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31. Mai 2020

Tim Kurzbach: Mein Brief an die Solingerinnen und Solinger

 

ch habe mich entschieden, allen Solingerinnen und Solingern einen Brief zu schreiben. Denn mit einem Brief kann ich am besten ausdrücken, was meine innerste Überzeugung ist.

 

 

 

 

 

Liebe Solingerinnen und Solinger,

 

wir erleben gerade alle eine besondere Zeit. Vieles, was uns in den vergangenen Monaten umgetrieben hat, ist in den Hintergrund gerückt. Plötzlich steht die Frage unserer Gesundheit im Mittelpunkt, und sie beeinflusst unser Denken und Handeln.

 

Für viele von uns ist die aktuelle Situation geprägt von Verzicht, von Rücksichtnahme, Verlangsamung des Lebens und Distanz. Nicht jeden Tag ist das leicht auszuhalten, aber es bleibt richtig, auf Abstand für andere zu gehen.

 

Das gilt nicht für alle. Wo die einen Entschleunigung erleben, wird das Leben für andere immer schneller. Mit neuen Herausforderungen im Pflegeberuf, in der Gastronomie, im Einzelhandel, in den Behörden und Betrieben. Die Betreuung der Kinder ist zur Zeit viel schwieriger, als Eltern es gewohnt sind. Auch ich merke das als Vater zweier kleiner Kinder.

 

Ich glaube, wir haben alle noch nie so deutlich erlebt, welchen Wert vieles hat, was wir sonst im Alltag kaum bemerken. Dass eine Kita mehr ist als ein guter Betreuungs- und Bildungsort für Kinder. Sie bedeutet auch ein kleines Stück Lebensqualität für alle Eltern und Kinder. Wir bemerken den Wert unseres Gesundheitssystems, der sonst viel zu oft aus dem Blick gerät. Und wir erkennen den Wert von Gemeinschaft, von Treffpunkten und Beziehungen neu.

 

All diese gesellschaftlichen Institutionen stark zu machen, hat schon immer mein politisches Handeln geprägt. Wir in Solingen machen uns seit Jahren stark für Treffpunkte und gesellschaftlichen Zusammenhalt, wir haben die Kinderbetreuung ausgebaut und profitieren heute bei den notwendigen Hygienemaßnahmen in den Schulen davon, dass wir als Stadt nicht nur gespart haben, sondern auch investiert und die Sanitäranlagen in vielen Gebäuden schon erneuert haben.

 

Niemals war für mich deutlicher, dass es richtig war und ist, Schwerpunkte zu setzen, die sich langfristig auszahlen, statt nur die Stadt zu verwalten.

 

Am 13. September will ich mich Ihnen erneut zur Wahl als Oberbürgermeister stellen. Auch für die kommenden Jahre habe ich Schwerpunkte vor Augen, von denen ich mir sicher bin, dass sie sich für uns alle auszahlen werden.

 

Die Corona-Krise ist nicht die einzige, die wir meistern müssen. Auch die weltweite Klimaerhitzung wird nicht spurlos an Solingen vorbeigehen. Deshalb ist es wichtig schon heute das Richtige zu tun, um morgen gut aufgestellt zu sein.

 

Ich möchte, dass sich unser Stadtverkehr weiterentwickelt. Wir wollen mehr Rad fahren, und dafür muss das Radfahren Spaß machen. Gelingen wird das nur, wenn wir bei jeder Straße, die wir planen oder erneuern, konsequent den Radverkehr mitdenken. Wenn wir dafür sorgen, dass sich Autofahrer und Radfahrer seltener in die Quere kommen, damit der Stress für alle Verkehrsteilnehmer weniger wird. Gleichzeitig wollen wir das Angebot von Bus und Bahn viel attraktiver machen.

 

In vielen Entwicklungen, vor denen wir jetzt stehen, steckt auch Zukunftspotenzial für unsere Wirtschaft. Wir in Solingen sind erfinderisch, und wo immer innovative Technologien gebraucht werden, sind unsere Tüftlerinnen und Tüftler vorne mit dabei, diese zu entwickeln.

 

Veränderung macht uns in Solingen stark. Weil wir hier vor Ort nicht die Augen vor den Herausforderungen der Zukunft verschließen, sind wir im Vorteil, wenn diese schließlich auf uns alle in Deutschland zukommen. Die Voraussetzung für diesen Erfolg ist es, frühzeitig vor Augen zu haben, was in Zukunft zu tun ist.

 

Deshalb investieren wir heute in den Bau neuer Wohnungen, damit morgen der Mietmarkt hier nicht zu teuer wird. Deshalb verbrauchen wir möglichst wenig Flächen und pflanzen Bäume, damit in heißer werdenden Sommern unsere Stadt nicht überhitzt. Deshalb haben wir in der Vergangenheit unser Klinikum in kommunaler Hand behalten und werden alles dafür tun, dass das auch in Zukunft so bleibt.

 

Weil all das auch bezahlt werden muss und unsere Wirtschaft hier in Solingen nach der Corona-Zeit einen neuen Schub braucht, habe ich mir vorgenommen, 100 Millionen Euro in Wohnen, Gewerbe und Gastronomie zu investieren oder diese nach Solingen zu holen. Denn nur, wer in die Zukunft investiert, ist auch für alles gerüstet, was uns eines Tages herausfordern wird.

 

Ich hoffe, dass ich bei all diesen mutigen Schritten weiterhin auf Ihr Vertrauen bauen kann.

 

Ihr,

 

Ihr

 


Tim Kurzbach

 

 

 

Foto (c) Kurzbach

 



 

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Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

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Die erste Termin ist an diesem Freitag, 4. März 2022, auf dem Walder Wochenmarkt. Gerne stellen wir Ihnen das Infomobil, die Vorarbeiten dazu und die Idee dahinter in einem Gespräch vor. Ab 10:00 Uhr stehen

 

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