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09. Juni 2021

Steuerausfälle durch Corona

Steuerausfälle durch Corona: Städte schlagen Alarm

 



 

Solingen/Steuereinnahmen bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Bund und Land sollen dringend helfen.

Die jüngsten Steuerschätzungen geben für die Kommunen Anlass zur Sorge. Als Präsident des Deutschen Städtetages sagt der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung zu den Ergebnissen: „Ganz klar müssen die Städte warnen: Wir machen uns große Sorgen um die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen."

Neun Milliarden Euro weniger an Steuereinnahmen - allein für 2021

Die Lage der  kommunalen Haushalte in diesem und in den nächsten Jahren sei dramatisch. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Steuereinnahmen zwar wieder. Doch die Städte und Gemeinden müssen allein 2021 mit über neun Milliarden Euro weniger zurechtkommen als erwartet. Im kommenden Jahr belaufe sich das Minus im Vergleich zu den Schätzungen vor der Corona-Krise sogar auf rund zehn Milliarden Euro.

Kommunen benötigen für 2021 und 2022 Hilfe in Milliardenhöhe

Deshalb fordert der Präsident des Deutschen Städtetages: "Die Kommunen brauchen mindestens noch für dieses und für das nächste Jahr Hilfen von Bund und Ländern in Milliardenhöhe. Andernfalls drohen die kommunalen Investitionen einzubrechen. Und die Konjunktur würde sich deutlich langsamer erholen.

Jung fordert Bund und Länder deshalb dringend auf, schnell die Verständigung zu suchen und wie im Vorjahr gemeinsam einen Ausgleich der Gewerbesteuerverluste zu finanzieren. "Die Zeit drängt: Wenn nicht sehr bald klare Hilfszusagen von Bund und Ländern kommen, werden die Kommunen ihre Investitionen zusammenstreichen müssen." Er befürchtet: "Viele Projekte, beispielsweise bei Kita- und Schulausbau, Verkehrswende und ÖPNV-Ausbau, Digitalisierung und Klimaschutz stehen auf der Kippe. Das kann niemand wollen."

Solingen erwartet diese Jahr einen Steuerausfall von 18,5 Millionen Euro

Solingen macht im Hinblick auf die finanziellen Einbrüche keine Ausnahme. Aufgrund der Steuerschätzung sowie auch begründet durch Erkenntnisse des Finanzmanagements hat Stadtkämmerer Ralf Weeke die Gewerbesteuerprognose für 2021 inzwischen deutlich reduziert. Bei Einbringung des Haushalts belief sich die erwartete Gesamtsumme noch auf 89 Millionen Euro. Bereits bei der Verabschiedung des Haushalts aber senkte das Rathaus die Prognose auf 80 Millionen Euro. Inzwischen hat Weeke die Prognose erneut korrigieren lassen: Inzwischen rechnet der Stadtkämmerer für das laufende Jahr nur noch mit einem Gewerbesteueraufkommen in Höhe von 73 Millionen Euro.

Ebenfalls geringer kalkuliert die Kämmerei jetzt den Anteil an der Einkommensteuer: Auf 2,1 Millionen Euro beziffert Ralf Weeke die erwartete Einbuße. Der Anteil an der Umsatzsteuer werde voraussichtlich um 350.000 Euro geringer ausfallen.

Corona-Schäden belaufen sich bereits auf 70 Millionen Euro

Mit diesem Minus von rund 18,5 Millionen Euro auf der Seite der Steuereinnahmen belaufe sich die Summe der Corona-Schäden für den Haushalt derzeit bereits auf mehr als 70 Millionen Euro, erklärt der Stadtkämmerer. "Ohne zusätzliches Geld von Bund und Land werden infolgedessen unsere Kassenkredite allein in 2021 wieder auf fast 600 Millionen Euro anwachsen. Das ist fatal. Mit Hilfe des Stärkungspaktes sowie durch harte Sparanstrengungen war es uns in den vergangenen Jahren gelungen, die Kreditbelastung deutlich zu senken."

Vor Beginn der Corona-Pandemie lag die Summe der Kassenkredite unterhalb der 500-Millionen-Euro-Marke. Die Kassenkredite entsprechen Überziehungskrediten, mit denen die Kommunen ihren Liquiditätsbedarf steuern und zum Teil auch Investitionen finanzieren. Die kommunale Aufsichtsbehörde koppelt die Genehmigung der Kassenkredite jedoch an eine solide Haushaltsführung der Gemeinden. Die Städte können den Kreditrahmen daher nicht beliebig ausdehnen, um ihre geplanten Vorhaben zu finanzieren.

 

Foto H. Talsik

 

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Auch dieses Jahr drohen Silvesterkrawalle

Düsseldorf.  Die Krawalle beim vergangenen Jahreswechsel sind kein einmaliges Ereignis, sondern Ausdruck eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels, bei dem das Einhalten gesellschaftlicher Normen und die Rücksichtnahme auf Andere eine immer geringere Rolle spielen. Darauf hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) heute bei einer gemeinsamen Anhörung des Innenausschusses, des Rechtsauschusses und des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales im Düsseldorfer Landtag hingewiesen.

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WIESBADEN – Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die aus Staaten
außerhalb der Europäischen Union (EU) befristet zum Arbeiten nach Deutschland
gekommen sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2021
waren gut 295 000 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die eine
befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich deren Zahl damit
innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht (+226 %). Zum Jahresende 2011
waren noch gut 90 500 Menschen mit einem solchen Aufenthaltstitel in
Deutschland erfasst.

Quelle: Destatis

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