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15. März 2020

Solingen: Neues aus dem Rathaus

Solingen/Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in der Lungenfachklinik Bethanien ist von Freitag auf Sonntag von sechs auf 19 bestätigte Fälle gestiegen. Damit ist auch die Zahl der Menschen im Umfeld der Infizierten, die vom Gesundheitsamt zur Art Ihrer Kontakte befragt und die gegebenenfalls in häusliche Quarantäne geschickt werden müssen, sprunghaft auf über 300 angestiegen. Um die notwendigen Telefonate abarbeiten zu können, verstärkt seit gestern eine Einheit der Freiwilligen Feuerwehr den Telefondienst des Gesundheitsamtes.

Der Anstieg der Infektionen ist ein Beleg dafür, dass Solingen erst am Anfang einer Infektionswelle steht, die das Gesundheitssystem und die Kommune vor große, bisher nicht gekannte, Herausforderungen stellen. Nach Schätzungen von Experten der Berliner Universitätsklinik Charité könnten sich bis zu 60 Prozent der deutschen Bevölkerung in den nächsten Monaten mit dem Virus infizieren.

In Solingen wird die medizinische Infrastruktur bereits erfolgreich ausgeweitet: Bethanien baut seine Intensiv- und Beatmungskapazitäten aus, die Transport- und Testungskapazitäten wurden mit Hilfe der Solinger Feuerwehr, des Malteser-Hilfsdienstes und des Deutschen Rotens Kreuzes ausgeweitet.

 Das Ziel: Die Ausbreitung des Virus verlangsamen.

Doch es bleibt das vorrangige Ziel des Krisenstabes, die Ausbreitung des Virus in Solingen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verlangsamen und Infektionsketten möglichst zu unterbrechen.

Der Krisenstab hat vor diesem Hintergrund am Sonntag, 15 März, weitere tiefgreifende Beschlüsse gefasst, die das Ziel haben, soziale Kontakte auf das unbedingt notwenige Maß zu reduzieren und das Funktionieren der öffentlichen Verwaltung in der Gesundheitskrise zu sichern:

Rathäuser, Bürgerbüros, Jobcenter am Montag geschlossen.

Am Montag, 16. März, werden alle Rathäuser, Bürgerbüros und Verwaltungsstellen der Stadtverwaltung einschließlich des Jobcenters und der Technischen Betriebe für den Publikumsverkehr geschlossen. Die telefonische Erreichbarkeit der Ämter und Dienststellen über die bekannten Rufnummern ist sichergestellt. Wegen des erwartbaren hohen Gesprächsaufkommens werden sich Wartezeiten nicht vermeiden lassen. So viele Anliegen wie möglich sollten über eMail abgewickelt werden.

Die Verwaltung benötigt den Tag, um den Publikumsverkehr neu zu organisieren und zu entzerren: Ziel ist, die Ansteckungsgefahr für die Menschen in den Wartebereichen und die Verwaltungsmitarbeiterinnen und –mitarbeiter zu minimieren.

Kinos, Fitnessstudios, Schwimmbäder, Sporthallen bleiben geschlossen

Am Dienstag, 17. März, null Uhr, tritt - wie in vielen anderen Städten auch -  eine „Allgemeinverfügung“ zu Veranstaltungen und Einrichtungen des gesellschaftlichen Lebens für das Solinger Stadtgebiet in Kraft, vorbehaltlich einer vom Land NRW angekündigten Verfügung. Sie bedeutet tiefgreifende Veränderungen des gewohnten Lebens. Die wichtigsten Maßnahmen:

    Öffentliche und nichtöffentliche Veranstaltungen und Ansammlungen mit mehr als 50 Teilnehmenden dürfen nicht stattfinden. Bei Veranstaltungen mit weniger als 50 Teilnehmenden hat der Veranstalter oder die Veranstalterin die anwesenden Personen in einer Anwesenheitsliste mit zu erfassen,
    Messen, Ausstellungen, Spezialmärkte, Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen, Tanzveranstaltungen dürfen nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Geschlossen bleiben auch Parks wie die Gräfrather Fauna und der Ohligser Vogelpark.
    Kinos, Theater, Konzerthäuser, Museen und ähnliche Einrichtungen dürfen nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden.
    Gaststätten im Sinne des Gaststättengesetzes dürfen nur für den Publikumsverkehr geöffnet werden, wenn die Plätze für die Gäste so angeordnet werden, dass ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den Tischen gewährleistet ist. Stehplätze sind so zu gestalten, dass ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den Gästen gewährleistet ist.
    Der Sportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen, Schwimmbädern, Fitnessstudios u. ä. wird untersagt.
    Die Verfügung enthält auch Bestimmungen für Krankenhäuser und Pflegeheime: Die Krankenhäuser werden verpflichtet, ihre personellen und sonstigen Ressourcen schwerpunktmäßig für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit COVID-19 oder Verdacht hierauf einsetzen.


