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09. Mai 2020

Werbung in alter Zeit

 

Die Geschichte der Werbung nimmt einen sehr großen Zeitraum ein und auch in Solingen war man nicht untätig. Zunächst aber schauen wir ein paar Jährchen zurück. Werbung im Sinne ein Produkt oder eine Leistung anzubieten reicht bis 4.000 Jahre vor Christus. Da gab es sogenannte Ausrufer und 2.000 Jahre vor Christi verwendeten Händler Tafeln mit Keilschrift, um ihre Ware bekannt zu machen und anzubieten. Danach machte die Werbung als solche eine sehr lange Pause.

 

 

 

Mit Aufkommen der Papierfabriken ging die Werbegeschichte dann um 1445 n.C. weiter. Erst kam der Buchdruck und mit der ersten Tageszeitung der Welt aus Leipzig um 1650 nahm die Sache Fahrt auf. König Friedrich Wilhelm hatte die Werbung in Zeitungen dann 1727 verboten. Einige Jahrzehnte später ging es jedoch mit der Werbung weiter.

 

 

 

Die Industrialisierung beschleunigte die Werbung und Mitte des 19. Jahrhunderts spielte die Technik im Druckwesen eine weitere Rolle. Zielgruppen wurden beworben und Zeitungen quollen vor Werbung regelrecht über. Das ist durchaus mit heutigen Anzeigenblättern vergleichbar. Aber es gab auch neue Werbeträger wie die Litfaßsäulen und Autos mit Produktwerbung. Produktwerbung bekannter Marken wie Zwilling oder Hillers wurden bekannt wie Odol oder Maggi. Und auch Fachberufe beschäftigten sich mit der Werbung. Das frühe Marketing also.

 

 

 

Taschenmesser zu Werbezwecken wurden und werden an nahezu allen Standorten für die Messerproduktion hergestellt. Sheffield, Solingen, Thiers und Ibach seien hier als Beispiel erwähnt. Die Produktion von Taschenmesser zu Werbezwecken hatte in Solingen seine Anfänge in den 1920er Jahren konnte sich jedoch erst in den 1950er Jahren durchsetzen. Die Modelle dieser Werbeträger waren vielfältig, hatten aber alle überwiegend zwei Klingen mit oder ohne Korkenzieher. Es gab und gibt diese Taschenmesser mit Schalen aus Kunststoff und einem Aufdruck. Die Wegbereiter von Solingen in die Welt waren aber die flachen Messer mit den geprägten Metallschalen. In dieser Prägung lag dann auch die werbende Firma mit Text oder Logo. In einem Musterbuch der Fa. Wüsthoff aus den frühen 1950er Jahren finden wir Taschenmesser mit Schalen aus Aluminium oder Neusilber. Diese Schalen zeigen Stadtwappen und werben für Städte in der Schweiz. Im gleichen Musterbuch zeigt das Modell 2707 feine Schalen mit beliebiger Aufschrift. Heute können auch durch moderne Verfahren preiswert Werbeätzungen auf der Klinge gefertigt werden. Häufig sieht man das bei Schweizer Armeemessern mit zwei Klingen.

 

 

 

Ab 1941 wurde die reine Produktwerbung von den Nazis verboten und Werbung im weiten Sinne gab es ausschließlich zu Zwecken der Propaganda. Während die Gastronomie wie Felsenkeller und Ittertal z.B. auf die Anzeige in der Zeitung setzten, bevorzugten politische Parteien zur Wahlwerbung u.Ä, das traditionelle Flugblatt.

 

 

 

Die 1950er und 1960er Jahre brachten der Werbung die Hochzeit der damaligen Möglichkeiten. Kino und Fernsehen kamen dazu und mit Gründung des Privatfernsehens fiel die Produktwerbung völlig aus dem Rahmen.

