
Friedensdorf-Kinder sagen danke für 15.000 Euro
Dragana und Mirko Novakovic verdoppelten die Verkaufserlöse um 7800 Euro.Kindern helfen, denen sonst keiner hilft, ist die Aufgabe von Friedensdorf International, der Hilfsorganisation, die sich
seit 1967 um verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten kümmert. Auch in Solingen, und da besonders in der St. Lukas Klinik, wurden im Laufe der Jahrzehnte schonDutzende Kriegskinder
unentgeltlich im Auftrag der Oberhausener operiert. „Es lohnt sich sehr, diese Arbeit zu unterstützen“, waren sich deshalb Dragana und Mirko Novakovic schnell einig, als sie von der
Friedensdorf-Idee lasen. Beide haben als Kinder unmittelbar oder über ihre Familien die Greuel des bosnischen Krieges erleben müssen, das prägt. Schnell war klar, die Arbeit der
Solinger Friedensdorf-Freunde zu unterstützen. „Wir verdoppeln einfach Euren Gewinn“, war die Botschaft von Unternehmer Novakovic an den Solinger Uli Preuss,der seit Jahresbeginn einer von fünf
Friedensdorf-Botschaftern ist.„Den doppelten Gewinn in Aussicht, spornte uns das natürlich noch mehr an“, erinnert sich Preuss, der das Friedensdorf zusammen mit Ehefrau Annemarie seit 1987
unterstützt. Und das nicht alleine.Jedes Jahr helfen mehr als ein Dutzend Solingerinnen, in dem sie stricken oder gleich am Stand auf dem Ohligser Weihnachtsdürpel Wollsocken, Schals oder
Selbstgebasteltes verkaufen. Aber diesmal gab es keinen Weihnachtsmarkt und damit auch keinen Verkaufsstand. Doch gerade in den Zeiten der Pandemie seien es noch mehr als sonst gewesen, die
unbedingt helfen wollten, berichtet Uli Preuss. Allen voran die Ohligser Wollfühloase mit ihrer Strickgruppe oder die Händlerauf dem nahen Wochenmarkt, die spontan einen Standplatz zum
Nikolaussamstag anboten. Ebenso wie das Autohaus Schönauen. Dessen Senior - Chef Franz Josef Schönauen verkaufte Weihnachtsbäume zugunsten der Aktion Lichtblicke. „Die Idee der
Friedensdorf-Arbeit passt ganz wunderbar dazu“, verriet er. Gleich zu Anfang waren es die CityART-Künstler, die für die Friedensdorf-Helfer in den Clemensgalerien ein Ladenlokal freiräumten. Ein
Standort, der unter Coronabedingungen seit Ende November mit Freiwilligen besetzt werden musste. Der in Aussicht gestellte „Doppelgewinn“ reizte sehr, das Ergebnis in immer größere Höhen zu
schrauben. So fuhr im November der „Friedensdorf to go – Bus zu denen, die nicht vor die Tür wollten und lieferte. Das Ergebnis verdreifachte sich dabei zu den Jahren zuvor. Waren es sonst
sonst etwa 2000 Euro, die auf dem Weihnachtsdürpel zusammenkamen, verkündete Preuss seinen Helferinnen in der vergangenen Woche das stolze Ergebnis von 7202 Euro. „Und das haben Dragana und Mirko
dann auf 15.000 Euro aufgerundet“ freut er sich. Das Geld wird in die Friedensdorfarbeit fließen. Denn auch in der Hilfsorganisation haben es die Helfer und ihre kleinen Patienten gerade
schwerer als sonst. Genesene Kinder reisen wegen des Reiseverbotes nur mit monatelanger Verspätung zu ihren Familien, etwa nach Afghanistan oder Angola. Besonders schlimm: Die wirklich schwer
erkranken Kinder kommen nicht nach Deutschland und die sonst bereitgestellten Krankenhausbetten wurden wegen der Pandemie viel weniger. Einige wenige gab es dennoch. Erst im März konnte mit dem
12-jährigen Sayed einem schwerverletzten afghanischen Jungen in der St. Lukas-Klinik und im Partnerkrankenhaus in Opladen geholfen werden.
(red)Bildtext: Dragana und Mirko Novakovic durften sich als kleines Dankeschön Bilder von Friedensdorf-Botschafter Uli Preuss anschauen. Die hatte der eigens in der Baustelle der Flora
Frey-Hallen aufgehängt. Ein Projekt, das Unternehmen Mirko Novakovic an der Prinzenstrasse gerade mit Herzblut vorantreibt. Foto: Annemarie Kister-Preuss/Friedensdorf International
Kommentar schreiben