Solingen und mehr
  • Solingen und mehr
  • Panorama
  • Aus der Stadt
  • Solingen früher
08. Juni 2021

BMWi-Gutachten ist reines Rentenkürzungsprogramm

BMWi-Gutachten ist reines Rentenkürzungsprogramm

    Wissenschaftlicher Beirat des Wirtschaftsministeriums legt Gutachten zur Rente vor
    Bentele: „Das ist Panikmache“

Der wissenschaftliche Beirat beim Wirtschaftsministerium kommt in einem Gutachten zu dem Ergebnis, dass 2060 über die Hälfte des Bundeshaushalts in die Rentenkasse fließen muss, wenn es keine Reformen gibt. VdK-Präsidentin Verena Bentele kritisiert das Gutachten als Panikmache.

„Bisher hat sich gerade in Krisenzeiten die gesetzliche Rente als stabile Säule der Altersvorsorge erwiesen. Dass die private Altersvorsorge nicht hält, was sie verspricht, zeigt sich in der Praxis immer wieder. Das was der wissenschaftliche Beirat hier macht, ist Panikmache.“

Nach Einschätzung des VdK beruht die Berechnung zur Entwicklung der Finanzierung der Rentenversicherung bis 2060 auf unseriösen Annahmen. Es ist heute noch nicht absehbar, wie sich der Bundeshaushalt und die Demographie bis zum Jahr 2060 entwickeln. „Das grenzt an einen Blick in die Glaskugel“, wirft Bentele den Gutachtern vor.

Nach Ansicht des VdK handelt es sich um ein reines Rentenkürzungsprogramm, wenn der Renteneintritt an die durchschnittliche Lebenserwartung gekoppelt werden soll. Das würde alle, die physisch oder psychisch hart arbeiten, hart treffen. Bentele: „Die Pflegerin oder der Paketzusteller halten schon jetzt kaum bis zur Rente durch. Eine weitere Erhöhung der Regelaltersgrenze wäre für diese Menschen eine weitere Kürzung ihrer Rente. Zudem stirbt schon heute jeder siebte Deutsche vor Erreichen des Rentenalters. Bei einer Rente mit 70 würde mehr als jeder Fünfte vor Erreichen des Rentenalters sterben.“

Die Gutachter schlagen auch vor, dass aktuelle Rentner geringere Rentenanpassungen erhalten sollen als künftige Rentner. Bentele lehnt das strikt ab: „Wenn wir jetzt aktuelle gegen künftige Rentnerinnen und Rentner ausspielen, spaltet das die Gesellschaft weiter. Das ist sozialer Zündstoff.“

Die Vorschläge sind mit dem VdK nicht umzusetzen. „Das ist keine Reform, das sind reine Leistungskürzungen bei der gesetzlichen Rente. Wer sein Leben lang hart gearbeitet hat, muss von seiner Rente leben können. Statt Rentenkürzungen brauchen wir ein Rentenniveau von mindestens 50 Prozent und eine Erwerbstätigenversicherung, in die alle einzahlen: auch Beamte, Politiker und Selbstständige“, fordert Bentele.

tagPlaceholderTags:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

"Rente mit 70 wäre reine Rentenkürzung"

Sozialverband VdK lehnt die Forderung von Gesamtmetall-Präsident Wolf strikt ab
    Rentenkasse muss stattdessen durch mehr Beitragszahler gestärkt werden

Der Sozialverband VdK Deutschland kritisiert die Aussagen von Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf, nach denen das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre angehoben werden soll. Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall begründete seine Forderung mit der demografischen Entwicklung und der Belastung für die Renten- und Sozialkassen.

VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärte dazu heute:

"Der VdK spricht sich strikt gegen eine Rente mit 70 Jahren aus. Schon heute arbeitet nur eine Minderheit der 65-jährigen in Vollzeit. Vor allem diejenigen, die heute in körperlich oder psychisch anstrengenden Jobs arbeiten, wären von einer Erhöhung der Regelaltersgrenze betroffen. Für diese Gruppe bedeutet eine Rente mit 70 eine reine Rentenkürzung, denn sie schaffen es schon heute kaum, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten.

Statt lebensferner Überlegungen, das Renteneintrittsalter weiter heraufzusetzen, müssen wir die gesetzliche Rentenversicherung stärken. Das bedeutet: Perspektivisch müssen alle dort einzahlen – neben Angestellten auch Beamte, Selbständige und Politiker. Eine solche ‚Rente für alle‘ stärkt das System und führt zu mehr Gerechtigkeit. Vorbilder wie die Pensionskasse in Österreich zeigen, dass dieser Weg funktioniert.

Die Rentenkasse muss durch mehr Beitragszahler gestärkt werden. Dies erreichen wir auch durch mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und einen höheren Mindestlohn. Die Rechnung ist einfach: Mehr Beitragszahler, die gleichzeitig höhere Beiträge zahlen, führen zu höheren Einnahmen in das gesetzliche Rentensystem. Gegen die Erhöhung der Minijob-Grenze haben wir uns daher schon klar ausgesprochen."
 

Zahl der Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten binnen zehn Jahren mehr als verdreifacht

• Ende 2021 waren 295 000 Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten erfasst
• Indien wichtigstes Herkunftsland
• Auch Arbeitskräfte-Zuwanderung aus EU-Staaten nimmt zu

WIESBADEN – Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die aus Staaten
außerhalb der Europäischen Union (EU) befristet zum Arbeiten nach Deutschland
gekommen sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2021
waren gut 295 000 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die eine
befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich deren Zahl damit
innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht (+226 %). Zum Jahresende 2011
waren noch gut 90 500 Menschen mit einem solchen Aufenthaltstitel in
Deutschland erfasst.

Quelle: Destatis

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

Hasan Talsik (Fotos)

Mona Kubat

 

 

Urheberrechte

 

Alle Inhalte, wie z.B. Grafiken, Texte und Bilder auf unserer Website sind urheber- und leistungsschutzrechtlich geschützt. Die Veröffentlichung im World Wide Web oder in sonstigen Diensten des Internet bedeutet noch keine Einverständniserklärung für eine anderweitige Nutzung durch Dritte.

 

 

 

Impressum

V.i.S.d.P. Peter Nied

Fontanestr. 84

42657 Solingen

solinger.rundschau@gmx.de



Impressum | Datenschutz | Sitemap
copyright by peter nied
Anmelden Abmelden | Bearbeiten
  • Solingen und mehr
  • Panorama
  • Aus der Stadt
  • Solingen früher
zuklappen