
Schülervertretung rügt Ministerin Gebauer
Die Landesschülervertretung geht mit der fachlichen Kompetenz der Ministerin hart ins Gericht:"Abschlüsse finden statt - egal ob mit oder ohne Schule
Anders als die Schulministerin es am Mittwoch klingen ließ, wird nun kurz vor Beginn des Wochenendes abrupt klar, dass der Schulbetrieb ab dem 14.12.2020 nächster Woche massiv eingeschränkt
werden wird. Diese “Notbremse” begrüßt die Landesschüler*innenvertretung (LSV) NRW, wenn sie auch die Folge einer unverantwortlichen Politik in den letzten Wochen ist.
“Dennoch sollen aber Abschlüsse und Klausuren weiterhin geschrieben werden, obwohl klar ist, dass die erneute Rückkehr zum Distanzunterricht wieder eine massive Benachteiligung für alle bedeutet,
die keine digitalen Geräte, kein eigenes Zimmer und keine Eltern haben, die bei den Schulaufgaben unterstützen können”, so Timon Nikolaou aus dem Vorstand der LSV NRW. Deshalb fordert die LSV
NRW, dass in diesem Schuljahr niemand “sitzen bleiben” darf, außerdem müssen alle Schulabschlüsse der Situation der jeweiligen Schule entsprechend angepasst werden.
Nun ist es auch in NRW wieder so weit, die Schulen werden in großem Stil geschlossen, zumindest ab der 8. Klasse. Nachdem sich das Schulministerium bis zuletzt klar gegen Schulschließungen
ausgesprochen hatte, ist nun deutlich geworden, dass die Landesregierung interne Absprachen offenbar für überflüssig hält. So verkündete der Ministerpräsident am Freitag kurzfristig die
umfangreichen Schulschließungen. “Dieses kluge Timing sorgt dafür, dass Lehrer*innen und Schüler*innen nun keinen Tag Zeit hatten, um sich auf diese Situation einzustellen”, so Sophie Halley,
ebenfalls Mitglied im Landesvorstand.
Trotzdem begrüßt die LSV NRW, dass nun endlich Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit von Schüler*innen und Lehrer*innen getroffen werden. Dennoch muss klar sein, dass unter diesen Umständen keine
normalen Prüfungen stattfinden können. Durch den Distanzunterricht, der auch letztes Schuljahr schon zum Einsatz gekommen ist, werden ärmere und "sozial schlechter gestellte Menschen stark
benachteiligt. Dabei ist Distanzunterricht in jeder Schule anders, je nachdem, welches technische Ausstattung vorhanden ist und über welche Möglichkeiten Lehrer*innen und Schüler*innen verfügen.
Damit muss klar gesagt werden: Präsenzunterricht kann nicht flächendeckend durch das Lernen in Distanz ersetzt werden oder gar als gleichwertig angesehen und bewertet werden, wie es das
Schulministerium beschlossen hat.
Darüber hinaus war auch der Präsenzunterricht in diesem Schuljahr kein regulärer Unterricht. Ständige Angst um Gesundheit, Schwierigkeiten im Unterricht mit der Maske und in den letzten Wochen
Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt in vielen Klassenräumen haben den Schulalltag vieler Schüler*innen in NRW geprägt.
Vor diesem Hintergrund muss klar sein, dass die ohnehin schon überfüllten Lehrpläne bzw. deren Inhalte in diesem Jahr nicht ohne weiteres für Prüfungen vorausgesetzt werden können. “Abschlüsse
müssen mindestens schulscharf, wenn nicht indivduell an die Situationen der Schüler*innen angepasst werden”, so schließt Halley."
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