ein britisches Militärgericht verurteilte 1947 nur zwei Personen: Den  SA-Führer Erich Wilinski. Er wurde zum Tode verurteilt, weil er einen alliierten Soldaten mit zwei Schüssen in Kehle und Kopf getötet hatte. Den Wehrmachtssoldaten Hans Kühn verurteilte das Gericht zu 20 Jahren Haft, weil er dreimal mit seiner Pistole auf die Gefangenen geschossen hatte. Erich Wilinski wurde später zu 20 Jahren Haft begnadigt und 1957 - wie Hans Kühn - vorzeitig aus dem Kriegsverbrechergefängnis Werl entlassen.

Die vier alliierten Soldaten wurden zunächst auf dem Katholischen Friedhof an der Cronenberger Straße bestattet. Nach der Exhumierung fanden die Soldaten ihre letzte Ruhe Seite an Seite mit ihren beim Absturz getöteten Besatzungsmitgliedern auf dem Reichswald Forest War Cemetery bei Kleve.

Wir möchten erstmals an die Opfer dieses Lynchmordes in Solingen erinnern und organisieren eine kleine Gedenkfeier am Tatort in der Solinger Innenstadt.

Wir treffen uns am  5. November 2019 um 17:00 Uhr in Solingen, Potsdamer Str. / Ecke Cronenberger Str.

Unsere Gedenkfeier ist von 17:00 bis 17:30 Uhr terminiert. Um 18:00 Uhr findet ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für die Opfer der Bombenangriffe auf Solingen in der evangelischen Stadtkirche am Fronhof statt.

 
Es sprechen:
 
 
Dietmar Gaida, Solinger Appell
Traugott Vitz, Pfarrer i.R.

Roy Johnson, Vorsitzender der Royal British Legion Germany
 
Schriftliches Grußwort des Britischen Generalkonsuls Rafe Courage (Berlin)
 
Stephan Stracke, Historiker (Moderation)
 
 
Anwesend werden auch sein:
 
Warrant Officer Blunden, Vertreter der Royal Air Force.
 
John Davies, Vorsitzender des Münster Branch  der Royal British Legion
 
Steve Owen, Vorsitzender des Rheindahlen Branch  der Royal British Legion
 
 

VeranstalterInnen: Solinger Appell in Kooperation mit dem
Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V.


 
 Foto Stadtarchiv Solingen
 
 

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Corvid: Solingen 23.01.21

In Quarantäne befinden sich derzeit insgesamt 616 Personen. Die Quarantäne konnten 22.312 Personen beendenStand 23.01.2021 - 16:02 Aktuelle SituationInsgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie in Solingen bisher 5.492 bestätigte Fälle gemeldet.Aktuell sind 269 Personen nachgewiesen infiziert, 41 Patient:innen werden derzeit stationär behandelt, die übrigen ambulant betreut. 5.102 Menschen sind wieder genesen. 121 mit dem Virus infizierte Menschen sind bisher verstorben.In den letzten sieben Tagen sind insgesamt 160 Corona-Neuinfektionen festgestellt worden. Damit entfallen 100,5 neue Fälle auf je 100.000 Menschen, die in der Klingenstadt leben.

Ein klares Bekenntnis zur Kooperation

 

SPD bittet Grünen um Entschuldigung / Arbeitsaufträge für Partei und Fraktion

 

Das Bekenntnis zu den gemeinsam beschlossenen Zielen ist ebenso deutlich wie der Wunsch, den bisher so erfolgreichen Weg für Solingen auch künftig gemeinsam zu gehen: „Vorstand und Unterbezirksausschuss haben einstimmig beschlossen, Bündnis 90/Die Grünen in aller Form um Entschuldigung für den Schaden zu bitten, der bei den Bezirksbürgermeister-Wahlen in Burg/Höhscheid und Mitte entstanden ist“, sagt Josef Neumann, Vorsitzender des Solinger SPD-Unterbezirks. „Ebenso einstimmig ist unser klares Bekenntnis zu den gemeinsamen Beschlüssen und die Bekräftigung unseres Wunsches, weiter mit den Grünen für ein sozial gerechtes, nachhaltiges und lebendiges Solingen zu arbeiten.“

 

„Jeder von uns kann die Enttäuschung und auch die Wut der Grünen mehr als nur nachvollziehen“, sagt Josef Neumann. Denn dass Wut und Entsetzen über den Bruch fester Verabredungen auch in der SPD groß sind, war in der mehrstündigen Video-Sitzung der beiden höchsten SPD-Gremien außerhalb eines Parteitags jederzeit zu spüren: „Hier hat nicht mal eine Handvoll Einzelner aus sehr persönlichen Gründen alles gefährdet, was wir alle in Jahren miteinander erreicht haben.“

 

Doch das will die Solinger SPD nicht hinnehmen: „Wir haben daher umfassende Schritte beschlossen, wie wir jetzt die gemeinsamen Ziele mit den Grünen angehen wollen“, sagt Konstantin Klopp, Vorsitzender des Unterbezirksausschusses. Dazu gehörten konkrete Arbeitsprogramme und der regelmäßige Austausch mit den Grünen ebenso wie die zeitnahe politische Aufarbeitung in den SPD-Gremien. Konstantin Klopp: „Wir wollen den Blick dabei nach vorn richten: Unser Engagement für die gemeinsam beschlossenen Ziele muss der Beweis unserer Verlässlichkeit sein.“ Erleichtert zeigten sich die knapp 40 Konferenzteilnehmer denn auch darüber, dass Josef Neumann diesen Prozess „bis zum allerletzten Tag“ seiner Amtszeit vorantreiben will, die im Frühjahr mit dem kommenden Parteitag endet. „Nach zehn Jahren Vorsitz ist das dann auch ein guter Zeitpunkt, das neue Jahrzehnt in jüngere Hände zu übergeben“, sagt der Parteivorsitzende.

 

Eine wichtige Aufgabe wird nun wie bisher die Ratsfraktion haben: „Gemeinsam mit unserem Oberbürgermeister haben Bündnis 90/Die Grünen und die SPD in den letzten sechs Jahren enorm viel für Solingen erreicht“, sagt die Fraktionsvorsitzende Iris Preuß-Buchholz. „Mit dem Wachsen unserer Stadt, dem Klimawandel, der Mobilitätswende und Solingens Gesundheitswesen warten riesige Herausforderungen auf uns. SPD und Grüne haben dafür gute Konzepte – und die wollen wir jetzt auch umsetzen!“

 

 

 

 

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

 

 

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