Geschichte der Berufsmesser
In der Historie wird das Messer als Werkzeug bezeichnet. Dieser Ursprung wird bis heute beibehalten. Die Geschichte reicht von der Steinzeit über alle Epochen bis in die Neuzeit. Einige der frühen Einsatzfelder war die Landwirtschaft. Hier wurden Hepen (auch Hippen genannt) im Weinbau benutzt. Die Ursprünge liegen im 15. Jh. stammen von der Sichel ab und kommen sogar in der Literatur vor. Bei der traditionellen Hippe muss grundsätzlich auf die beiden unterschiedlichen Formen geachtet werden. Hierbei hat die Gärtnerhippe die eigentlich lange Geschichte. Mit zu den ältesten Messern gehören die der Chirurgen und mit neuen Berufen und Handwerken kamen auch immer mehr Arten von Messern auf. Für Köche und Schlachter gab es umfangreiche Ausführungen alleine schon aufgrund der einzelnen Arbeitsgänge (Schlachtbetrieb: Stechmesser, Abhäutemesser, Ausbeinmesser). Die Herstellung war hier nicht so aufwendig (klassische Klinge und einfaches Heft) wie bei Messern für andere Berufe. Da waren Messer für die Bearbeitung von Leder schon wesentlich Arbeits- und kostenintensiver. Berufsmesser stellten größere Schneidwarenbetrieb her und es gab kleinere Betriebe die in Nischenprodukten tätig waren. Einige Firmen hatten sich ganz auf wenige Berufsmesser eingestellt. Die fungierten dann auch als Zulieferer für die großen Betriebe.
Die Fotos sind alle von Ed. Wüsthoff und dem Zwillingswerk. Die abgebildeten Berufsmesser von Zwilling sind aus einem Musterbuch aus dem Jahre 1909. Eine wesentliche Rolle spielte die Jagd. Bereits im Jahre 1887 zeigt Zwilling Hasenbrecher in einem seiner Musterbücher. Aber auch heute werden noch in einigen Messerfirmen feine Jagdmesser gefertigt. Wie Eingangs erwähnt wurden durch automatisierte Arbeitsschritte einige Berufsmesser überflüssig. So wie Gebermesser, Ledermesser, Schuhmacher Messer, Sattler Messer, Schnitzmesser, und Küfer Messer. Einige der genannten Messer werden heute nur noch in kleinen Stückzahlen hergestellt. So auch das Buchbinder Messer. Radir – und Federmesser (schon im 16. Jahrhundert erwähnt) wurden in filigranen Ausführungen von Hand gefertigt und sind heute aus den Produktpaletten der Solinger Firmen ganz heraus. Einen großen Platz nahm das Werkzeug der Barbiere ein – das Rasiermesser. Viele Solinger Firmen stellten diese Messer her, einige hatten sich gänzlich darauf spezialisiert. Seit einigen Jahren erfährt das aufwendig hergestellte Rasiermesser eine Renaissance und wird von einigen Solinger Firmen wieder hergestellt und repariert.
© 2020 Peter Nied
Repros: penpicture
Kommentar schreiben