Solingen und mehr
  • Solingen und mehr
  • Panorama
  • Aus der Stadt
  • Solingen früher
30. September 2020

„Leid von Verschickungskindern endlich anerkennen“

„Leid von Verschickungskindern endlich anerkennen“

Die SPD-Fraktion im Landtag will Verschickungskindern bei Aufarbeitung ihrer Geschichte helfen – auch Betroffene aus Solingen können sich an Selbsthilfegruppe wenden

Sie wurden millionenfach weggeschickt. Von heute auf morgen, im Kindesalter. Meist mehrere Wochen weg von zuhause. Zur Erholung oder Kur hieß es stets. Aber das, was die „Verschickungskinder“ während ihres Aufenthaltes in Heimen ereilte, waren nicht selten Angst und Schrecken. Essenszwang, Prügel, Drangsal waren an der Tagesordnung. Bis heute ist ungeklärt, wer für die sogenannte Verschickung verantwortlich war. Fest steht nur, dass das System seit den 1950er bis in die 1990er Jahre existierte. Viele Betroffene leiden bis heute darunter, zum Teil unter schweren Depressionen und Angstzuständen. Erst langsam beginnen sie zu verstehen, was mit ihnen passiert ist. Und sie haben begonnen, sich zu finden und sich zu artikulieren.

Inzwischen hat sich eine NRW-weite Selbsthilfegruppe gegründet, die auf ihr Thema verstärkt aufmerksam macht. Auch Betroffene aus Solingen können sich an diese Selbsthilfegruppe wenden und in den gemeinsamen Austausch kommen.

Die SPD-Fraktion setzt sich für die Belange der Verschickungskinder ein und hat dazu für die nächste Sitzung des NRW-Landtag in der kommenden Woche (7./8. Oktober) einen Antrag gestellt. Darin fordert sie die Landesregierung dazu auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und die Aufklärung und Aufarbeitung des Themas voranzutreiben. „Es geht darum, das Leid der Betroffenen deutlich zu machen und endlich anzuerkennen“, so der Solinger SPD-Landtagsabgeordnete Josef Neumann.

Zu diesem Zweck solle die Landesregierung neben therapeutischen Angeboten für die Betroffenen auch den Aufbau einer Geschäftsstelle vorantreiben. „Wir wollen den Verschickungskindern dabei helfen, Zugang zu Archiven zu bekommen und eine eigene Organisationsstruktur aufzubauen“, sagt Neumann „Dazu muss das Land die nötigen Mittel bereitstellen. Das hat auch was mit Verantwortungsbereitschaft zu tun.“

Wichtig ist den SPD-Parlamentariern, dass ihre Initiative möglichst breite Unterstützung findet und im Konsens über die Zielsetzung diskutiert wird. Neumann: „Das Schicksal der Betroffenen eignet sich nicht zu parteipolitischer Auseinandersetzung. Wir sind es ihnen schuldig, dass wir hier gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Der Antrag der SPD-Fraktion wird kommende Woche im Plenum des Landtags beraten. Betroffene können sich an verschickungskind@t-online.de wenden.

 

tagPlaceholderTags:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Auch dieses Jahr drohen Silvesterkrawalle

Düsseldorf.  Die Krawalle beim vergangenen Jahreswechsel sind kein einmaliges Ereignis, sondern Ausdruck eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels, bei dem das Einhalten gesellschaftlicher Normen und die Rücksichtnahme auf Andere eine immer geringere Rolle spielen. Darauf hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) heute bei einer gemeinsamen Anhörung des Innenausschusses, des Rechtsauschusses und des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales im Düsseldorfer Landtag hingewiesen.

„Dass in zahlreichen Städten Menschen gezielt mit Silvesterraketen beschossen und Polizisten und Rettungssanitäter zu fingierten Einsätzen gerufen wurden, um sie anschließend mit Böllern und Bengalos anzugreifen, lässt sich nicht als Fehlverhalten Einzelner abtun, sondern wir haben es mit einer massenhaft verbreiteten neuen Lust auf Gewalt zu tun“, sagte während der Anhörung der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz. „Die neue Lust auf Gewalt wird nicht von heute auf morgen wieder verschwinden, sondern sie wird uns noch sehr lange begleiten“, betonte Maatz. „Deshalb müssen Bund, Länder und Kommunen schon heute gemeinsame Konzepte entwickeln, wie sie vor allem die besonders gefährdeten Bereiche besser schützen können.“

Zahl der Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten binnen zehn Jahren mehr als verdreifacht

• Ende 2021 waren 295 000 Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten erfasst
• Indien wichtigstes Herkunftsland
• Auch Arbeitskräfte-Zuwanderung aus EU-Staaten nimmt zu

WIESBADEN – Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die aus Staaten
außerhalb der Europäischen Union (EU) befristet zum Arbeiten nach Deutschland
gekommen sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2021
waren gut 295 000 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die eine
befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich deren Zahl damit
innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht (+226 %). Zum Jahresende 2011
waren noch gut 90 500 Menschen mit einem solchen Aufenthaltstitel in
Deutschland erfasst.

Quelle: Destatis

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

Hasan Talsik (Fotos)

Mona Kubat

 

 

Urheberrechte

 

Alle Inhalte, wie z.B. Grafiken, Texte und Bilder auf unserer Website sind urheber- und leistungsschutzrechtlich geschützt. Die Veröffentlichung im World Wide Web oder in sonstigen Diensten des Internet bedeutet noch keine Einverständniserklärung für eine anderweitige Nutzung durch Dritte.

 

 

 

Impressum

V.i.S.d.P. Peter Nied

Fontanestr. 84

42657 Solingen

solinger.rundschau@gmx.de



Impressum | Datenschutz | Sitemap
copyright by peter nied
Anmelden Abmelden | Bearbeiten
  • Solingen und mehr
  • Panorama
  • Aus der Stadt
  • Solingen früher
zuklappen