
Gewalt gegen Kinder ist ein Thema, das unsere Gesellschaft nicht loslässt. Beschäftigte im pädagogischen Bereich möchten ihrer Verantwortung gegenüber
ihren Schutzbefohlenen gerecht werden, sind sich aber nicht immer im Klaren darüber, wie diese zu erkennen ist, welche Handlungsmöglichkeiten und Ansprechpartner es gibt.
Der Stadtverband Solingen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft konnte Herrn Dr. Soditt, Chefarzt der Kinderklinik Solingen, für eine Fortbildungsveranstaltung gewinnen. Über 100
Anmeldungen aus der ganzen Bergischen Region waren ein sichtbares Zeichen für diese Unsicherheit und den Beratungsbedarf.
Nach einer kurzen Vorstellung der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik kindlicher Gewaltopfer durch Sonja Berges, Grundschulpersonalrätin der GEW, informierte Herr Dr. Volker Soditt überaus
praxisorientiert über verschiedene Formen der Gewalt hinsichtlich ihrer Symptome, entstehenden Verdachtsmomenten und möglicher Handlungsoptionen. Der Chefarzt der Kinderklinik hat die
Teilnehmenden dafür sensibilisiert, Anzeichen von physischer, psychischer und sexueller Gewalt eher wahrzunehmen. Wichtig war ihm, dass Erzieher*innen und Lehrkräfte als Bezugsperson präsent und
aufmerksam sind, aber nicht die Aufgaben von Ermittlungsbehörden übernehmen können und sollen. Die Änderungen im Kinderschutzgesetz garantieren eine anonyme Beratung durch das Jugendamt und
entbinden in Gesprächen mit ärztlichem Personal von der Schweigepflicht.
Anschließend stand der Dozent den Teilnehmenden noch für Fragen zur Verfügung. Er gab den Teilnehmer*innen auf konkrete Fragen aus deren Berufsalltag Antwort, Hilfestellung und zeigte mögliche
Handlungsoptionen auf. Im Vordergrund stand durchweg das körperliche und psychische Wohl des Kindes in seinen individuellen familiären Zusammenhängen.
Die GEW Solingen bedankt sich bei Herrn Dr. Soditt für diesen gewinnbringenden Vortrag und freut sich über die große Resonanz auf Seiten des pädagogischen Personals.
PM der GEW
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