
„Mein Traum, ein günstiger ÖPNV wenn er gebraucht wird!
ein Gastkommentar von Corinna Faßbender
Ich selbst bin im technischen Außendienst tätig und habe einen Dienstwagen. Ein Fahrrad besitze ich auch (letztes Jahr lokal gekauft, noch ohne Motor 😊 ). Den ÖPNV würde ich aber auch nutzen
wollen, der ist mir, wahrscheinlich wie vielen anderen auch, jedoch zu kompliziert! Was kostet welche Fahrt? Warum zahle ich ins schöne Köln mehr wie nach Düsseldorf? Die Tarifstruktur von VRR
und VRS empfinde ich wenig kundenfreundlich. Was ist, wenn ich von Solingen Mitte nach Rüden will, warum ist ein so schöner Ort in Solingen, der viele Ausflügler anzieht, kaum mit dem
öffentlichen Nahverkehr angeschlossen? Da sitze ich schnell wieder im eigenen Auto (!) - oder auf dem Sattel, vermisse hier aber die Radwege.
Wenn wir weniger motorisierten Individualverkehr haben wollen, sprich, die Leute vom Auto auf den Bus oder das Fahrrad umsteigen sollen, dann braucht es dazu eine passende Fahrradinfrastruktur
und bessere und günstigere Busverbindungen!
1 Euro für eine Fahrt in einem Tarifgebiet, gültig für einen Tag. Aktuell unvorstellbar, aber auch unvorstellbar gut. So etwas gibt es aber bereits bezogen auf begrenzte Nutzer*innengruppen,
beispielsweise seit dem 1. August 2020 für Schüler*innen und Auszubildende im Münchner Tarifgebiet. Eine klasse Sache und ein erster Schritt.
Tarife können wir so in Solingen alleine nicht ändern. Gemeinsam mit anderen Kommunen im Land und zusammen mit den Tarifverbünden in NRW vorantreiben.
Die Taktung der Busse muss an die Bedürfnisse der Menschen, wie Arbeitnehmer*innen auch mit ihren Schichtdiensten, wie Senior*innen und Jugendliche mit ihren jeweiligen Freizeitmobilitätsbedarfen
angepasst werden. Wir wollen das ÖPNV-Angebot auf 20 % gemessen am Gesamtverkehrsanteil bis 2025 steigern wie in der Solinger Nachhaltigkeitsstrategie festgeschrieben. Juliane Hilbricht,
Spitzenkandidatin der Grünen, ergänzt: „Des Weiteren möchten wir, dass die (S-)Bahn-Angebote ausgebaut und verlässlicher werden. Mehr als 30 000 Solinger*innen pendeln täglich in andere Städte
und Kreise zur Arbeit. Ein Teil ist darauf angewiesen, ein anderer Teil würde bei einem verbesserten Angebot und mehr Pünktlichkeit freiwillig umsteigen.
Für die jüngere Generation wünschen wir uns die Bereitstellung von Einsatzbussen für Partyveranstaltungen, z. B. an der Schlossfabrik und die Erreichbarkeit von Taxibussen rund um die Uhr.
Wir Solinger Grüne sind davon überzeugt, dass wir mit diesen und weiteren Maßnahmen viele Bürger*innen zum Umstieg auf einen ökologisch guten ÖPNV bewegen könnten. Dazu braucht es aber bundes-
und landesweit eine Offensive für den ÖPNV und den SPNV.“
Foto Privat (c)
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