
Emanzipation mit Büchern, Blogs und Wissenschaft
In der VHS werden starke Frauen aus drei Jahrhunderten präsentiert
Solingen/red-Die "Starken Frauen" gehen in die vierte Runde: Nach der coronabedingten Zwangspause gibt es ab September drei neue Vorträge mit anschließender Diskussion im Forum der
Volkshochschule. In Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Solingen geht es diesmal um internationale Streiterinnen für Gerechtigkeit, die zugleich ihre Frau in Literatur, Politik
und den Naturwissenschaften stehen. Jeweils freitags von 15 bis 16:30 Uhr stellt die Solinger Journalistin Stefanie Mergehenn folgende "Starke Frauen" vor:
04. September: ASTRID LINDGREN
Astrid Lindgren (1907-2002) ist als Erfinderin von u.a. Pippi, Michel, Madita, Karlsson und mit einer Gesamtauflage von rund 165 Millionen Büchern wohl die bekannteste Kinderbuch-Autorin der
Welt. Doch obwohl sie selbst eine Kindheit wie in "Bullerbü" verbrachte, war ihre eigene Jugend war alles andere als einfach: Als junge Journalistin von ihrem Chef geschwängert, brachte die
19-jährige Schwedin ihren Sohn heimlich zur Welt und verdingte sich als Sekretärin, um das Geld für seine Pflegemutter zu verdienen. Ihr Erfolg begann mit der für ihre kranke Tochter erfundenen
starken Mädchen-Figur „Pippi Langstrumpf". Später setzte sich die streitbare Sozialdemokratin für Kinder- und Tierrechte ein und nahm auch innenpolitisch Einfluss.
30. Oktober: MALALA YOUSAFZAI
Die 1997 in Pakistan geborene Bildungsaktivistin Malala Yousafzai wurde als Tochter eines Lehrers zu einem selbstbewussten und wissbegierigen jungen Mädchen erzogen. Bereits mit elf Jahren begann
sie ein Blog-Tagebuch über die Gewalttaten der Taliban zu führen, die drei Jahre später ein Attentat auf sie verübten. Nach diversen Gesichts-Operationen in England kämpft sie bis heute für
Kinder- und Frauenrechte, hielt an ihrem 16. Geburtstag eine Rede vor den Vereinten Nationen und erhielt 2014 als jüngste Preisträgerin der Geschichte den Friedensnobelpreis.
4. Dezember: MARIE CURIE
Als Maria Sklodovska 1867 in Warschau geboren wurde, stand Polen noch unter russischer Besatzung. Mit 15 Jahren legte sie als Jahrgangsbeste das Abitur ab und studierte in Paris (denn nur dort
waren Frauen zugelassen) erst Physik, dann Mathematik. Mit ihrem Mann, dem Physiker Pierre Curie, entdeckte Marie die Radioaktivität, wofür sie 1903 gemeinsam den Nobelpreis für Physik erhielten.
Acht Jahre später bekam Marie Curie ihren zweiten Nobelpreis, diesmal in Chemie. Sie starb 1934 an den Folgen des langjährigen Umgangs mit radioaktiven Elementen und wurde als erste Frau im
Pariser Panthéon beigesetzt.
Info: Alle Vorträge finden im VHS-Forum (Raum 322) der Bergischen Volkshochschule an der Mummstraße 10 statt. Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gelten die
Bestimmungen der Corona-Schutzverordnung. Auch Männer sind willkommen!
Foto: ASTRID LINDGREN
Foto Oetinger
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