
Schulministerium ignoriert RKI-Empfehlung
Schulministerium ignoriert RKI-Empfehlung für Schulen trotz erhöhter Risiken
Solingen/Mehr als 1000 Solinger*innen sind in Folge von Covid19-Fällen an Schulen bereits in Quarantäne. Mit Empörung und vollkommenem Unverständnis reagiert daher die Solinger Ratsfraktion „DIE
LINKE. Die PARTEI“ auf den Erlass des NRW-Schulministeriums, das in Solingen geplante Schulmodell des wechselseitigen Distanz- und Präsenzunterrichts zu untersagen, mit dem Klassen ab
Sekundarstufe I hätten halbiert werden können. Stattdessen sollen nun weiterhin rund 30 Schüler*innen in engen Klassenräumen beschult werden. Das ist in Zeiten hoher Inzidenzzahlen von über 200
in Solingen für alle Beteiligten riskant und unzumutbar. Dabei hätte das Solinger Modell nebenbei auch dem Problem der trotz erhöhter Kapazitäten vor Schulbeginn und nach Schulende immer noch
überfüllten Busse entgegenwirken können, denn das erforderliche Abstandhalten ist auf diese Weise einfach nicht möglich. Schulministerin Yvonne Gebauer ist jedoch herzlich zu einer morgendlichen
Busfahrt gemeinsam mit Schüler*innen und Pendler*innen zum Beweis des Gegenteils eingeladen.
Joelle Möltgen, Mitglied des Stadtrates der Fraktion „DIE LINKE. Die PARTEI“ dazu: „Jetzt müssen alle Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheit von Schüler*innen, Lehrer*innen und anderen
Beschäftigten an Schulen zu sichern. Wir fordern das Land NRW auf, dem Solinger Beschulungsmodell zuzustimmen. Die Stadt Solingen ist in der Pflicht, ihrerseits für den sicheren Transport der
Schüler*innen von und zur Schule zu sorgen sowie die Ausstattung der Schulen mit mobilen Endgeräten für alle Schüler*innen sicherzustellen und schnellstmöglich alle Möglichkeiten zur Beschaffung
von ausreichend Raumlüftungsanlagen zu nutzen.“
Dass die Schulen wieder wie im Frühjahr dieses Jahres schließen müssen, kann nur durch umfassende Maßnahmen verhindert werden. Die Bildungsgerechtigkeit muss dabei einen besonderen Stellenwert
behalten. Insbesondere für sozial benachteiligte Schüler*innen, die nicht von ihren Familien betreut und unterstützt werden können, sowie für Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf muss ein
sicherer, durchgängiger Präsenzunterricht gewährleistet bleiben. Die Ausgestaltung dieser Modelle sollte von allen Beteiligten, also von Lehrer*innen, Eltern und Vertreter*innen der Stadt,
schnellstmöglich erarbeitet werden.
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