
Solinger Lehrer der GEW informieren
Solingen/dazu die Solinger GEW:"anlässlich der Entwicklung der Infektionszahlen sind die Maßnahmen nach Auffassung der GEW Solingen überfällig. Volle Klassenräume und Schulbusse sind derzeit
weder vorstellbar, noch hinnehmbar und stellen eine Gefährdung für Schüler*innen und Lehrkräfte dar.
Diesen „Beitrag zur Kontaktreduzierung“, wie Staatssekretär Richter in seiner Schulmail schreibt, hätten wir in Solingen besser geplant und mit deutlich mehr Vorlauf bereits Anfang November (!)
haben können. Die Landesregierung hat es im Sommer und Herbst verpasst, wirksame Konzepte zu entwickeln, stattdessen hat es Verbote für die Schulen gegeben, konstruktiv und verantwortungsvoll mit
der Pandemie umzugehen. Nun kommt das Schulministerium kurzfristig mit einer radikalen Lösung, die wieder einmal einmal die Bildungsverlierer nicht im Auge hat. Die GEW Solingen hat die Sorge,
dass gerade die Kinder, die es am nötigsten haben, nicht zum Unterricht kommen. Dabei sind gerade für diese Schüler*innen, deren Eltern oft Hilfe bei der Erziehung ihrer Kinder benötigen, die
Schulen ein verlässlicher und sicherer Ort.
Die Kurzfristigkeit der Maßnahmen ist höchst ärgerlich. Wieder einmal trifft die Email des Ministerium erst Freitagmittag in den Schulen ein. Ganz offensichtlich ist dem Ministerium weiterhin
nicht bewusst, dass Schulen mit einem zeitlich angemessenen Vorlauf deutlich besser planen und arbeiten können.
Die Gleichzeitigkeit von Distanz- und Präsenzunterricht ohne jeden Vorlauf, sowie die zusätzlichen Aufgaben durch die Pandemie im Rahmen des Infektionsschutzes führen zu enormen Belastungen für
die Lehrkräfte. Dies ist auf Dauer nicht möglich.
Alle Schulen brauchen ein langfristiges Konzept der Landesregierung, wie unter welcher Infektionslage gearbeitet werden soll. So ein Stufenplan muss unbedingt sinnvolle, angemessene Fristen
zwischen Ankündigung und Umsetzung beinhalten. Der Zeitraum von Freitagmittag bis Montagvormittag bietet keine angemessenen Möglichkeiten um Materialien, Medien und Arbeitsmittel
bereitzustellen.
Hier eine Übersicht der ab Montag geltenden Maßnahmen:
Bis Klasse 7
Es findet Präsenz- und Distanzunterricht statt.
Eltern treffen für ihre Kinder eine Entscheidung zwischen Distanz- oder Präsenzunterricht und teilen diese schriftlich der Schule mit.
Die Entscheidung für den Distanzunterricht kann ab Montag gelten, ein späterer Tag in der Woche ist aber auch möglich.
Die Entscheidung ist unveränderbar oder kann auch nicht tageweise angepasst werden.
Ab Klasse 8
Es findet ausschließlich Distanzunterricht statt.
Für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, der eine besondere Betreuung erfordert, ist diese in Absprache mit den Erziehungs¬berechtigten zu
gewährleisten.
Die Schulen entscheiden darüber, ob Klassenarbeiten, Klausuren oder sonstige Prüfungen ganz entfallen.
Berufs- und Weiterbildungskolleg
Die Schulen entscheiden in welchem Bildungsgang und in welchem Umfang Distanzunterricht durchgeführt wird.
Abiturklausuren am Weiterbildungskolleg und andere (abschluss-)relevante Prüfungen dürfen nicht entfallen."
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