
Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst am 08. März 2022
Die erste Verhandlungsrunde am 25. Februar 2022 in Potsdam zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) für die
Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten wurde vertagt. Die Vorschläge zur Entlastung lehnten die Arbeitgeber rundweg ab. Zudem gibt es keine Bewegung bei den Vor- und
Nachbereitungszeiten in der pädagogischen Arbeit.
„Die Haltung der Arbeitgeber ist unverständlich und enttäuschend. Die Erzieher*innen, Kinderpfleger*innen und Sozialarbeiter*innen werden sich nun mit Nachdruck für ihre Forderungen nach
verbesserten Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und finanzielle Anerkennung für ihre Arbeit einsetzen“, kündigt Stephanie Peifer, Geschäftsführerin im ver.di Bezirk
Düssel-Rhein-Wupper, an.
„Die Beschäftigten stehen seit Jahren an der Belastungsgrenze. Zwei Jahre Pandemie haben die Anforderungen unermesslich gesteigert. Bereits jetzt fehlen in den Kindertageseinrichtungen 173 000
Fachkräfte. Auch im Bereich der sozialen Arbeit sind die Anforderungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen,“ führt die Gewerkschafterin aus. Ver.di verweist darauf, dass schon vor der
Pandemie prekäre Lebenslagen in unserer Gesellschaft zugenommen haben: „Armut, Isolation, Streit und Gewalt, aber auch gesellschaftliche Spaltungen bedeuten in der Sozialarbeit einen Anstieg der
Arbeitsbelastung bei gleichzeitig schlechten Personalschlüsseln und aufgrund von Fachkräftemangel zu unbesetzten Stellen. Uns ist es wichtig, im öffentlichen Dienst endlich eine Gleichstellung
der sozialen Berufe mit den Männer-dominierten Berufen zu erreichen. Wir können nicht nachvollziehen, dass beispielsweise Sozialarbeiterinnen weniger verdienen als Ingenieure, bei gleichwertigem
Studienabschluss.“
Die Tarifverhandlungen für die sozialen Berufe - in denen insgesamt rund 83 Prozent Frauen tätig seien, bei den Erzieherinnen in Kitas sogar 94 Prozent - sei also auch eine Auseinandersetzung um
die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben. Daher rufe ver.di gerade am Internationalen Frauentag zu bundesweiten Aktionen und Streiks auf.
Bundesweit gehen am internationalen Frauentag die Kommunalen Beschäftigten der Kindertageseinrichtungen und der Sozialen Arbeit auf die Straße.
Nachstehend Schwerpunkte der Aktionen und Warnstreiks sowie Ansprechpartner*innen im ver.di Bezirk Düssel-Rhein-Wupper am 8. März:
· Die Streikenden aus Düsseldorf und Erkrath treffen sich um 9:00 Uhr auf dem Schadowplatz in Düsseldorf. Ansprechpartnerin: Britta Wortmann
0171-8658312.
· Die Streikenden aus Ratingen treffen sich um 9:30 Uhr im spanischen Zentrum in Ratingen. Ansprechpartnerin: Stephanie Peifer 0170 5426137.
· Die Streikenden aus Wuppertal treffen sich um 10:00 Uhr auf dem Johannes-Rau-Platz in Wuppertal. Ansprechpartnerin: Sinem Dogan 0175 1902399.
· In Remscheid findet um 8:00 Uhr eine Kundgebung mit Beschäftigten aus dem Sozial- und Erziehungsdienst statt. Ansprechpartnerin: Silke Iffländer 0175
4333340.
· In Solingen startet ein Demonstrationszug der Streikenden ab 10:30 Uhr von der Gasstr. zum Rathaus mit Kundgebung. Ansprechpartner: Lothar Reitzer 0170
5605595.
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