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17. April 2020

Als der Krieg beendet war…

 

Solingen/auch in Solingen überschlugen sich in den letzten Tagen vor Kriegsende die Ereignisse. Es gab Widerstand, unnötige Opfer in der Zivilbevölkerung und einen Massenmord der Gestapo.

Die ersten beiden Wochen im April 1945 stand aber auch hinter jedem Opfer auf beiden Seiten ein persönliches Schicksal. So wie bei dem jungen Mann aus Köln. Im März 1945 wurde Lothar Thieves in seiner Heimatstadt Köln zu einer schnell zusammengestellten Formation der Deutschen Wehrmacht eingezogen. Die Kampfhandlungen verschlugen ihn am 15. April 1945 mit seiner Einheit in das Sengbachtal unterhalb von Höhrath. Zur gleichen Zeit rückten die US-amerikanischen Truppen über die nahegelegene Reichsautobahn (heute BAB A1) vor. Die gesprengte Autobahnbrücke im Bruchermühlental erwies sich nicht als ein entscheidendes Hindernis für die Amerikaner. Am Zusammenfluss von Sengbach und Unterwinkelhauserbach wollte der junge Soldat Thieves seinen Durst stillen. An dieser Stelle wurde er von der Autobahn her beschossen und durch einen Oberschenkelschuss verwundet. Seine Kameraden haben ihn in der Eile des Rückzuges verbunden und in den nach Oberwinkelhausen führenden Hohlweg gelegt.

In Höhrath erzählten die Soldaten von dem Verletzten, um den sie sich bei der Flucht nicht weiter kümmern konnten. Einige beherzte Männer des Ortes machten sich auf die Suche. Sie kämmten den Wald an der Stelle ab, die nach den ungenauen Beschreibungen der Soldaten als Lageplatz des Verwundeten infrage kamen.Tatsächlich fanden sie auch einen verletzten Soldaten und sorgten für seine Einlieferung in ein Lazarett. Aber sie wussten nicht, dass zwei Verwundete im Wald lagen. In dem guten Glauben, den Gesuchten gerettet zu haben, unterblieben weitere Nachforschungen. Am nächsten Tag fand man die Leiche von Lothar Thieves.

Bereits am 1. April ist Solingen von amerikanischen Truppen umstellt und der letzte Akt dieses grausamen Krieges schreibt seine Geschichte. Am 15. April marschieren die Amerikaner in Oberburg ein und einen Tag darauf wird Solingen vom Osten her über Müngsten und die Krahenhöhe eingenommen. Am anderen Ende der Stadt rückten amerikanische Verbände von Hilden über Ohligs sowie von Widdert und Höhscheid auf die Stadtmitte vor. Selbst in diesen Tagen leisteten die Nationalsozialisten und deren Handlanger noch Widerstand.

In Solingen Wald wurde nun die Widerstandsgruppe um den Solinger Karl Bennert offen aktiv. Die Widerständler riefen die Menschen in Solingen Wald auf, weiße Fahnen aus den Fenstern zu hängen. Die SS nahm einige dieser Fenster unter Beschuss, in den letzten Stunden des Krieges kam dabei eine Walderin in ihrer Wohnung zu Tode. Die Widerstandsgruppe Bennert übernahm im Walder Rathaus die Leitung und ebnete den Amerikanern den Weg in die Stadt. Bereits am 13. April 1945 haben die Nazis wichtige Belastungszeugen aus dem Weg geräumt.

Im Zuge einer Aktion der SS und der Gestapo wurden am Morgen des 13. April 1945 Häftlinge des Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen und weiteren Haftanstalten auf Lastkraftwagen zur Wenzelnbergschlucht an der Stadtgrenze Langenfeld/Solingen gebracht. Hier wurden durch Genickschuss 71 Menschen hingerichtet. Fast alle Ermordeten waren politische Häftlinge, die gegen die Nationalisten gearbeitet hatten. Nach Kriegsende wurden die Opfer umgebettet und am Ohligser Rathaus beigesetzt. Im Jahre 1965 wurden die sterblichen Überreste dann letztendlich in der Wenzelnbergschlucht zur letzten Ruhe umgebettet. Für Solingen war der 2. Weltkrieg dann am 17. April beendet. Die Amerikaner nahmen die Stadtmitte kampflos ein. Dieser Krieg kostete über 5.000 Solinger das Leben.

