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23. August 2021

„Helle Haut erst mit Ackerbau“




Seit Mai 2006 steht im Neanderthal Museum die lebensechte Rekonstruktion des Neanderthalers aus der Feldhofer Grotte. Er wurde in einem aufwändigen Prozess von den Künstlern Adrie und Alfons Kennis hergestellt und ist seither “Protagonist” unserer Dauerausstellung. Er ist unser Key Visual und ein echter Sympathieträger. Der Neanderthaler stand von 2006 bis 2016 in unserem Foyer, direkt am Eingang. Hier hat das Kunststoffmaterial durch Sonneneinstrahlung gelitten und sich verfärbt. Seit der Umgestaltung der Dauerausstellung 2016 steht er im neuen Spiegelkabinett. Zwar ist hier die Begegnung gewünscht, aber durch diese bedingt kommt es zu Abnutzungserscheinungen an der den Besucherinnen und Besuchern zugewandten Körperseite.
Eine Porträtansicht der aktuellen Konstruktion des Mr. N von der Seite, mit heller Haut im Spiegelkabinett in der Dauerausstellung.
Der aktuelle Mr. N wird im Oktober ersetzt.

Mit den Herstellern, den Künstlern Adrie und Alfons Kennis, wurde dieses Problem vor Ort erörtert. Sie sahen keine Möglichkeit der nachhaltigen und langfristig wirksamen Ausbesserung. Bei ihren neueren Rekonstruktionen verwenden sie einen anderen und durchgefärbten Kunststoff, der eine deutlich bessere Haltbarkeit aufweist. Daher haben wir uns dazu entschlossen, eine neue Kopie unseres Sympathieträgers und wichtigsten Exponats zu beauftragen.
Die zwei Künstler Adrie und Alfons Kennis stehen etspannt neben der von ihnen gebauten, neuen Konstruktion des Mr. N. Dieser ist eingepackt in Folie, sein Gesicht durch einen grünen Störer verdeckt, sodass er nicht erkannt wird.
Die Künstler Adrie und Alfons Kennis mit dem neuen Mr. N im Depot.

Was war naheliegender, als die neue Kopie auch auf den neuesten Stand der Forschung zu bringen? Seit 2015 wissen wir anhand von paläogenetischen Untersuchungen, dass zumindest beim Homo sapiens sapiens helle Haut eine junge Mutation ist. Erbgutvergleiche belegen, wie die Hautfarbengene sich veränderten. Europäer waren bis zur Sesshaftwerdung dunkelhäutig. Erst aus Anatolien einwandernde Bäuerinnen und Viehzüchter brachten hellere Haut mit.
Der Stammbusch zeigt eine Art Podest in Gebirgsform, aus Holz. Darauf stehen verschiedene Konstruktionen von unterschiedlichen Ur-Menschen.
Der Stammbusch mit seinen Rekonstruktionen zeigt die Geschichte der Menschheit eindrucksvoll.


Es herrscht keine Klarheit darüber, ob „Helle Haut erst mit Ackerbau“ auch schon für Neanderthaler gilt. Aber Neanderthaler hatten eine größere Varianz an Pigmentierung als früher angenommen. Es ist zwar nicht belegt, dass dieser bestimmte Neanderthaler dunklere Haut hat. Wir wissen nur, dass auch Neanderthaler eine große Bandbreite an Hautfarben hatten. Und ein dunkler Hautton ist für Menschen, die als Jäger und Sammlerinnen leben, ständig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind und Vitamin D über die Nahrung aufnehmen, plausibel. Es gibt dann keinen Selektionsdruck in Richtung hellere Haut.


Mit unserem neuen Neanderthaler möchten wir verdeutlichen, dass Neanderthaler selbstverständlich auch dunkle Hautfarben hatten. – Er sieht damit auch weniger wie ein bleicher Höhlenbewohner aus.
Die Konstruktion von Mr. 4% steht im Anzug an der Brüstung in der Ausstellung. Neben ihm sitzt Kina lächelnd auf dem Betonvorsprung. Im Vorder- und Hintergrund sieht man Teile von Ausstellungstexten.
Weitere bekannte Rekonstruktionen in der Dauerausstellung zeigen Mr. 4% und Kina (v.l.n.r.).

Aktuell stehen 16 lebensechte Urmenschen-Rekonstruktionen im Museum. Der dunklere Neanderthaler wird zum 8. Oktober 2021 (25. Museumsjubiläum) einziehen. Dann haben wir insgesamt 9 Neanderthaler-Rekonstruktionen und 5 weitere Urmenschen in der Dauerausstellung.

Der neue Neanderthaler wurde angeschafft mit Mitteln der Museumsförderung des LVR.

