
Gewerkschaft NGG fordert höhere Löhne
1.300 Beschäftigte in Solingen sollen 2021 profitieren Systemrelevante Ernährungsindustrie: Gewerkschaft NGG fordert höhere Löhne
Mehr Geld für die, die dafür sorgen, dass Lebensmittel nicht knapp werden: In Solingen sollen die Einkommen der rund 1.300 Beschäftigten aus der Ernährungsbranche im neuen Jahr deutlich
steigen.
Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Wer Obst und Gemüse verarbeitet, Nudeln herstellt oder Getränke abfüllt, macht gerade in Pandemiezeiten einen unverzichtbaren
Job.
Dafür sollen die Beschäftigten eine faire Anerkennung bekommen“, sagt Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal.
Seit Beginn der Coronakrise gilt die Ernährungsindustrie offiziell als systemrelevant. Die
Arbeitsbelastung hat nach Beobachtung der Gewerkschaft deutlich zugenommen. „Ob beim
Backwarenhersteller oder beim Produzenten von Tiefkühlkost – Überstunden und Extra-Schichten sind in vielen Werken seit Monaten an der Tagesordnung, um die Grundversorgung an Lebensmitteln
sicherzustellen. Ohne den Einsatz der Beschäftigten gäbe es längst wieder leere Supermarktregale“, betont Torun. Für sie fordert die NGG je nach Betrieb und Wirtschaftslage Lohnerhöhungen
zwischen 3,5 und 5,5 Prozent.
„Vom Einkauf der Rohstoffe und der Verpackungsmaterialen über die Produktion bis hin zur Logistik für den Handel – Beschäftigte aus der Ernährungsindustrie stellen den täglichen Bedarf an
Nahrungsmitteln sicher. Auch in Zeiten des Lockdowns“, so Torun. Insbesondere in den Betrieben, die für den Lebensmitteleinzelhandel produzieren, habe es deutliche Umsatzsteigerungen gegeben. Die
guten Bilanzen sollten sich jetzt auch im Portemonnaie der Beschäftigten bemerkbar machen. In Unternehmen, die stärker von Lieferungen an die Gastronomie abhängen und deshalb von Corona betroffen
sind, macht sich die Gewerkschaft NGG für den Erhalt von Arbeitsplätzen und eine flexible Arbeitszeitgestaltung stark.
Die Ernährungswirtschaft gilt als viertgrößter Industriezweig Deutschlands. In Nordrhein-Westfalen beschäftigt die Branche laut Arbeitsagentur knapp 150.000 Menschen in 3.300 Betrieben. Zu den
Firmen, die an Rhein, Ruhr und Weser produzieren, zählen unter anderem Haribo, Lieken, Nestlé, Lindt, Sinalco, Warsteiner, Diebels, Storck und Dr. Oetker.
PM+Foto NGG
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