
Land verbietet Wechselunterricht an Solinger Schulen
Das Land NRW hat der Stadt Solingen per Erlass den Wechselunterricht an ihren Schulen verboten. Letzte Woche Freitag hatte Oberbürgermeister Tim Kurzbach angesichts der hohen
Infektionszahlen in Solingen den wechselnden Unterricht mit kleineren Klassen als präventive Maßnahme angekündigt.
Dazu der Solinger Landtagsabgeordnete Josef Neumann:
„Dies ist schon ein Paukenschlag aus Düsseldorf! Nachdem Schulministerin Gebauer nach den Herbstferien und dem rasanten Anstieg der Infektionszahlen glaubt, weiterhin plan- und konzeptionslos
durch Schuljahr schlingern zu können, verbietet sie nun Solingen angemessen auf extrem steigende Infektionszahlen zu reagieren. Natürlich können sich auch Schulen zu einem Hotspot entwickeln, da
reichen Lüften und Masken nur bedingt. Da ist entschlossenes Handeln gefordert, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Als Schulträger hat die Stadt eine Sorgfaltspflicht gegenüber den
SchülerInnen und Lehrkräften. Aus dem Infektionsschutzgesetz ergibt sich, dass die Kommunen eigenverantwortlich bei steigender Gefahr handeln sollen. Dies tut Solingen mit seinem Modell des
Wechselunterrichtes und soll nun per Erlass ausgebremst werden. Das ist geradezu verantwortungslos und ein weitreichender Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung.
Das Robert-Koch-Institut schlägt bereits ab einer Inzidenz von 50 vor, dass Schulen in den Wechsel – und Digitalunterricht einsteigen. Auch die Lehrerverbände teilen diese Einschätzung Vielleicht
sollte Ministerin Gebauer mal auf den Rat von renommierten Wissenschaftlern und Pädagogen hören, anstatt blindlings in bester FDP-Manier ihre Öffnungsideologie zu propagieren. Wir alle
wollen Präsenzunterricht, aber nur unter sicheren Rahmenbedingungen und die sind derzeit an unseren Schulen nicht durchweg gegeben. Die Gesundheit unserer Kinder hat absoluten Vorrang und darf
nicht der Kurzsichtigkeit einer Ministerin geopfert werden. Man wundert sich nur, warum Ministerpräsident Laschet seine Ministerin nicht in die Schranken verwiesen hat. Offenbar hilft nur
weiterer öffentlicher Druck!“
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