Oberbürgermeister Tim Kurzbach ruft zu Solidarität und Mitverantwortung auf

Der Krisenstab der Stadt Solingen war Samstag und Sonntag über im Einsatz im Solinger Rathaus und wird am Montag früh die Arbeit fortsetzen. Oberbürgermeister Tim Kurzbach dankt allen Menschen, die am Wochenende in Behörden, Verbänden, Kirchengemeinden, Hilfsorganisationen über tätig waren, um die Gesellschaft auf die neue Lage einzustellen. „Für das, was derzeit geschieht, gibt es keine Blaupause: Der Konzern Stadt mit über rund 3.000 Mitarbeitenden wird innerhalb von 48 Stunden auf Notbetrieb geschaltet und der Puls einer 160.000 Einwohner-Großstadt heruntergefahren. Eine ungewöhnliche Herausforderung; aber wenn wir zusammenstehen, solidarisch sind und den Schwächeren helfen, die sich in dieser Situation nicht so gut alleine helfen können, dann wird unsere Stadtgesellschaft vielleicht sogar gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Wir alle stehen vor einer Bewährungsprobe“

Wichtige Rufnummern:

 Für alleinstehende Menschen, die sich in der Krise nicht alleine helfen können, hat die AWO Solingen ein Notfalltelefon eingerichtet: 0212 8807 3299 (Montag ab 8 Uhr)

Hotline KiTa-Notbetreuung, 0212 290 5353 (Montag ab 8  Uhr)

Bürgertelefon: 0212 290 2020


PM Stadt Solingen

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Kommentare: 2
  • #1

    Schneider (Sonntag, 15 März 2020 18:58)

    Was ist mit uns ?? Menschen die täglich 8 bis 9 Stunden im Einzelhandel sind die täglich mit wenn es hoch kommt 50 Menschen in Kontakt kommen weil sie in einem kleinen Laden arbeiten ?? Ämter werden geschlossen aber was mit jedem einzelnen der im Einzelhandel arbeitet ?? Ist die Ansteckung da geringer ?? Oder ist dies einfach egal

  • #2

    Eckert (Sonntag, 15 März 2020 20:04)

    Ich war gestern im Baumarkt. Schönes Wetter und es war voll wie immer. Die armen Kassierer*innen müssen natürlich arbeiten!

Corvid: Solingen 04.02.21

Stand 04.03.2021 - 10:43 Aktuelle SituationInsgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie in Solingen bisher 6.392 bestätigte Fälle gemeldet.Aktuell sind 357 Personen nachgewiesen infiziert, 33 Patient:innen werden derzeit stationär behandelt, die übrigen ambulant betreut. 5.892 Menschen sind wieder genesen. 143 mit dem Virus infizierte Menschen sind bisher verstorben.In den letzten sieben Tagen sind insgesamt 161 Corona-Neuinfektionen festgestellt worden. Damit entfallen 101,1 neue Fälle auf je 100.000 Menschen, die in der Klingenstadt leben.In Quarantäne befinden sich derzeit insgesamt 1.385  Personen. Die Quarantäne beenden konnten bisher 24.850  Personen.

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

Sozialverband VdK fordert mehr Einsatz gegen Energiearmut. Bentele: „Menschen brauchen Geld zum Heizen“

    Zwei Millionen Menschen von Energiearmut schon vor der Pandemie betroffen
    Mehr staatliche Unterstützung für niedrige Einkommen und Grundsicherungsempfänger nötig

VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärte am Montag in Berlin zu der Armuts-Umfrage des Statistischen Bundesamts: „Schon vor der Corona-Pandemie konnten zwei Millionen Menschen nicht richtig heizen, weil das Geld nicht reichte. Gleichzeitig steigen die Energiepreise so stark an wie seit 10 Jahren nicht mehr, sodass immer mehr Haushalte Probleme bekommen, ihre Stromkosten zu bezahlen.

Durch Corona verbringen die meisten mehr Zeit zuhause und müssen gerade jetzt bei den eisigen Temperaturen ordentlich heizen. Viele können sich das eigentlich nicht leisten, weil sie ihre Arbeit verloren haben oder auf Kurzarbeitergeld angewiesen sind. Der große Schlag kommt dann am Ende des Jahres mit der Energieabrechnung.

Deswegen benötigen Menschen mit niedrigen Einkommen unbedingt staatliche Unterstützung, um diese finanziellen Belastungen zu stemmen. In der Grundsicherung müssen die reell entstandenen Energiekosten komplett übernommen werden und auch im Wohngeld muss endlich wieder eine Energiekomponente eingeführt werden.“

 

 

 

 

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