
Solingen/red-Der ADFC sieht eine positive Entwicklung der Politik in Hinsicht auf den Straßenverkehr. Die Radfahrer äußern sich dazu:"Wir vom ADFC und Runden Tisch sind erfreut über die deutliche
Akzentsetzung im Haushaltsplan 2020 in Solingen zum Radverkehr, für den es jetzt 200.000 Euro p.a. geben soll. Zudem begrüßen wir die Planstelle für Nahmobilität, die allerdings als
Wermutstropfen nur stellenneutral umgesetzt wird. 200.000 Euro entsprechen dabei zwar nur etwas mehr als 1 Euro je Einwohner, aber zeitgleich wird auch die Veloroute von Hilden nach Gräfrath
angegangen. Weitere sollen folgen. Von Etatansätzen von rund 70 Euro pro Einwohner (Oslo) sind wir (noch) weit entfernt, aber ein erster Anfang ist gemacht. An einer besseren Personalausstattung
haben wir lange gearbeitet und halten dies vor dem Hintergrund des geplanten Fahrradgesetzes in NRW und der deutlich erhöhten Bundesmittel im Rahmen des Klimapaketes für folgerichtig, um für die
Solinger Bürger eine moderne und nicht nur aufs Auto zugeschnittene Infrastruktur zu schaffen. Der Stellenwert des Autos ist auch heute so hoch, weil vor vielen Jahrzehnten Stellplatzvorgaben
gemacht wurden und Autobahnen stark ausgebaut wurden.
Der Etatansatz ist ein schöner Erfolg für alle Radfahrer, die bereits heute auf den Straßen in Solingen unterwegs sind und welche sich zahlreich an der diesjährigen Stadtradelaktion beteiligt
haben.
Wir werden aufmerksam beobachten, wofür das neue Geld eingesetzt wird, und dass die Stelle für Nahmobilität nicht nur auf dem Papier existiert. Die Besetzung der Stelle ist wichtig, denn es
finden sich genug Lücken im Radwegenetz. Es mangelt auch an Abstellanlagen im Allgemeinen und im Speziellen für pedelec Fahrer an Haltestellen/Bahnhöfen und an Einkaufsstraßen. Wir regen aber
auch an, verstärkt über die Ausweisung von Fahrradstraßen (Hochstraße, Burgstraße) nachzudenken, um die Sichtbarkeit des Radverkehrs zu erhöhen und mehr Menschen aufs Rad zu bewegen. Dies geht
auch an die Adresse der Bezirksvertretungen, die bei der Einrichtung von 30er Zonen oder Fahrradstraßen u.ä. mit entscheiden.
Wir hoffen ausserdem, dass dem guten Beispiel der Stadt auch Supermärkte oder Einkaufszentren folgen und ihre eher auf den Autofahrer ausgelegten Parkplätze für Radfahrer hinsichtlich der
Wegeführung und Abstellplätze einladender gestalten. Abstellplätze sind nicht selten zwischen Burgerbrätern und Eingangsbereichen eingequetscht, wenn sie denn überhaupt vorhanden sind.
Lastenräder zum Ausleihen oder Parkplätze für Lastenräder o.ä.: Fehlanzeige."
Foto Nied
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