
Bei Vogels Chrest geht es um die ganz große Geschichte der Solinger Gastronomie und einem Stück Stadtgeschichte überhaupt. Der Gründer setzte echte Maßstäbe für eine ganz frühe Variante der
Erlebnisgastronomie.
Begonnen hatte das tierische Vergnügen im Mai 1905. Laut Zeittafel zur Geschichte der Stadt Solingen eröffnete Christian Baur am 21.05.1905 einen Zoologischen Garten an der Brühlerstraße. Der
Wirt war Reider und wurde Vogels Chrest genannt. Es gab eine unbeschränkte Schankwirtschaft und die Gastronomie wurde bis weit über die Stadtgrenzen bekannt. Es gab neben einer umfangreichen
Vogelzucht auch Löwen, Braunbären und viele Arten an Affen.
Besonders an Wochenenden kamen Scharen von Familien an die Brühlerstraße. Und es gab weitere Attraktionen, wie eine Todesfahrt über einem offenen Löwenkäfig.
Nach der Haftentlassung des echten Hauptmann von Köpenick trat dieser bei Vogels Chrest auf und sorgte für ein stets volles Haus mit seiner Geschichte.
Nach dem Tod des Christian Baur führten Pächter die Gastronomie weiter. Später wurde das Anwesen verkauft und die Tiere wurden abgeschafft. Bis zur Schließung der Fa. Schlemper, gegenüber der
Gaststätte, war die Gaststätte Treffpunkt der Arbeiter. Vor einigen Jahren, zu Beginn der 2000er Jahre, schloss die Gaststätte und wurde 2012 endgültig zur Wohnung zurückgebaut.
Text und Foto Peter Nied (c)
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