
Netzwerk Wiedereinstieg: Zehn Frauen mit Migrationshintergrund haben sich beruflich etabliert
Solingen/Zehn Erfolgskapitel schlägt eine neue Broschüre der Solinger Gleichstellungsstelle in Kooperation mit den Kolleginnen in Wuppertal und Remscheid auf: Die Porträts von Frauen mit
Zuwanderungserfahrung im Bergischen Städtedreieck sind nicht nur ein "Erfolgreicher Einstieg ins Erwerbsleben", sondern auch berührende Geschichten voll Durchhaltevermögen und Stärke. Im Rahmen
des „Netzwerk W(iedereinstieg)" schildern zehn Frauen aus Wuppertal, Remscheid und Solingen, die ihre alte Heimat kriegs- oder krisenbedingt verlassen mussten, wie sie sich durchgebissen haben.
"Sie haben die Sprache gelernt, Kontakte geknüpft, örtliche Hilfseinrichtungen genutzt, sich weitergebildet und beworben", zeigt sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach in seinem Vorwort beeindruckt
- und appelliert an die Akteur:innen der bergischen Arbeitsmarktpolitik, die Kompetenzen dieser „Botschafterinnen der Zielstrebigkeit" wahrzunehmen und zu nutzen.
Aus ihren Herkunftsländern von Moldawien über Indonesien bis Eritrea brachten die Frauen heterogene Erfahrungen mit. Gemeinsame Herausforderungen waren für sie das Erlernen der deutschen Sprache
und Lösungen für die Kinderbetreuung. Heute stehen sie im Berufsleben und möchten anderen Frauen Mut machen, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben. So wie Kamar aus Syrien, die 2015 mit ihrem Mann
und zwei kleinen Kindern vor dem Bürgerkrieg floh. Heute arbeitet sie als Verkäuferin und unterstützt andere zugewanderte Frauen als Übersetzerin bei Arzt- und sonstigen Terminen.
„Die Power und Motivation dieser Frauen sind bewegend", hebt die Solinger Gleichstellungsbeauftragte Astrid Hofmann hervor. Zugleich gebe es noch viele Hürden - beispielsweise, wenn Deutsch- und
Integrationskurse nicht mit Kinderbetreuung angeboten werden. Ihre Stellvertreterin Sandra Ernst freut sich über das Interesse der Frauen an weiteren gemeinsamen Treffen: "Diese begleiten
und unterstützen wir natürlich gern.“ Ihre positiven Erfahrungen möchten die zehn Frauen künftig auch anderen Frauen näher bringen. Ein entsprechendes Projekt ist in Vorbereitung. Der
Förderantrag „Netzwerk W(iedereinstieg)" für den neuen Projektzeitraum 2021/2022 wurde bereits vom Ministerium für Heimat, Bauen, Kommunales und Gleichstellung bewilligt.
Info: Die Broschüre steht auf https://www.solingen.de/de/inhalt/netzwerk-w/ zum Download bereit.
BU: Die porträtierten Frauen gehen mit viel Zuversicht in die Zukunft. Foto: Gleichstellungsstelle der Stadt Solingen / Sandra Ernst
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