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02. November 2020

Welterbe: Bewerbung ist auf dem Weg


Welterbe: Bewerbung ist auf dem Weg



Müngstener Brücke in internationaler Gemeinschaft

Solingen/Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum großen Ziel ist gesetzt: Die Müngstener Brücke soll Weltkulturerbe werden - in internationaler Gemeinschaft mit den Brücken Ponte Maria Pia und Ponte Dom Luis I. in Portugal, dem Garabit-Viadukt und dem Viaduc du Viaur in Frankreich und der Ponte San Michele in Italien. Alle sechs Großbogenbrücken wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut und gelten aufgrund ihrer Konstruktion als herausragende Beispiele der Ingenieurbaukunst. Gemeinsam bewerben sie sich als serielles, transnationales UNESCO-Weltkulturerbe.

Der erste Meilenstein führt nun zur so genannten Tentativliste (Vorschlagsliste) in Deutschland. Alle Staaten, die der Welterbekonvention beigetreten sind, sind gehalten, eine solche Liste zu führen. Ein Großteil der deutschen Liste ist nun „abgearbeitet", deshalb wurde sie für neue Vorschläge von Interessensbekundungen der Länder geöffnet. Die Bewerbung zur Aufnahme führt über das nordrhein-westfälische Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und endete am 31. Oktober. Am vergangenen Freitag wurden die Unterlagen pünktlich vom Solinger Rathaus nach Düsseldorf gebracht. „Wir sind überzeugt davon, dass wir gemeinsam mit den Welterbe-Experten eine fundierte Bewerbung auf den Weg gebracht haben. Mit dem Fokus auf der Müngstener Brücke zeigen wir deutlich, welche Bedeutung die Großbogenbrücken haben. Akzentuiert haben wir ihren außergewöhnlichen Wert über nationale Grenzen hinweg heraus gearbeitet", erläutert Welterbe-Koordinator Carsten Zimmermann. Er leitet im Solinger Rathaus die Strategische Planung im Büro des Oberbürgermeisters und betreut den Bewerbungsprozess, für den Solingen die Federführung übernommen hat. Zimmermann erläutert, dass die internationalen Partner die nationale Bedeutung ihrer Brücken zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls darstellen und den Antrag damit vervollständigen werden.

Bereits 2011 hatte sich das Bergische Städtedreieck am Interessenbekundungsverfahren des Landes Nordrhein-Westfalen beteiligt. Auch damals war jedes Bundesland aufgerufen, zur Aktualisierung der bundesdeutschen Vorschlagsliste potenzieller künftiger Welterbestätten maximal zwei Vorschläge zu melden. Die Jury und das Land NRW trafen eine andere Entscheidung, doch sie attestierten der Region eine hervorragende Bewerbung und forderten ausdrücklich auf, eine serielle transnationale Bewerbung mit vergleichbaren Brückenbauwerken in Europa auf den Weg zu bringen, um so die Chancen bei der UNESCO signifikant zu erhöhen.

Diese Bewerbung liegt nun vor. Den Startschuss für einen gemeinsamen Weg zum Welterbe mit internationalen Partnern hatten die drei Bergischen Oberbürgermeister 2017 zum 120. Geburtstag der Müngstener Brücke gegeben. „Seither ist vieles gewachsen. Auf der operativen Ebene haben wir zueinander gefunden und uns organisiert, dabei neue Freunde in Portugal, Italien und Frankreich gefunden. Wir schlagen Brücken in Europa", betont Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach. „Die Welterbe-Bewerbung hat auch deshalb für uns höchste Priorität. Wir haben ein überzeugendes Nominierungs-Dossier auf den Weg gebracht. Jetzt hoffen wir auf eine positive Entscheidung des Landes Nordrhein-Westfalen."

Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz hebt hervor: „Die Großbogenbrücken sind Denkmäler der europäischen Industrialisierung, die es zu schützen und zu erhalten gilt. Aber ihre herausragende Bedeutung geht noch weit darüber hinaus: Sie als Weltkulturerbe zu vereinen, ist zugleich ein Symbol für den europäischen Gedanken."

„Die Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern war eine einzigartige Erfahrung. Sollten wir mit der gemeinsamen Bewerbung nun Erfolg haben, so hätte dies eine enorme Ausstrahlung, die weit über unsere Region hinausgeht", sagt Frank Meyer, Technischer Beigeordneter der Stadt Wuppertal.

Für die Deutsche Bahn habe die Welterbe-Bewerbung allerhöchste Priorität, erläutert Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen. „Der Bewerbungsprozess ist hervorragend organisiert und ich wünsche mir eine positive Entscheidung auf Landesebene". Er fügt an: „Gerade die Müngstener Brücke ist für uns ein Aushängeschild und ein Bauwerk, auf das das wir sehr stolz sind." Das Welterbe-Verfahren mache die Ingenieurskunst, die man hier und bei den Partner-Brücken erkennen könne, noch einmal ganz besonders deutlich.