Erstellt von Peter Nied
Fotos:  Nied

 

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GdP: Wir brauchen keine immer neuen Debatten über Clankriminalität


GdP: Wir brauchen keine immer neuen Debatten über Clankriminalität

Mit großem Unverständnis reagiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen auf immer wieder neue politische Diskussionen über Clankriminalität. Das aktuelle Lagebild des Landeskriminalamtes macht aus GdP-Sicht sehr deutlich: „Die Bekämpfung von Clankriminalität bleibt eine der ganz großen Herausforderungen für die Polizei“, erklärte GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Fürs Sicherheitsgefühl der Bürger sei es von immenser Bedeutung, dass ein starker Rechtsstaat hier Flagge zeige.

Der starke Anstieg der Straftaten mit Clanbezug von +20,3% macht aus Mertens‘ Sicht deutlich, dass noch ein langer Atem nötig ist. „Er zeigt aber auch, dass wir mit unserer Null-Toleranz-Strategie richtig liegen und immer mehr Straftaten aus einem bis dato riesigen Dunkelfeld aufdecken“, so der GdP-Vorsitzende. Dass gerade Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen stark angestiegen sind, zeigt das hohe Gewaltpotenzial.
Grundsätzlich gilt: Die Clans sind quer durchs Strafgesetzbuch aktiv, Michael Mertens nennt sie „kriminelle Allrounder“. Die Abschöpfung von zu Unrecht erworbenem Vermögen trifft Clans an ihrer empfindlichsten Stelle – beim Geld. Brutale Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Banden können jederzeit hochkochen. Erst an vergangenen Wochenende verhinderte massive Polizeipräsenz eine Massenschlägerei in Essen.  
Für die GdP ist klar: Die Bekämpfung von Clankriminalität wird auch künftig weiter große personelle Ressourcen binden, über die stark geforderte Kripo hinaus. Wer es hier ernst meint, muss die Polizei in ihrer Breite weiter stärken. „Wichtig ist es aber auch, die Dinge weiterhin klar beim Namen zu nennen“, mahnt Mertens.
Die Polizei benötige politische Rückendeckung und keine immer neuen Debatten in der schwarz-grünen Regierungskoalition, so der GdP-Chef. Man habe es mit hochkriminellen Banden zu tun, die sich auf ihre familiären Strukturen stützen und den Rechtsstaat nicht anerkennen. Ein Lagebild Clankriminalität müsse deshalb auch künftig so heißen. „Dabei ist völlig klar: Nicht jedes Familienmitglied ist kriminell“, betont Michael Mertens.

NRW weiter Zuwachs



Düsseldorf (IT.NRW). Ende 2022 lebten in Nordrhein-Westfalen
18 139 116 Menschen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen
als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Einwohnerzahl damit um
214 525 Personen (+1,2 Prozent) höher als ein Jahr zuvor. Obwohl im
vergangenen Jahr 69 682 Menschen mehr starben, als Kinder geboren
wurden, stieg die Einwohnerzahl. Dafür sorgte ein positiver
Wanderungssaldo mit 283 366 mehr Zuzügen als Fortzügen. Das
Statistische Landesamt weist darauf hin, dass bei der Ermittlung der
Bevölkerungsentwicklung auch Korrekturen mit einfließen (2022:
+841); diese sind hauptsächlich auf sog. „Rücknahmen von Zu- bzw.
Fortzügen” zurückzuführen, die von den Kommunen erst nach
Abschluss der Wanderungsstatistik gemeldet werden.



(195 / 23) Düsseldorf, den 20. Juni 2023

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

Hasan Talsik (Fotos)

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42657 Solingen

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NRW Unfälle mit E-Scootern

NRW: E-Scooter Unfälle gestiegen

Düsseldorf (IT.NRW) Im Jahr 2022 sind bei Straßenverkehrsunfällen
in Nordrhein-Westfalen 2 141 Personen verunglückt, die mit einem
E-Scooter unterwegs waren. Wie Information und Technik
Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das
47,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (2021: 1 449 Personen). 1 792
Fahrerinnen und Fahrer oder Mitfahrerinnen und Mitfahrer
(83,7 Prozent der Verunglückten) erlitten leichte Verletzungen. 346
Personen (16,2 Prozent) verletzten sich schwer und drei
(0,1 Prozent) wurden getötet.


(202 / 23) Düsseldorf, den 23. Juni 2023

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