
DGB fordert Reformen am Arbeitsmarkt
Solingen/Der DGB in Solingen mahnt für die Zeit nach der Bundestagswahl Reformen am Arbeitsmarkt an. „Ein höherer Mindestlohn und ein verbesserter Schutz bei Arbeits-losigkeit gehören für uns
dringend in jeden neuen Koalitionsvertrag“, so der Vorsitzende des DGB in Solingen, Peter Horn.
Konkret fordert der DGB einen verbesserten Versicherungsschutz bei Arbeitslosigkeit. „Nicht das ungeliebte Hartz-IV-System sondern die Arbeitslosenversicherung
muss wieder der Standard werden, der das Risiko bei Arbeitslosigkeit im Regelfall absichert“, fordert Horn. „Dazu müssen mehr Arbeitslose einen Anspruch auf
Arbeitslosengeld erhalten und das Geld wenn nötig auch länger gezahlt werden, insbesondere an langjährig Beschäftigte.“
Wie löchrig der soziale Schutz für Arbeitslose ist, zeigten die aktuellen Daten für Solingen der Agentur für Arbeit. 430 Personen mussten sich im August neu arbeits-
los melden. Davon hatten 99 oder 23 Prozent keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld und sind direkt im Hartz-IV-System gelandet.
Aber auch für diejenigen, die Arbeitslosengeld erhalten, ist der Schutz vielfach unzureichend, weil die Unterstützung nicht lange genug gewährt wird. So läuft in
Solingen innerhalb eines Jahres bei 989 Arbeitslosen der Anspruch auf Arbeitslosengeld aus, bevor ein neuer Arbeitsplatz gefunden wird oder die Betroffenen in
Altersrente wechseln. Das sind 22,5 Prozent aller Fälle, bei denen der Arbeitslosengeldbezug endet.
Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine verlässliche soziale Absicherung in Krisenzeiten für die Menschen ist. „Das geht am besten mit einer
gestärkten Arbeitslosenversicherung, mit klaren, verbrieften Leistungsansprüchen, guten Förderangeboten und ohne abschreckende Bedürftigkeitsprüfung“, so Horn abschließend.
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