Dr. Bärbel Auffermann

Links zu Hautfarben und Paläogenetik:
https://www.sciencemag.org/news/2017/10/new-gene-variants-reveal-evolution-human-skin-color

https://www.shh.mpg.de/123495/8000_years

https://www.spektrum.de/news/steinzeiterbgut-zeigt-evolution-europaeischer-gene/1378417

https://www.mpg.de/11533845/neandertal-dna

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GdP: Wir brauchen keine immer neuen Debatten über Clankriminalität


GdP: Wir brauchen keine immer neuen Debatten über Clankriminalität

Mit großem Unverständnis reagiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen auf immer wieder neue politische Diskussionen über Clankriminalität. Das aktuelle Lagebild des Landeskriminalamtes macht aus GdP-Sicht sehr deutlich: „Die Bekämpfung von Clankriminalität bleibt eine der ganz großen Herausforderungen für die Polizei“, erklärte GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Fürs Sicherheitsgefühl der Bürger sei es von immenser Bedeutung, dass ein starker Rechtsstaat hier Flagge zeige.

Der starke Anstieg der Straftaten mit Clanbezug von +20,3% macht aus Mertens‘ Sicht deutlich, dass noch ein langer Atem nötig ist. „Er zeigt aber auch, dass wir mit unserer Null-Toleranz-Strategie richtig liegen und immer mehr Straftaten aus einem bis dato riesigen Dunkelfeld aufdecken“, so der GdP-Vorsitzende. Dass gerade Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen stark angestiegen sind, zeigt das hohe Gewaltpotenzial.
Grundsätzlich gilt: Die Clans sind quer durchs Strafgesetzbuch aktiv, Michael Mertens nennt sie „kriminelle Allrounder“. Die Abschöpfung von zu Unrecht erworbenem Vermögen trifft Clans an ihrer empfindlichsten Stelle – beim Geld. Brutale Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Banden können jederzeit hochkochen. Erst an vergangenen Wochenende verhinderte massive Polizeipräsenz eine Massenschlägerei in Essen.  
Für die GdP ist klar: Die Bekämpfung von Clankriminalität wird auch künftig weiter große personelle Ressourcen binden, über die stark geforderte Kripo hinaus. Wer es hier ernst meint, muss die Polizei in ihrer Breite weiter stärken. „Wichtig ist es aber auch, die Dinge weiterhin klar beim Namen zu nennen“, mahnt Mertens.
Die Polizei benötige politische Rückendeckung und keine immer neuen Debatten in der schwarz-grünen Regierungskoalition, so der GdP-Chef. Man habe es mit hochkriminellen Banden zu tun, die sich auf ihre familiären Strukturen stützen und den Rechtsstaat nicht anerkennen. Ein Lagebild Clankriminalität müsse deshalb auch künftig so heißen. „Dabei ist völlig klar: Nicht jedes Familienmitglied ist kriminell“, betont Michael Mertens.

NRW weiter Zuwachs



Düsseldorf (IT.NRW). Ende 2022 lebten in Nordrhein-Westfalen
18 139 116 Menschen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen
als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Einwohnerzahl damit um
214 525 Personen (+1,2 Prozent) höher als ein Jahr zuvor. Obwohl im
vergangenen Jahr 69 682 Menschen mehr starben, als Kinder geboren
wurden, stieg die Einwohnerzahl. Dafür sorgte ein positiver
Wanderungssaldo mit 283 366 mehr Zuzügen als Fortzügen. Das
Statistische Landesamt weist darauf hin, dass bei der Ermittlung der
Bevölkerungsentwicklung auch Korrekturen mit einfließen (2022:
+841); diese sind hauptsächlich auf sog. „Rücknahmen von Zu- bzw.
Fortzügen” zurückzuführen, die von den Kommunen erst nach
Abschluss der Wanderungsstatistik gemeldet werden.



(195 / 23) Düsseldorf, den 20. Juni 2023

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

Hasan Talsik (Fotos)

Mona Kubat

 

 

Urheberrechte

 

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V.i.S.d.P. Peter Nied

Fontanestr. 84

42657 Solingen

solinger.rundschau@gmx.de



NRW Unfälle mit E-Scootern

NRW: E-Scooter Unfälle gestiegen

Düsseldorf (IT.NRW) Im Jahr 2022 sind bei Straßenverkehrsunfällen
in Nordrhein-Westfalen 2 141 Personen verunglückt, die mit einem
E-Scooter unterwegs waren. Wie Information und Technik
Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das
47,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (2021: 1 449 Personen). 1 792
Fahrerinnen und Fahrer oder Mitfahrerinnen und Mitfahrer
(83,7 Prozent der Verunglückten) erlitten leichte Verletzungen. 346
Personen (16,2 Prozent) verletzten sich schwer und drei
(0,1 Prozent) wurden getötet.


(202 / 23) Düsseldorf, den 23. Juni 2023

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