
Schulstreik für die Gesundheit
Mittlerweile streiken bereits die Schüler*innen zweier Schulen - des Hugo-Kükelhaus-Berufskollegs in Essen und des Berufskollegs Platz der Republik in Mönchengladbach - um ihre Gesundheit zu
schützen. Ein Verhalten, dass die Landesschüler*innenvertretung NRW nachvollziehen kann.
“Wie z.B. vom Robert Koch-Institut, aber auch in der Stellungnahme der LSV NRW vom 18. November 2020 festgestellt, ist der Gesundheitsschutz in den Schulen derzeit ungenügend. Schüler*innen
sitzen mehrere Stunden ohne die Einhaltung von Mindestabständen, in wechselnden Gruppen und mit Lehrkräften ohne MNB zusammen.”, so Moritz Bayerl aus dem Landesvorstand der LSV NRW. Maßnahmen wie
geteilten Klassen, festen Gruppen oder der Nutzung von größeren, zurzeit leer stehenden Räumen verweigerte sich das Bildungsministerium bis zuletzt ohne nennenswerte Begründung - und auch das
“Solinger Modell” wurde vom MSB einkassiert. Obgleich jüngste Studien zeigen, dass Schulen nicht so “sichere Orte” sind, wie von Frau Ministerin Gebauer so gerne behauptet, im Gegenteil: Viele
Schulen wachsen gerade zu “Corona-Hotspots” heran. Der Direktor des virologischen Universitätsinstituts in Düsseldorf, Prof. Dr. Jörg Timm, äußerte in einem Interview mit der FAS, dass auch
Schulkinder definitiv eine Rolle bei der Verbreitung der Pandemie spielen.
Die LSV NRW solidarisiert sich aus diesem Grund mit allen Schüler*innenvertretungen, die die Gesundheit der Schüler*innen schützen möchten. Sie kritisierte schon in der Vergangenheit, dass
Schüler*innen nicht streiken dürfen, hält einen Streik aber im Hinblick auf den fehlenden Infektionsschutz als verzweifelte Maßnahme für moralisch gerechtfertigt, um die eigene Gesundheit und
auch die der Mitmenschen zu schützen.
Im Interesse der Schüler*innen NRWs fordert die LSV NRW das Ministerium für Schule und Bildung auf, endlich weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wie im Positionspapier der LSV NRW vom 18.
November 2020 gefordert.
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