Und so geht es nun weiter: Eine Fachjury prüft auf Landesebene die eingereichten Bewerbungen, danach legt das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung dem Landeskabinett einen Vorschlag zur Entscheidung vor. Bis Oktober 2021 meldet jedes Bundesland zwei Vorschläge zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes auf Bundesebene. NRW ist sogar mit drei Meldungen dabei: Die „Kulturlandschaft Ruhrgebiet" kann nach Überarbeitung noch einmal antreten. Im Oktober 2023 trifft die Kultusministerkonferenz (KMK) ihre Entscheidung, im Januar 2024 wird die neue Tentativliste bei der UNESCO eingereicht. 2025 soll das erste Projekt von dieser Liste als Welterbe angemeldet werden.

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Corvid: Solingen 17.01.21

Stand 17.01.2021 - 15:38 Uhr Aktuelle SituationInsgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie in Solingen bisher 5.332 bestätigte Fälle gemeldet.Aktuell sind 250 Personen nachgewiesen infiziert, 35 Patient:innen werden derzeit stationär behandelt, die übrigen ambulant betreut. 4.964 Menschen sind wieder genesen. 118 mit dem Virus infizierte Menschen sind bisher verstorben.In den letzten sieben Tagen sind insgesamt 171 Corona-Neuinfektionen festgestellt worden. Damit entfallen 107,4 neue Fälle auf je 100.000 Menschen, die in der Klingenstadt leben.In Quarantäne befinden sich derzeit insgesamt 327 Personen.

Ein klares Bekenntnis zur Kooperation

 

SPD bittet Grünen um Entschuldigung / Arbeitsaufträge für Partei und Fraktion

 

Das Bekenntnis zu den gemeinsam beschlossenen Zielen ist ebenso deutlich wie der Wunsch, den bisher so erfolgreichen Weg für Solingen auch künftig gemeinsam zu gehen: „Vorstand und Unterbezirksausschuss haben einstimmig beschlossen, Bündnis 90/Die Grünen in aller Form um Entschuldigung für den Schaden zu bitten, der bei den Bezirksbürgermeister-Wahlen in Burg/Höhscheid und Mitte entstanden ist“, sagt Josef Neumann, Vorsitzender des Solinger SPD-Unterbezirks. „Ebenso einstimmig ist unser klares Bekenntnis zu den gemeinsamen Beschlüssen und die Bekräftigung unseres Wunsches, weiter mit den Grünen für ein sozial gerechtes, nachhaltiges und lebendiges Solingen zu arbeiten.“

 

„Jeder von uns kann die Enttäuschung und auch die Wut der Grünen mehr als nur nachvollziehen“, sagt Josef Neumann. Denn dass Wut und Entsetzen über den Bruch fester Verabredungen auch in der SPD groß sind, war in der mehrstündigen Video-Sitzung der beiden höchsten SPD-Gremien außerhalb eines Parteitags jederzeit zu spüren: „Hier hat nicht mal eine Handvoll Einzelner aus sehr persönlichen Gründen alles gefährdet, was wir alle in Jahren miteinander erreicht haben.“

 

Doch das will die Solinger SPD nicht hinnehmen: „Wir haben daher umfassende Schritte beschlossen, wie wir jetzt die gemeinsamen Ziele mit den Grünen angehen wollen“, sagt Konstantin Klopp, Vorsitzender des Unterbezirksausschusses. Dazu gehörten konkrete Arbeitsprogramme und der regelmäßige Austausch mit den Grünen ebenso wie die zeitnahe politische Aufarbeitung in den SPD-Gremien. Konstantin Klopp: „Wir wollen den Blick dabei nach vorn richten: Unser Engagement für die gemeinsam beschlossenen Ziele muss der Beweis unserer Verlässlichkeit sein.“ Erleichtert zeigten sich die knapp 40 Konferenzteilnehmer denn auch darüber, dass Josef Neumann diesen Prozess „bis zum allerletzten Tag“ seiner Amtszeit vorantreiben will, die im Frühjahr mit dem kommenden Parteitag endet. „Nach zehn Jahren Vorsitz ist das dann auch ein guter Zeitpunkt, das neue Jahrzehnt in jüngere Hände zu übergeben“, sagt der Parteivorsitzende.

 

Eine wichtige Aufgabe wird nun wie bisher die Ratsfraktion haben: „Gemeinsam mit unserem Oberbürgermeister haben Bündnis 90/Die Grünen und die SPD in den letzten sechs Jahren enorm viel für Solingen erreicht“, sagt die Fraktionsvorsitzende Iris Preuß-Buchholz. „Mit dem Wachsen unserer Stadt, dem Klimawandel, der Mobilitätswende und Solingens Gesundheitswesen warten riesige Herausforderungen auf uns. SPD und Grüne haben dafür gute Konzepte – und die wollen wir jetzt auch umsetzen!“

 

 

 

 

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Peter Nied

Cassandra Fuchs

 

 

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