
SPD-Ratsfraktion: Verbesserungen vor allem für Pendler zu Rhein-Metropolen
Dass ein neuer Bahnhalt der S 7 („Müngstener“) im frischen Vertragspaket zwischen Land NRW und Deutscher Bahn enthalten ist, sieht die SPD-Ratsfraktion buchstäblich als wichtiges Signal. „Wir
freuen uns natürlich über die Erfüllung einer langjährigen Forderung. Aber der neue Halt in Meigen muss aus unserer Sicht der Anfang etlicher weiterer Verbesserungen sein“, sagt die
Fraktionsvorsitzende Iris Preuß-Buchholz. Daher seien die Bahnverbindungen im Mobilitätskonzept, das die Fraktion in den Haushaltsberatungen für die Stadt Solingen beantragt hat, ein wichtiges
Element. „In unserer internen Diskussion sind schon sehr konkrete Ideen und Forderungen entstanden.“ Diese gelte es nun im Rahmen des künftigen Gesamtkonzepts für die Mobilitätswende intensiv zu
prüfen.
Zwei Kernpunkte benennt die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Ramona Engels: „Zum einen wollen wir den technischen Fortschritt nutzen und die S 7 Richtung Remscheid und Wuppertal
künftig elektrisch mit Batterie-Zügen fahren. Das dient der Umwelt genauso wie dem Komfort der Fahrgäste.“ Entsprechende Züge beispielsweise des anerkannten Schweizer Herstellers Stadler seien
inzwischen serienmäßig zu kaufen. „Schleswig-Holstein stattet gerade etliche Dieselstrecken mit 55 Zügen der Bauart FLIRT Akku aus.“ Sie laden auf Oberleitungsstrecken die Batterien auf und
können dann ohne Fahrdraht bis zu 150 Kilometer fahren. Durch ihre wesentlich höhere Spurtstärke und 160 km/h Höchstgeschwindigkeit wären auch deutliche Fahrzeitverkürzungen möglich.
„Die schnellen Züge würden endlich die direkte Durchbindung der S 7 nach Düsseldorf nahelegen“, nennt Ramona Engels den zweiten Kernpunkt: „Wir wollen das S-Bahn-Desaster endgültig stoppen und
Solingen schneller an die Rheinschiene anbinden.“ Gemeinsam mit den anderen betroffenen Städten soll Solingen sich daher für eine eigenständige Linie aus dem Bergischen in die Landeshauptstadt
einsetzen – möglichst bis zum Flughafen. Die neue Technik mache dabei sogar eine weitere Forderung realistisch, die immer vehementer aus Leverkusen und Opladen kommt: „Die S 7 könnte sich in
Solingen Hbf teilen in einen Triebwagenzug, der nach Remscheid weiterfährt, und einen Richtung Opladen.“ Solche Flügelzug-Konzepte seien bundesweit bewährt – unter anderem bei der
Flughafen-S-Bahn in München.
„Zwei alte Forderungen erhalten dadurch natürlich neue Bedeutung“, sagt Ramona Engels: „ein weiterer Bahnhalt in Landwehr sowie ein drittes Gleis Richtung Köln, um Nah- und Fernverkehr zu
entzerren.“
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