
Erstmals tagte die IHK-Vollversammlung im Rahmen einer Videokonferenz
Zum ersten Mal in der 190-jährigen Geschichte der Bergischen IHK tagte gestern (24.4.) die IHK-Vollversammlung im Rahmen einer Videokonferenz. Die Unternehmerinnen und Unternehmer tauschten sich
über die Auswirkungen der Corona-Krise in ihren jeweiligen Branchen und Betrieben aus. IHK-Präsident Thomas Meyer berichtete von seinen zahlreichen politischen Gesprächen auf Landes- und
Bundesebene, in denen es gelungen sei, die benötigten Hilfen für betroffene bergische Unternehmen auf den Weg zu bringen.
„In unserer Videokonferenz wurde aber deutlich, dass es vielen schlecht geht, aber glücklicherweise nicht allen“, unterstreicht IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge. So sei die Geschäftslage
bei der Investitionsgüterindustrie und den Versandhändlern teilweise gut, auch bei Banken und Versicherungen sowie Dienstleistern, die sich mit Personalorganisation und IT beschäftigen, sei die
Gesamtsituation noch positiv. Leider gebe es aber viel mehr Branchen, wo es derzeit schlecht oder sogar sehr schlecht laufe.
Viele Industrieunternehmen, beispielsweise in der Werkzeug- und Maschinenbauindustrie, hätten einen massiven Auftragseinbruch zu verzeichnen. Zwar könnten derzeit vielfach noch Altaufträge
abgearbeitet werden, aber ab Mitte des Jahres sei damit Schluss. Am stärksten betroffen sind hier Unternehmen, die für die Automobilindustrie produzieren. Sie leiden nicht nur unter massiven
Auftragseinbrüchen, sondern – wie andere Unternehmen auch – unter zusammengebrochenen Lieferketten. Zulieferer aus Italien, Spanien oder Tunesien seien wegen dortiger Lockdowns nicht mehr in der
Lage zu liefern, dadurch fehlten wichtige Vorprodukte für die eigene Produktion. Viele Unternehmen hätten deshalb Kurzarbeit anmelden müssen.
Die Einzelhändler, die während der Zwangsschließung massiv gelitten haben, hoffen jetzt, dass die Besucher nach und nach in die Geschäfte zurückkehren. Die Umsatzeinbußen der letzten fünf Wochen
seien aber nicht mehr aufzuholen. Völlig am Boden liegt das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Firmen, die im Event- und Veranstaltungsbereich sowie in der Reise- und Touristikbranche
tätig sind. Auch das Busgewerbe ist massiv getroffen.
„Erfreulicherweise hat der Wuppertaler Oberbürgermeister Andreas Mucke zugesagt, die Initiative der IHK zu unterstützen, im Bergischen Städtedreieck ein gemeinsames Konzept für eine vorsichtige
Öffnung der Gastronomie zu erarbeiten. Dies soll dann der Landesregierung vorgelegt werden“, so Wenge.
Trotz aller Probleme: „Die bergische Wirtschaft wird diese Krise überstehen“, zeigt sich der IHK-Hauptgeschäftsführer abschließend überzeugt.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Thomas Wängler
T. 0202 2490-110, F. 0202 2490-119
t.waengler@bergische.ihk.de
Kommentar schreiben