
Wirtschaftliche Lage der Schneid- und Haushaltwarenindustrie
Kurzbericht zur wirtschaftlichen Lage der Schneid- und Haushaltwarenindustrie
Solingen/Der Bericht der deutschen Schneid- und Haushaltwarenindustrie zeigt einen positiven Trend beim Absatz ihrer Produkte. Im Vorfeld hatten schon einige Solinger Betriebe der Branche beste
Ergebnisse ihrer jeweiligen Firmengeschichte beschrieben.
"Die deutsche Schneid- und Haushaltwarenindustrie befindet sich unverändert in einer außergewöhnlichen Lage, die durch die Pandemie und die mit ihr einhergehenden Verwerfungen geprägt ist. Alles
in allem gehört unsere Branche bislang jedoch ganz überwiegend zu den Gewinnern der Situation.
Zwar ergaben sich im ersten Halbjahr 2020 erhebliche Umsatzeinbußen, doch diese konnten dann im zweiten Halbjahr überraschend ausgeglichen werden, sodass sich für die Branche insgesamt im ersten
Pandemiejahr sogar ein leichtes Plus von gut einem Prozent ergab.
Im vergangenen Jahr setzte sich die positive Entwicklung beschleunigt fort. Auf Basis der ersten drei Quartale dürfte der Umsatz der deutschen Schneid- und Haushaltwarenindustrie 2021 um 12
Prozent auf gut 2,7 Mrd. Euro gewachsen sein. Besonders stark wuchs dabei die Schneidwarenindustrie, nämlich um knapp 18% auf annähernd 1,5 Mrd. Euro, gefolgt von der HKT-Industrie mit Koch-,
Brat- und Backgeschirren sowie Küchenhelfern, deren Umsatz um 5,8% auf gut 1 Mrd. Euro anstieg. Schwächer entwickelte sich demgegenüber die kleinste Sparte, nämlich die Besteckindustrie. Aber
auch sie wuchs im vergangenen Jahr um 4,2% auf 166 Mio. Euro.
Die in vielen Bereichen kräftige Nachfrage, aber natürlich auch die gleichzeitig gewachsenen Schwierigkeiten auf den Beschaffungsmärkten haben 2021 auch die Produktion der Schneid- und
Haushaltwarenindustrie ungewöhnlich stark ansteigen lassen. In Summe wuchs die Produktion um rund 8% auf annähernd 1,2 Mrd. Euro. Davon entfielen auf Schneidwaren 788 Mio. Euro (plus
7,9%), auf HKT-Erzeugnisse 385 Mio. Euro (plus 7,6%) und auf Bestecke 26 Mio. Euro (plus 14,1%).
Gedrückt wird die Freude über diese Entwicklung durch die bereits erwähnten Probleme auf den Beschaffungsmärkten sowie durch exorbitant gestiegene Kosten für Fertigerzeugnisse, Rohstoffe und
Energie, die in Summe zu einem deutlichen Rückgang der Deckungsbeiträge geführt haben.
Für die weitere Entwicklung des laufenden Jahres lassen sich in Anbetracht der zahlreichen Unsicherheiten nur schwer Vorhersagen treffen. Man muss indes davon ausgehen, dass die Kosten auf hohem
Niveau bleiben werden und mit einer Entspannung auf den Beschaffungsmärkten frühestens zum Ende des Jahres gerechnet werden kann."
Symbolbild Picard & Wielpütz
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