
"Maske auf!" gilt jetzt auch an Mummstraße, Kölner Straße und Friedrich-Ebert-Straße.
Neue Allgemeinverfügung weitet Maskenpflicht auf belebte Straßenzüge und Busbahnhöfe aus
Telefonkapazitäten des Gesundheitsamtes werden stetig weiter ausgebaut.
Solingen/red-Seit der vergangenen Woche ist Solingen ein Gebiet der „Gefährdungsstufe 2". Die Gefährdungsstufen hat das Land NRW in seiner aktuellen Coronaschutzverordnung definiert. Daher gelten
für die Solingerinnen und Solinger strengere Regeln als für die Gemeinden Nordrhein-Westfalens, die noch unter dem 7-Tages-Inzidenzwert von 35 liegen, der Schwelle für die Gefährdungsstufe 1.
Stufe 2 beginnt bei 50, ein Wert, den Solingen Anfang Oktober überschritten und seither nicht wieder unterschritten. Laut Meldung des Gesundheitsamtes liegt der Wert am heutigen Tab bei rund 134.
Für die Solingerinnen und Solinger bedeutet das unter anderem, dass auch in Fußgängerzonen und belebten öffentlichen Plätzen eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss, dazu gehören
Begrenzungen der Zahl von Teilnehmenden an Veranstaltungen, dazu gehört eine Sperrstunde für Gastronomen von 23 Uhr abends bis 6 Uhr morgens.
Mit Allgemeinverfügung hat die Stadt Solingen am Freitag, 16. Oktober, Solingen zum Gebiet der Stufe 2 erklärt. Heute wird im Laufe des Nachmittags eine weitere Verfügung erlassen, die
präzisiert, wo die Maskenpflicht gilt. Sie greift die ersten Erfahrungen des Ordnungsdienstes und Hinweise aus der Bevölkerung auf: Außer den bekannten und durch entsprechende Schilder
gekennzeichneten Fußgängerzonen in Solingen-Mitte und Solingen-Ohligs werden jetzt ausdrücklich noch die Busbahnhöfe in Mitte und Ohligs aufgenommen sowie der belebte Abschnitt der Mummstraße und
der Kölner Straße zwischen Clemens-Galerien und Graf-Wilhelm-Platz sowie der Ohligser Marktplatz und die Friedrich- Ebert-Straße zwischen Kirche Wald und Walder Rathaus. Maskenpflicht galt bisher
schon an den Bushaltestellen, weil hier die 1,50-Meter-Distanz nicht eingehalten werden kann.
Ausschließen kann derzeit auch niemand, ob es in den kommenden Wochen nicht zu weiteren Einschränkungen des öffentlichen und auch des privaten Lebens in Solingen kommt: Wuppertal und Hamm haben
bereits die zulässige Zahl der Teilnehmenden an privaten Feiern auf 24 begrenzt.
Der Krisenstab der Stadt Solingen, der dienstags und donnerstags tagt, beobachtet die Entwicklung, doch Rechtsdezernent Jan Welzel rät zur Besonnenheit: „Wir müssen den neuen Regeln auch einige
Tage Zeit geben, um zu sehen, ob sie wirken. Wenn wir den Bürgerinnen und Bürger vorschreiben, wie viele Gäste sie in ihren eigenen Wänden empfangen dürfen, ist das ein bedeutender Eingriff in
Grundrechte. Das kann nur das letzte Mittel sein, wenn die Infektionszahlen immer weiter steigen und sich nicht anders senken lassen."
Gleichzeitig baut die Stadt ihre Telefonteams für Quarantäne und Recherche beim Gesundheitsamt weiter aus. Bestand der Stadtdienst Gesundheit vor der Pandemie aus rund 35 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern wurde er aufgrund der Krise bereits zur Mitte des Jahres um 17 weitere befristete Stellen aufgestockt. Inzwischen ist er durch Abordnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer
Ämter auf über 60 Köpfe angewachsen. Seit gestern werden weitere 30 Rathauskräfte für den telefonischen Corona-Einsatz geschult. Als provisorisches Schulungszentrum dient bis auf weiteres der
Kammermusiksaal im Theater und Konzerthaus.
Der Krisenstab bereitet sich darauf vor, die Rechercheteams noch weiter aufzustocken, wenn es die Lage erfordert. In einem „rollierenden System" soll sich eine Vielzahl von Verwaltungskräften
miteinander abwechseln, d.h. an mehreren Tagen das Gesundheitsamt verstärken und die übrigen Tage am eigenen Arbeitsplatz arbeiten. Vorteil: es entsteht ein großer Pool an erfahrenen
Telefonistinnen und Telefonisten ohne weiteren Schulungsaufwand.
Hier der Link zu den aktuellen Solinger Zahlen:
https://www.solingen.de/de/inhalt/coronavirus-statistik/
PM Stadt Solingen
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