Solingen und mehr
  • Solingen und mehr
  • Panorama
  • Aus der Stadt
  • Solingen früher
11. April 2020

Rasierklingen aus Solingen

 

Eine Welt für sich: Rasierklingen aus Solingen

 

 

 

 

Solinger Namen wie Otto Stamm, Ern, SOMEFO, Schaaf, Wüsthof, Fasan, Mutz oder Mulcuto gingen auf den dünnen Wechselklingen durch die Lande. Das Rasiermesser als Vorläufer war wesentlich komplizierter und kostenaufwendiger herzustellen.

 

 

 

Ein qualitativ gutes Solinger Rasiermesser war immer schon sehr kostenintensiv. Zum einen können Rasiermesser nur vom Fachmann hergestellt werden, dazu kommen die vielen Arbeitsgänge. So wird aus dem Spaltstück die Klinge geschmiedet und entgratet, danach wird der Erl gehängt und gezeichnet. Noch einmal wird gehärtet und Wate und Bord geschliffen. Die Borde werden abgemacht und geschärft, danach folgen mit grob, fein, klar und blau mehrere Arbeitsgänge gepliestet. Es folgt das Polieren sowie die Montur der Heftschalen.

 

 

 

Mitte der 1890er Jahre sollte sich die Rasur dann grundlegend ändern. Gillette erfand aus gehärtetem Stahl ein Plättchen, wobei die beiden Seiten extrem scharf waren. Die Stunde der sogenannten Wechselklinge schlug und absolut futuristische Apparaturen folgten. Ohne Rasierapparat keine Aufnahme der Klinge. Was folgte, war ein regelrechter Boom. Über 300 Rasierfabriken gab es schon bald in Solingen und noch hunderte sollten folgen. Der Produktionsaufwand war einfach, brauchte keine fundierten Kenntnisse und konnte in Kleinstbetrieben von einer Familie hergestellt werden.

 

 

 

Und die Ausstöße stiegen in schwindelnde Höhen. Die größten Produktionszahlen gab es zwischen den 1920er und 1940er Jahren. 1943 wurden in Deutschland 1.700.000.000 Rasierklingen hergestellt. Dem Preiskampf folgte ein Qualitätsverlust, der sich nach 1945 im wirtschaftlichen Aufbau nur schwer regulieren ließ. Am Schluss verbleiben in den 1950er Jahren nur noch einige Solinger Firmen. Die Herstellung einer Rasierklinge durchlief mehrere Stationen. Das Material des Rasierklingenbandstahls gab es kaltgewalzt in Stärken von 0,08 bis 0,15 mm. Heruntergedrückt wurde der Bandstahl in der Härterei unter mehreren Glühungen auf die gewünschte Stärke. Danach wurden die Bänder geschnitten und die Rohklinge wurde auf Stahlzusammensetzung und Härte geprüft. Jetzt folgte der Schleifvorgang als Vorarbeitsgang. Hier ging es auf Schleifautomaten um Millimeter und selbst das wurde früher von Hand gemacht. Und immer wieder folgen Kontrollen, denn bei jedem Arbeitsgang kann es zu Abweichungen unterschiedlicher Prozesse kommen. Am Schluss gehen die Klingen auf einen Automaten zum Polieren und Abziehen. Unter einer Lupe folgt dann die Hauptkontrolle der Solinger Rasierklinge.

 

 

 

Verpackt wurden die Rasierklingen viele Jahre hindurch in Heimarbeit, wobei jede einzelne Klinge in Rostschutzpapier und dann in Dtz. Päckchen gelegt wurden. Die moderne Verpackung lief später in Cellophanier-Automaten und Packautomaten. Nachdem der Solinger Rudolf Osberghaus in den 1930er Jahren Teflonbeschichtete Rasierklingen erfand, wurde dieses Patent im Jahre 1955 an die Fa. Wilkinson verkauft. Heute ist Wilkinson einer der größten Arbeitgeber in Solingen. So kommen bekannte Rasierklingen immer noch aus Solingen.

 

 

 

Einen gar nicht so ungewöhnlichen Weg ging die Fa. Walter Busch. 1934 gründet der Inhaber eine Schneidwaren Firma und legt sich auf spezielle Rasierapparate für Wechselklingen fest. Von Beginn an versendet die Firma alle Produkte per Post. Das geht so bis 1955, da werden Elektrorasierer mit großem Erfolg versendet. Heute ist Walbusch weltweit als Textilfirma bekannt. Der direkte Versand steht aber immer noch für eine alte Idee des Gründers.

