
Kampf gegen Armut: Lindner sieht keinen Bedarf für Umverteilung
FDP-Spitzenkandidat: „Deutschland hat bereits Umverteilung ‚at its best‘“
Im Gespräch mit VdK-Präsidentin Verena Bentele fordert er zudem mehr Minijobs
FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner sieht keinen Bedarf für eine gerechtere Verteilung des Reichtums in Deutschland. „Deutschland hat bereits Umverteilung ‚at its best‘”, sagte er in einem
Gespräch mit VdK-Präsidentin Verena Bentele. Auch eine Vermögensabgabe zur Finanzierung der Kosten der Corona-Krise lehnt er ab: Aus dem Defizit könne Deutschland „nur herauswachsen durch eine
starke Wirtschaft“, erklärte Lindner. Dazu würde die FDP „Steuererhöhungen ausschließen“, auf die „Schuldenbremse achten“, „Investitionsvorhaben gezielt entlasten“, um „in unserem Land einen
wirtschaftlichen Aufschwung zu erhalten“. von Unternehmen steuerlich
Der FDP-Spitzenkandidat war zu Gast in einer Sonderausgabe des Podcasts der VdK-Präsidentin “In guter Gesellschaft – Bentele hakt nach.” Das Gespräch wurde auch im Video aufgezeichnet. Der VdK
veröffentlichte beides, Podcast und Video, am Mittwoch.
Der FDP-Politiker machte in dem Gespräch auch klar, dass die FDP Steuererhöhungen bei Erbschaft und Vermögen ablehne: „Wir wollen nicht belasten, sondern wir wollen dafür sorgen, dass es in
Deutschland zu einer größeren Dynamik kommt.“ Bei Vermögens- und Erbschaftssteuer sehe er „keinen Handlungsbedarf“.
Auf Benteles Frage, wie er Armut, etwa Altersarmut, denn dann bekämpfen wolle, antwortete Lindner: „Erstens: Wir brauchen in Deutschland Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze, die ordentlich
bezahlt sind. Zweitens: Wir müssen Fortschritte machen bei der Integration und Qualifikation z.B. von Geflüchteten.“
Lindner betonte zudem, dass es „geradezu skandalös“ sei, „dass bei einer ALG-II-Empfängerin, die im Minijob arbeitet, ab 100 Euro von jedem dazu verdienten Euro 80 Prozent abgezogen“ würden.
Lindner forderte: „Das muss dringend beendet werden.“
Außerdem plädierte er für mehr Minijobs: „ Wir wollen den Minijob erweitern. Die Höhe des Minijobs soll sich zukünftig an einem Vielfachen des Mindestlohns orientieren, sodass mit steigendem
Mindestlohn automatisch auch die Höhe des Mini-Jobs steigt.“
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