
„Corona darf nicht zu einer Krise der Kommunen werden!“
Wo ist Herr Hardt?
Die Situation der Kommunen in NRW infolge der Corona-Pandemie stand heute ganz oben auf der Agenda des Landtags. Die SPD-Fraktion brachte einen Antrag ein, der die Landesregierung und die
sie tragenden Parteien auffordert, sich für eine Umsetzung des von Bundesfinanzminister Olaf Scholz vorgeschlagenen „Kommunalen Solidarpakts 2020“ einzusetzen.
Denn die Corona-Krise trifft Städte und Gemeinden hart. Die Ausgaben für soziale Leistungen steigen, kommunale Einnahmen entfallen und Steuereinnahmen brechen drastisch ein. Insbesondere bei der
Gewerbesteuer als Haupteinnahmequelle der Kommunen kommt es zu dramatischen Mindereinnahmen. Die Steuerschätzung geht in diesem Jahr von Ausfällen von gut 12 Milliarden Euro aus. Das werden die
Kommunen und nicht zuletzt die BürgerInnen empfindlich spüren.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat daher in Gestalt eines „Kommunalen Solidarpaktes 2020“ einen Vorschlag unterbreitet, der vorsieht, dass die drohenden Gewerbesteuerausfälle den Kommunen
durch Bund und Länder ersetzt werden. Darüber hinaus soll dies verknüpft werden mit einer Entschuldung der finanzschwachen Kommunen. Das Paket aus akuter Nothilfe und Altschuldentilgung sieht
einen Umfang von 57 Milliarden Euro vor.
Dazu der Solinger Landtagsabgeordnete Josef Neumann:
„Wo steht in dieser Frage der nachhaltigen Hilfe für die Kommunen eigentlich unser Solinger CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt? Jetzt heißt es Farbe zu bekennen, für seine Stadt einzutreten,
und nicht Nebelkerzen zu zünden und sich vor einer klaren Positionierung zu drücken. Da hilft es nicht, auf Tauchstation zu gehen oder vieldeutig den Vorschlag von Herrn Scholz zu
kommentieren.
Wir haben durch den ‚Kommunalen Solidarpakt‘ die Chance, mit Hilfe des Bundes und des Landes, nicht zuletzt auch durch die Tilgung der drückenden Altschulden, die Kommunen wieder auf eine
solide finanzielle Basis zu stellen. Damit könnte die Zukunftsfähigkeit Solingens ausgesprochen positiv beeinflusst werden, da sich neue Gestaltungskorridore eröffnen.
Ich fordere Jürgen Hardt auf, sich unmissverständlich, klar und vernehmbar für die Anliegen unserer Stadt einzusetzen. Ihm möchte man zurufen: Haben Sie den Mut und streiten in ihren eigenen
Reihen für die Interessen ihrer Stadt! Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet muss sich entscheiden. Ist er geistig bereits in Berlin, oder macht er sich stark für seine notleidenden
Städte?
Wenn den Städten und Gemeinden nicht geholfen wird, wird zwangsläufig bei vielen kommunalen Leistungen (Kitas, Schulen, Wohnungsbau, ÖPNV, Straßen, Schwimmbädern etc.) der Rotstift
angesetzt werden müssen. Die kommunale Daseinsvorsorge wäre gefährdet. Darüber hinaus würden die Kommunen ihre Ausgaben für öffentliche Aufträge einschränken, was dazu führt, dass sie als
Impulsgeber des konjunkturellen Aufschwungs ausfallen. Der Staat, sprich Bund und Länder, müssen jetzt aktiv werden, um kommunale Handlungsfähigkeit zu gewährleisten, um gute Lebensqualität
vor Ort zu sichern und die Investitionskraft der Kommunen zu erhalten. Der ‚Kommunale Solidarpakt 2020‘ ist dazu ein sinnvolles Instrument und verdient vollste Unterstützung.“
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