 

 

 

 

 

 

© Text und Fotos Peter Nied

 

tagPlaceholderTags:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Corvid: Solingen 26.01.21

Stand 26.01.2021 - 16:42 Aktuelle SituationInsgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie in Solingen bisher 5.520 bestätigte Fälle gemeldet.Aktuell sind 233 Personen nachgewiesen infiziert, 30 Patient:innen werden derzeit stationär behandelt, die übrigen ambulant betreut. 5.165 Menschen sind wieder genesen. 122 mit dem Virus infizierte Menschen sind bisher verstorben.In den letzten sieben Tagen sind insgesamt 165 Corona-Neuinfektionen festgestellt worden. Damit entfallen 103,6 neue Fälle auf je 100.000 Menschen, die in der Klingenstadt leben.In Quarantäne befinden sich derzeit insgesamt 511 Personen. Die Quarantäne konnten 22.466 Personen beenden.

Ein klares Bekenntnis zur Kooperation

 

SPD bittet Grünen um Entschuldigung / Arbeitsaufträge für Partei und Fraktion

 

Das Bekenntnis zu den gemeinsam beschlossenen Zielen ist ebenso deutlich wie der Wunsch, den bisher so erfolgreichen Weg für Solingen auch künftig gemeinsam zu gehen: „Vorstand und Unterbezirksausschuss haben einstimmig beschlossen, Bündnis 90/Die Grünen in aller Form um Entschuldigung für den Schaden zu bitten, der bei den Bezirksbürgermeister-Wahlen in Burg/Höhscheid und Mitte entstanden ist“, sagt Josef Neumann, Vorsitzender des Solinger SPD-Unterbezirks. „Ebenso einstimmig ist unser klares Bekenntnis zu den gemeinsamen Beschlüssen und die Bekräftigung unseres Wunsches, weiter mit den Grünen für ein sozial gerechtes, nachhaltiges und lebendiges Solingen zu arbeiten.“

 

„Jeder von uns kann die Enttäuschung und auch die Wut der Grünen mehr als nur nachvollziehen“, sagt Josef Neumann. Denn dass Wut und Entsetzen über den Bruch fester Verabredungen auch in der SPD groß sind, war in der mehrstündigen Video-Sitzung der beiden höchsten SPD-Gremien außerhalb eines Parteitags jederzeit zu spüren: „Hier hat nicht mal eine Handvoll Einzelner aus sehr persönlichen Gründen alles gefährdet, was wir alle in Jahren miteinander erreicht haben.“

 

Doch das will die Solinger SPD nicht hinnehmen: „Wir haben daher umfassende Schritte beschlossen, wie wir jetzt die gemeinsamen Ziele mit den Grünen angehen wollen“, sagt Konstantin Klopp, Vorsitzender des Unterbezirksausschusses. Dazu gehörten konkrete Arbeitsprogramme und der regelmäßige Austausch mit den Grünen ebenso wie die zeitnahe politische Aufarbeitung in den SPD-Gremien. Konstantin Klopp: „Wir wollen den Blick dabei nach vorn richten: Unser Engagement für die gemeinsam beschlossenen Ziele muss der Beweis unserer Verlässlichkeit sein.“ Erleichtert zeigten sich die knapp 40 Konferenzteilnehmer denn auch darüber, dass Josef Neumann diesen Prozess „bis zum allerletzten Tag“ seiner Amtszeit vorantreiben will, die im Frühjahr mit dem kommenden Parteitag endet. „Nach zehn Jahren Vorsitz ist das dann auch ein guter Zeitpunkt, das neue Jahrzehnt in jüngere Hände zu übergeben“, sagt der Parteivorsitzende.

 

Eine wichtige Aufgabe wird nun wie bisher die Ratsfraktion haben: „Gemeinsam mit unserem Oberbürgermeister haben Bündnis 90/Die Grünen und die SPD in den letzten sechs Jahren enorm viel für Solingen erreicht“, sagt die Fraktionsvorsitzende Iris Preuß-Buchholz. „Mit dem Wachsen unserer Stadt, dem Klimawandel, der Mobilitätswende und Solingens Gesundheitswesen warten riesige Herausforderungen auf uns. SPD und Grüne haben dafür gute Konzepte – und die wollen wir jetzt auch umsetzen!“

 

 

 

 

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

 

 

Urheberrechte

 

Alle Inhalte, wie z.B. Grafiken, Texte und Bilder auf unserer Website sind urheber- und leistungsschutzrechtlich geschützt. Die Veröffentlichung im World Wide Web oder in sonstigen Diensten des Internet bedeutet noch keine Einverständniserklärung für eine anderweitige Nutzung durch Dritte.

 

 

 

Impressum

V.i.S.d.P. Peter Nied

Fontanestr. 84

42657 Solingen

solinger.rundschau@gmx.de


+++Werbung

Solingen Bücher


Impressum | Datenschutz | Sitemap
copyright by peter nied
Anmelden Abmelden | Bearbeiten
  • Solingen und mehr
  • Panorama
  • Aus der Stadt
  • Solingen früher
zuklappen