
Verunreinigung im Baverter Bach
Sanierung folgt, Schäden werden untersucht
Solingen/Eines der größten Bauprojekte der Technischen Betriebe Solingen (TBS) ist der Bau des so genannten „Ittersammlers". Der neue Staukanal mit einem Innendurchmesser von 2,40 Metern wird
rund 1.860 Meter lang und stellt die Entwässerung im Einzugsgebiet auf eine neue technische Grundlage. Hergestellt wird er im unterirdischen Rohrvortrieb.
Im ersten Abschnitt wurde das Stahlbetonrohr von der Startgrube nördlich der Hofschaft Garzenhaus erfolgreich zur Zielgruppe Kuckesberg vorgetrieben. Zum Abschluss der Arbeiten auf diesem
Teilstück wird zurzeit der Spalt (Ringraum) zwischen dem Stahlbetonrohr und dem umgebenden Gebirge mit einer Zementsuspension verpresst. Das ist wichtig, damit das Vortriebsrohr seine Position
nicht mehr verändern kann.
Dabei ist es zu einem Zwischenfall gekommen: Ein Teil der Zementsuspension ist an der Böschung neben dem Baverter Bach ausgetreten und in den Bach geflossen. Im Gelände unterhalb der
Caspersbroicher Straße wurde das Bachbett auf einer Länge von rund 250 Metern bis kurz vor der Ittermündung verunreinigt.
Die Untere Wasserbehörde im Stadtdienst Natur und Umwelt sowie der Bergisch-Rheinische Wasserverband, der am Bau des Ittersammlers beteiligt ist, sind informiert. Ein Einsatz der Feuerwehr ist
zurzeit nicht erforderlich: Eine Reinigung des Bachbettes würde dazu führen, dass das Material verwirbelt wird und sich weiter verteilt. Um die Belastung für das Gewässer so gering wie möglich zu
halten, soll sich die Suspension zunächst dort, wo sie ist, am Boden absetzen und festigen. Dann können weitere Schritte zur Sanierung folgen. Wie das Material entsorgt werden kann, wird jetzt
beraten. Zudem muss untersucht werden, welche Schäden im Bachbett entstanden sind.
Hintergrund Ittersammler
Der neue Staukanal sorgt zukünftig für die Entwässerung im Einzugsgebiet der Unteren Itter und des Baverter Baches. Das kanalisierte Entwässerungsgebiet hat eine Gesamtfläche von 475 Hektar und
umfasst einen wesentlichen Teil von Ohligs und Wald mit der Ortslage Sonnenschein sowie angrenzend Teile der Stadt Haan mit insgesamt rund 26.000 Haushalten. Das neue System ersetzt zukünftig
mehrere alte Abwasserkanäle sowie Bauwerke zur Abwasserentlastung in den Talauen der Itter, des Baverter Baches und des Krausener Baches. Sie sind grundlegend sanierungsbedürftig, müssten
erneuert und erweitert werden.
Wenn der Kanal fertig gestellt ist, wird sich die Wasserqualität in Itter und Baverter Bach deutlich verbessern: Mit dem vergrößerten Stauvolumen verringern sich die eingeleiteten Abwassermengen
und -schmutzfrachten.
Symbolbild
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