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18. August 2020

Kitas auf dem Weg zur Normalität


Die aktuelle Ausbau-Planung sieht 700 neue Betreuungsplätze vor

Solingen/red-Auf dem Weg zurück zur Normalität befinden sich die Solinger Kitas mit der landesweiten Wiederaufnahme des Regelbetriebs am Montag. "Die Kinder und Erzieher/innen haben sich sehr gefreut, einander wiederzusehen", berichtet Christoph Steinebach. Der Leiter des städtischen Familienbüros hatte auch in der vergangenen Woche, als er mit Vertreterinnen und Vertretern aller Einrichtungs-Träger zusammensaß, "viel Zuversicht" gespürt. Entsprechend der aktualisierten Corona-Betreuungsverordnung des Landes NRW kann in den meisten Einrichtungen wieder gruppenübergreifend gearbeitet und die Betreuungszeiten auf maximal 45 Wochenstunden ausgegeweitet werden.

Das ist eine Erleichterung für viele berufstätige Eltern in der Klingenstadt. Solingen ist seit rund acht Jahren eine wachsende Stadt mit hoher Attraktivität für Menschen, die aus dem Umland hierher ziehen. Gleichzeitig ist die Bereitschaft, ein Kind zu bekommen und großzuziehen, gewachsen. Seit 2012 sind die jährlichen Geburten von rund 1.200 auf rund 1.500 gestiegen, also ein Anstieg um rund ein Viertel in wenigen Jahren. Vor ein paar Jahren war Solingen sogar mal ein Jahr die geburtenstärkste Stadt in NRW.

Das städtische Wachstum kam letztlich so schnell, dass Planungen und vor allem die Realisierung der Planungen nicht immer mitkommen. Weil in der Klingenstadt die Betreuungsangebote in den letzten Jahren beständig ausgebaut wurden, können sich unsere Zahlen sehen lassen: In den vergangenen acht Jahren wurden 1376 zusätzliche Betreuungsplätze für Unter- und Über-Dreijährige geschaffen. Heute haben wir in Solingen 95 Kitas, davon 18 in städtischer Trägerschaft. Hinzu kommen 500 Plätze in der Tagespflege. Im aktuellen Kindergartenjahr (2020/2021) kann in Solingen insgesamt ca. 1.600 U-3- und 4.650 Ü-3 Kinder ein Betreuungsplatz angeboten werden. "Damit stehen wir im Landesvergleich sehr gut da", betont die zuständige Beigeordnete Dagmar Becker.

Trotzdem reicht es nicht, den ad-hoc-Bedarf zu decken. Das liegt nicht nur an den höheren Geburtenraten und der früheren Inanspruchnahme eines Betreuungsplatzes, sondern auch an den steigenden Stundenkontingenten. So wird das 25-Stunden-Kontingent nur noch von sieben Prozent der Eltern nachgefragt, die 45 Stunden pro Woche hingegen von 55,3 Prozent. Der Faktor der früheren Inanspruchnahme ist bundes- und landespolitisch gewollt und auch positiv, aber für die Kommunen an der Basis nicht unbedingt berechenbar: Viel mehr Eltern als in früheren Zeiten wünschen sich heute für ihr Kind einen Betreuungsplatz, nicht nur für Über-Drei-, sondern auch für Unter-Dreijährige.

Wie sich die Zeiten geändert haben, zeigt sich daran, dass 2008, als das Kinderförderungsgesetz beschlossen wurde, nur 9,9 Prozent aller Unter-Dreijährigen in den westdeutschen Bundesländern einen Kita-Platz hatten. Inzwischen liegt der Bedarf bei 35 Prozent. Die aktuelle Ausbauplanung in Solingen zielt auf eine Versorgung von 42 Prozent ab. Den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab drei Jahren gibt es seit 1991 (§24 SGB VIII); seit 2013 haben auch Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Derzeit kann die Stadt einschließlich der Tagespflege knapp 1600 U-3-Kindern einen Betreuungsplatz anbieten. Trotz aller Anstrengungen reicht das noch nicht aus: Rund 330 U-3-Kinder stehen noch auf der Warteliste, die aber teils auch in der Tagespflege "nachrutschen" können.  Im Ü-3-Bereich fehlen aktuell knapp 300 Betreuungsplätze. Das städtische Familienbüro versucht alles, um die Kinder zu versorgen.

Die aktuelle Kita-Planung sieht 700 neue Plätze vor: 150 davon sind in diesem Jahr an den Start gegangen (zwei städtische Vorläufergruppen am Standort Fürker Irlen im April sowie zwei AWO-Vorläufergruppen am Standort Elsa-Brandström-Straße und eine Kinderstuben-Gruppe an der Cheruskerstraße im August) bzw. werden im Oktober mit zwei Vorläufergruppen des Diakonischen Werkes an der Beethovenstraße starten. Aktuelle Projekte bei der Ausbauplanung sind unter anderem

    eine viergruppige städtische Kita an der Schwanenstraße sowie
    zwei je viergruppige Kitas an der Wuppertaler Straße und am Goldberger Weg sowie eine sechsgruppige Kita an der Schwabenstraße.

