
Pressemitteilung: Schule nach den Ferien - Solidarische Pandemiebekämpfung Fehlanzeige
Zum Schulstart nach den Ferien fordert die Landesschüler*innenvertretung NRW ein Wechselunterrichtsmodell, die Einführung einer FFP2-Maskenpflicht und die konsequente Ausstattung mit
Lüftungsanlagen. Das Testangebot muss darüber hinaus auf ein tägliches Testangebot erweitert werden.
Des Weiteren braucht es jetzt einen Stellenausbau für Schulpsycholog*innen und Schulsozialarbeiter*innen. Mit Blick auf die kommenden Abschlussprüfungen muss sich die Landesregierung von
zentralen Klausuren verabschieden und Schulen mehr Möglichkeiten für individuelle Entscheidungen geben..
Leider hat die Landesregierung den Zeitpunkt verpasst, an dem durch andere Maßnahmen eine Abkehr vom klassischen Präsenzunterricht verhinderbar gewesen wäre.
“Wir brauchen jetzt die Rückkehr zum Wechselunterricht. Schon vor den Ferien mussten einige Schulen komplett geschlossen werden, nur durch den sofortigen Wechselunterricht nach den Ferien können
wir jetzt den vollständigen Distanzunterricht verhindern und die soziale Isolation möglichst gering halten”, erklärt Laura Körner aus dem Landesvorstand der Landesschüler*innenvertretung
NRW.
“Auch befürworten wir eine FFP2-Maskenpflicht, vorausgesetzt, alle Schüler*innen werden ausreichend und kostenfrei mit diesen ausgestattet, um diese täglich alle 2-3 Stunden wechseln zu können.
Gesundheitsschutz darf nicht auf Kosten jener betrieben werden, die diese Hürde finanziell nicht stemmen können”, so Xueling Zhou, ebenfalls Mitglied in der Landesschüler*innenvertretung
NRW
Die Landesregierung muss sich von der Illusion verabschieden, dass alle Schüler*innen alle Lehrinhalte nacharbeiten können. Dies ist schlichtweg nicht für alle Schüler*innen möglich, insbesondere
dann nicht, wenn Schüler*innen aufgrund ihres sozioökonomischen Hintergrundes nicht richtig oder auch gar nicht am Distanzunterricht teilnehmen konnten. “Damit Abschlüsse nicht noch ungerechter
als schon zuvor werden, ist es dringend notwendig, dass Abschlussprüfungen dezentral von den einzelnen Schulen erarbeitet werden, da die Lehrkräfte am besten wissen, welche Lerninhalte bearbeitet
werden konnten und welche zeitbedingt weniger thematisiert wurden.”, fordert Laura Körner. “Auch muss das generelle Klausuraufkommen reduziert werden, um die Schüler*innen zu entlasten und Raum
für die mentale und seelische Aufarbeitung der Pandemie zu bieten.”, so Körner weiter.
Spätestens die Pandemie hat uns allen gezeigt, wie sehr unsere seelische Gesundheit unter sozialer Isolation und den notwendigen Maßnahmen leiden kann, bei manchen mehr und bei anderen eben
weniger - leider viel zu oft auf Basis des sozioökonomischen Hintergrundes. Es braucht vor allem mehr Schulpsycholog*innen und Schulsozialarbeiter*innen. Schüler*innen müssen die Möglichkeit
bekommen, Erlebtes in einem sicheren Rahmen zu verarbeiten und zu reflektieren. Dafür müssen diese Gespräche auch während der Unterrichtszeit aktiv gefördert werden, indem Räumlichkeiten und
ausreichend Kapazitäten, z.B. durch Kürzung der Lehrpläne geschaffen werden. “Ziel darf es nicht sein, Lernrückstände durch noch intensiveres und enger getaktetes Lernen auf Kosten der seelischen
Gesundheit der Schüler*innen nachzuarbeiten, Schulen müssen die Kompetenz erhalten, den Lehrplan auf die Bedürfnisse der Schüler*innen anzupassen.” fordert Laura Körner.
Zudem fordert die LSV NRW die Schulen mit Luftfilter auszustatten. “Seit mehreren Monaten fordern Expert*innen nun schon Luftfilter für die Schulen. Dass die Schulen immer noch nur absolut
mangelhaft mit diesen ausgestattet sind, während gleichzeitig Milliarden im Verteidigungsministerium oder für die Rettung von Großkonzernen verpulvert wurden und werden, zeigt die politische
Schieflage und Prioritätensetzung der Regierung.”, kritisiert Xueling Zhou.
PM
Landesschüler*innenvertretung NRW
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