 

 

 

Ein erwähnenswertes Konzept an Werbung stellte eine Firma aus Aufderhöhe auf die Beine. Am 1. Oktober 1960 gründet Ferdi Stamm zusammen mit seinem Vater die Firma VERLAG-STAMM oHG – die spätere gesta-direktwerbung. Der Adressenverlag mit Lohnkuvertierungen und Postversand wird zwar durch die Ausgliederung ein selbständiges Unternehmen, dient aber der Gebr. Stamm Stahlwarenfabrik weiterhin als Versandstelle für die eigenen Werbeprospekte des Versandhandels. Am Markt tritt man jedoch unter der Marke GESTA-Direktwerbung auf, wobei die Bezeichnung GESTA die alte Wortmarke der Gebr. Stamm ist. Mit dem Kauf eines "Adrema"- Vervielfältigungsautomaten können auch Werbebriefe mit wechselnder Anschrift personalisiert, sowie bestimmte Sätze und die Unterschrift in verschiedenen Farben gedruckt werden. In den Metallschränken des Verlagsarchivs lagern über 60 t manuell sortierte Adressen. Man spricht nun von Platteien. Weitere Neuerungen im Bereich Postversand war ein "Ertma"- Kuvertierautomat mit dem alle Größen bis DIN C5 bis 3 Teile verarbeitet werden konnten, sowie das Frankieren mit "Postalia"- Freistempelmaschinen. Erster Großauftrag in Millionenstückzahlen der GESTA-Direktwerbung: Als 1961 die Firma Wilkinson Sword ihren Standort nach Solingen verlegt, lässt sie als Werbekampagne über 14 Millionen Rasierklingen in Briefe kuvertieren und an alle Privathaushalte Deutschlands versenden.

 

 

 

Heute wird neben einer umfangreichen Werbung im Internet auch wieder auf Werbeträger im heimischen Briefkasten gesetzt. Und auch die Werbung für Schneidwaren ist mit von der Partie.

 

 

 

„Fünfzig Prozent bei der Werbung sind immer herausgeworfen. Man weiß aber nicht, welche Hälfte das ist.“ Henry Ford

 

 

 

 

 

© Peter Nied 2020

 

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Corvid: Solingen 23.02.21

Stand 23.02.2021 - 16:44 Aktuelle SituationInsgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie in Solingen bisher 6.183 bestätigte Fälle gemeldet.Aktuell sind 319 Personen nachgewiesen infiziert, 30 Patient:innen werden derzeit stationär behandelt, die übrigen ambulant betreut. 5.723 Menschen sind wieder genesen. 141 mit dem Virus infizierte Menschen sind bisher verstorben.In den letzten sieben Tagen sind insgesamt 182 Corona-Neuinfektionen festgestellt worden. Damit entfallen 114,3 neue Fälle auf je 100.000 Menschen, die in der Klingenstadt leben.In Quarantäne befinden sich derzeit insgesamt 1.090 Personen. Die Quarantäne beenden konnten bisher 23.976 Personen.

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

Sozialverband VdK fordert mehr Einsatz gegen Energiearmut. Bentele: „Menschen brauchen Geld zum Heizen“

    Zwei Millionen Menschen von Energiearmut schon vor der Pandemie betroffen
    Mehr staatliche Unterstützung für niedrige Einkommen und Grundsicherungsempfänger nötig

VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärte am Montag in Berlin zu der Armuts-Umfrage des Statistischen Bundesamts: „Schon vor der Corona-Pandemie konnten zwei Millionen Menschen nicht richtig heizen, weil das Geld nicht reichte. Gleichzeitig steigen die Energiepreise so stark an wie seit 10 Jahren nicht mehr, sodass immer mehr Haushalte Probleme bekommen, ihre Stromkosten zu bezahlen.

Durch Corona verbringen die meisten mehr Zeit zuhause und müssen gerade jetzt bei den eisigen Temperaturen ordentlich heizen. Viele können sich das eigentlich nicht leisten, weil sie ihre Arbeit verloren haben oder auf Kurzarbeitergeld angewiesen sind. Der große Schlag kommt dann am Ende des Jahres mit der Energieabrechnung.

Deswegen benötigen Menschen mit niedrigen Einkommen unbedingt staatliche Unterstützung, um diese finanziellen Belastungen zu stemmen. In der Grundsicherung müssen die reell entstandenen Energiekosten komplett übernommen werden und auch im Wohngeld muss endlich wieder eine Energiekomponente eingeführt werden.“

 

 

 

 

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