
Den olympischen Gedanken zu Schande geritten
ein Kommentar von Peter Nied
Irgendwie muss der alte Geist wohl wieder auferstanden sein. Quasi als Déjà-vu zogen Japaner und Deutsche voll vom Leder. Und man bewegte sich auf historischem Boden von einem Fettnäpfchen ins
andere. Die Palette reichte von Antisemitismus über Rassismus bis hin an den Rand der Tierquälerei.
Für den Beginn der Peinlichkeiten sorgte Kreativdirektor der Feier, Kentaro Kobayashi. Von diesem Kameraden tauchten alte Videos auf wo er als junger Komiker Witzchen über den Holocaust machte.
Und der
Komponist der Eröffnungsfeier, Keigo Oyamada, hatte in einem alten Video erzählt wie er in seiner Schulzeit behinderte Kinder mobbte. Beides zeugte nicht vom sportlichen Geist. Da mussten die
Deutschen doch einfach aufholen und auch ein paar Dinger raushauen.
Dann kamen Jagdszenen aus dem Land der Kirschblüte. "Hol die Kameltreiber! Hol die Kameltreiber! Komm!"
So brachte Patrick Moster, Radsporttrainer des Bundes Deutscher Radfahrer, seinen Schützling Nikias Arndt beim olympischen Zeitfahren auf Trab. Ein Algerier und ein Eritreer waren
einzufangen.
Dem unsportlichen Höhepunkt entgegenritt sich Annika Schleu. Die Reiterin schlug mit der Gerte auf ihr Pferd ein als ob es Abend Sauerbraten geben soll. Unterstützt wurde das zornige Mädchen von
Bundestrainerin Kim Raisner. Die rief vor laufenden Kameras:„Hau mal richtig drauf! Hau drauf!“
Ich hatte richtig Angst vor der Abschluss Feier. Nicht, dass die deutsche Delegation alle anderen zum Grünkohl essen in den Führerbunker einlädt...
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Ok (Dienstag, 10 August 2021 13:20)
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