
Düsseldorf. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßt ausdrücklich die am Wochenende bekannt gewordenen Überlegungen von Innenminister Herbert Reul (CDU), das Innenministerium stärker auf
strategische Aufgaben zu konzentrieren und von der Aufsicht über das operative Tagesgeschäft in den 47 Kreispolizeibehörden in NRW zu entlasten. Diese Aufgabe sollen in Zukunft die drei
Landesoberbehörden der Polizei, das Landeskriminalamt (LKA), das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei (LAFP) und das Landesamt für Zentrale Polizeiliche
Dienste (LZPD) wahrnehmen.
Bereits seit 2007 sind die Bezirksregierungen nicht mehr für die Polizei zuständig. Seitdem fehlt in NRW eine Mittelinstanz zwischen den eigenständig operieren Kreispolizeibehörden und dem
Innenministerium. „Die GdP hat immer wieder deutlich gemacht, dass eine Mittelinstanz erforderlich ist, um die Kreispolizeibehörden bei ihren schwierigen Aufgaben zu unterstützen. Dass jetzt auch
der Innenminister zu dieser Erkenntnis gekommen ist, freut uns“, lobt der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz die geplante Organisationsreform bei der Polizei.
Die GdP werde diesen Prozess konstruktiv begleiten, kündigte Maatz an, nannte dafür aber auch zwei Voraussetzungen: „Sinn macht die Reform nur, wenn die drei Landesoberbehörden auch das
notwendige Personal bekommen, das sie für die Wahrnehmung der neuen Funktion brauchen. Mit den 15 Stellen, von denen bislang die Rede ist, lässt sich das nicht bewältigen“, betonte Maatz. „Und
wir werden uns sehr genau ansehen, welche Aufgaben und Kompetenzen im Detail verlagert werden sollen, und dabei darauf achten, dass die gesetzlich garantierten Mitbestimmungsrechte der
Personalräte nicht beschnitten werden.“
Kommentar schreiben