
Wenig Interesse an achtstreifigem Ausbau der A 3
Nur 173 Unternehmen beteiligen sich an IHK-Umfrage, die Mehrheit davon ist gegen den Autobahn-Ausbau
Solingen/Der geplante achtstreifige Ausbau der A3 zwischen dem Autobahnkreuz Hilden und Leverkusen-Opladen stößt bei den Solinger Unternehmern nicht auf großes Interesse. „Lediglich 173 Betriebe
haben sich an unserer Umfrage beteiligt; davon sprachen sich nur 38 Prozent für den Ausbau aus.“ Mit diesen Worten fasst Thomas Wängler, Geschäftsführer der Bergischen IHK, die wichtigsten
Ergebnisse der Umfrage zusammen. Immerhin 39 Prozent fordern alternativ die temporäre Nutzung der Standstreifen, um Verkehrsspitzen abzufangen, und 23 Prozent halten überhaupt keine Änderung für
erforderlich.
„Angesichts der geringen Beteiligung ist das Ergebnis natürlich nicht repräsentativ, aber es ist doch ein interessantes Stimmungsbild, das in die Meinungsbildung der Bergischen IHK einfließen
wird“, so Wängler. Das sei auch deshalb so, weil mehr als zwei Drittel der antwortenden Unternehmen angegeben haben, dass die A3 für ihren Geschäftsbetrieb wichtig oder sehr wichtig ist. „Wenn
trotzdem 62 Prozent sagen, dass kein achtstreifiger Ausbau erforderlich ist, dann ist dies beachtenswert“, so Wängler.
Die IHK hatte auch gefragt, welche anderen Verkehrsprojekte die Betriebe für wichtig halten. Dabei sei am häufigsten ein neuer Anschluss an die A3 genannt worden. „Leider ist es sehr
unwahrscheinlich, dass dieser jemals kommen wird, weil das Projekt aus allen Bedarfsplänen gestrichen worden ist“, so Wängler.
Von vielen gefordert wurden aber auch die Sanierung der Kommunalstraßen, der Ausbau des Radverkehrs und des ÖPNV. Auch der Anschluss des Gewerbegebiets Scheuren an die Viehbachtalstraße wurde
mehrfach angesprochen. Auf deutlich weniger Interesse stießen der Ausbau der Bahnstrecke Richtung Köln (Bau drittes Gleis) oder der Bau einer Bahnstation in Solingen-Meigen.
Die Mehrzahl der abstimmenden Unternehmen gehört den Bereichen Dienstleistungen (42 Prozent) und Industrie (31 Prozent) an. Der Rest verteilt sich auf Großhandel (9 Prozent), Einzelhandel und
Verkehrsgewerbe (je 8 Prozent) sowie Banken und Versicherungen (3 Prozent). Mehr als 76 Prozent gaben als Unternehmensstandort Solingen an, 17 Prozent Wuppertal und 4 Prozent Remscheid. Die
restlichen 3 Prozent kamen von außerhalb des Städtedreiecks.
Die Umfrage lief vom 24. Juni bis zum 25. Juli.
Kommentar schreiben