
Japan im Klingenmuseum
Alte Meister der Klingenkunst mit jeweils eigener Handschrift.
Solingen/Am letzten Samstag stand das Deutsche Klingenmuseum im Zeichen Japans. Der europäische Zweig der Gesellschaft zur Erhaltung des japanischen Kunst-Schwertes, „Nippon Bijutsu Token Hozon
Kyokai" (NBTHK) trat dort unter Coronaschutz-Beschränkungen zusammen, um sich gegenseitig ihre Schätze der japanischen Handwerkskunst zu präsentieren: von aufwändig verzierten „tsuba"
(Parierscheiben), die schon im alten Japan begehrte Sammelobjekte waren, bis zu den kostbaren Klingen selbst. "Deren Wert kann leicht im fünfstelligen Bereich liegen, Einzelstücke gehen noch
darüber hinaus", berichtet Dr. Sixt Wetzler, Leiter des Klingenmuseums. Höhepunkt des Tages war das „kantei". Dabei mussten die Klingen anhand von Merkmalen wie Form, Stahlfarbe oder Härtelinie
einem historischen Schmied zugeordnet werden. Die Aufgabe ist schwierig, aber lösbar, denn wie bekannte Maler oder Bildhauer hatten auch die alten japanischen Meister jeweils eine ganz eigene,
unverwechselbare Handschrift. Anders als ihre menschlichen Begleiter „freuten" sich die Klingen dabei über die Maskenpflicht. Auf ihren hochglanzpolierten Oberflächen hinterlassen auch kleinste
Atemtröpfchen schnell Spuren. Die NBTHK wird in Zukunft noch enger mit dem Klingenmuseum zusammenarbeiten und regelmäßige Treffen im Klosterhof veranstalten
Foto (c) Peter Nied
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