Für diese drei Einrichtungen wird der Träger im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens ermittelt. Für die geplante viergruppige AWO-Kita am Argonner Weg gibt es - unter anderem coronabedingt - eine Bauverzögerung, so dass mit der Fertigstellung dieser Einrichtung wohl erst Anfang 2022 zu rechnen ist und nicht, wie geplant, Mitte 2021.

Auch Erzieherinnen und Erzieher sind angesichts dieser Situation sehr gefragt: In den städtischen Kitas sind fast alle Stellen aufgrund intensiver Akquise besetzt. Es besteht jedoch weiterhin eine große Nachfrage an Fachkräften, denn der Kita-Ausbau ist eine gesamtstädtische Aufgabe. Deshalb bietet das Mildred-Scheel-Berufskolleg in Kooperation mit der Stadt und den übrigen Kita-Trägern die praxisintegrierte Ausbildung (PIA) für Erzieher/innen an, um weitere dringend benötigte Fachkräfte zu qualifizieren. Diese können mit der Personalwirtschaft der Klingenstadt Solingen per Mail Kontakt aufnehmen unter bewerbung@solingen.de.

 
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GdP: Wir brauchen keine immer neuen Debatten über Clankriminalität


GdP: Wir brauchen keine immer neuen Debatten über Clankriminalität

Mit großem Unverständnis reagiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen auf immer wieder neue politische Diskussionen über Clankriminalität. Das aktuelle Lagebild des Landeskriminalamtes macht aus GdP-Sicht sehr deutlich: „Die Bekämpfung von Clankriminalität bleibt eine der ganz großen Herausforderungen für die Polizei“, erklärte GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Fürs Sicherheitsgefühl der Bürger sei es von immenser Bedeutung, dass ein starker Rechtsstaat hier Flagge zeige.

Der starke Anstieg der Straftaten mit Clanbezug von +20,3% macht aus Mertens‘ Sicht deutlich, dass noch ein langer Atem nötig ist. „Er zeigt aber auch, dass wir mit unserer Null-Toleranz-Strategie richtig liegen und immer mehr Straftaten aus einem bis dato riesigen Dunkelfeld aufdecken“, so der GdP-Vorsitzende. Dass gerade Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen stark angestiegen sind, zeigt das hohe Gewaltpotenzial.
Grundsätzlich gilt: Die Clans sind quer durchs Strafgesetzbuch aktiv, Michael Mertens nennt sie „kriminelle Allrounder“. Die Abschöpfung von zu Unrecht erworbenem Vermögen trifft Clans an ihrer empfindlichsten Stelle – beim Geld. Brutale Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Banden können jederzeit hochkochen. Erst an vergangenen Wochenende verhinderte massive Polizeipräsenz eine Massenschlägerei in Essen.  
Für die GdP ist klar: Die Bekämpfung von Clankriminalität wird auch künftig weiter große personelle Ressourcen binden, über die stark geforderte Kripo hinaus. Wer es hier ernst meint, muss die Polizei in ihrer Breite weiter stärken. „Wichtig ist es aber auch, die Dinge weiterhin klar beim Namen zu nennen“, mahnt Mertens.
Die Polizei benötige politische Rückendeckung und keine immer neuen Debatten in der schwarz-grünen Regierungskoalition, so der GdP-Chef. Man habe es mit hochkriminellen Banden zu tun, die sich auf ihre familiären Strukturen stützen und den Rechtsstaat nicht anerkennen. Ein Lagebild Clankriminalität müsse deshalb auch künftig so heißen. „Dabei ist völlig klar: Nicht jedes Familienmitglied ist kriminell“, betont Michael Mertens.

NRW weiter Zuwachs



Düsseldorf (IT.NRW). Ende 2022 lebten in Nordrhein-Westfalen
18 139 116 Menschen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen
als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Einwohnerzahl damit um
214 525 Personen (+1,2 Prozent) höher als ein Jahr zuvor. Obwohl im
vergangenen Jahr 69 682 Menschen mehr starben, als Kinder geboren
wurden, stieg die Einwohnerzahl. Dafür sorgte ein positiver
Wanderungssaldo mit 283 366 mehr Zuzügen als Fortzügen. Das
Statistische Landesamt weist darauf hin, dass bei der Ermittlung der
Bevölkerungsentwicklung auch Korrekturen mit einfließen (2022:
+841); diese sind hauptsächlich auf sog. „Rücknahmen von Zu- bzw.
Fortzügen” zurückzuführen, die von den Kommunen erst nach
Abschluss der Wanderungsstatistik gemeldet werden.



(195 / 23) Düsseldorf, den 20. Juni 2023

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

Hasan Talsik (Fotos)

Mona Kubat

 

 

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42657 Solingen

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NRW Unfälle mit E-Scootern

NRW: E-Scooter Unfälle gestiegen

Düsseldorf (IT.NRW) Im Jahr 2022 sind bei Straßenverkehrsunfällen
in Nordrhein-Westfalen 2 141 Personen verunglückt, die mit einem
E-Scooter unterwegs waren. Wie Information und Technik
Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das
47,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (2021: 1 449 Personen). 1 792
Fahrerinnen und Fahrer oder Mitfahrerinnen und Mitfahrer
(83,7 Prozent der Verunglückten) erlitten leichte Verletzungen. 346
Personen (16,2 Prozent) verletzten sich schwer und drei
(0,1 Prozent) wurden getötet.


(202 / 23) Düsseldorf, den 23. Juni 2023

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