
300 Beschäftigte in Solingen sollen profitieren
Brot und Brötchen auch in Krisenzeiten:
Höhere Löhne in Solinger Bäckereien gefordert
Lohn-Plus für systemrelevante Arbeit: In Solingen sollen die rund 300 Menschen, die in
Bäckereien arbeiten, mehr Geld bekommen. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-
Gaststätten (NGG). „Wer in der Corona-Krise die Bevölkerung mit Brot, Brötchen und Kuchen
versorgt, macht nicht nur einen unverzichtbaren Job – sondern setzt sich auch einem besonderen
Infektionsrisiko aus“, sagt Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG-Region Düsseldorf-
Wuppertal. Dafür hätten die Beschäftigten mehr Anerkennung verdient.
Die Gewerkschaft fordert in der laufenden Tarifrunde für das nordrhein-westfälische
Bäckerhandwerk eine Lohnerhöhung von einem Euro pro Stunde. Bäckerei-Beschäftigte in
Vollzeit kämen damit auf 167 Euro mehr am Monatsende. Außerdem sollen Minijobber
bessergestellt und Azubis übernommen werden. Laut Arbeitsagentur beschäftigt die Branche in
ganz NRW knapp 70.000 Menschen.
„Geht es jedoch nach den Arbeitgebern, soll es nur eine Nullrunde geben. Das wäre ein Schlag
ins Gesicht der Beschäftigten – die aktuell auch noch mit einer sinkenden Akzeptanz von Kunden
für Maskenpflicht und Abstandsregeln zu kämpfen haben“, sagt NGG-Verhandlungsführer Helge
Adolphs. Zwar habe es in einigen Bereichen der Bäckerbranche Umsatzrückgänge wegen Corona
gegeben. Allerdings sei der Staat unter anderem mit dem Kurzarbeitergeld, der Stundung von
Schulden und Azubi-Prämien eingesprungen.
„Die Bäckermeister betonen, wie sehr sie ihren Mitarbeitern für ihren Einsatz gerade in
Krisenzeiten zum Dank verpflichtet sind. Dieser Ankündigung müssen jetzt Taten folgen“, betont
Adolphs. Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern gehen Mitte Oktober in die
nächste Runde.
Foto NGG (c)
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